Takaaki Nakagami (Honda): «Ich musste etwas ändern»
LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami erklärt, warum er sich die Daten seiner Markenkollegen auch anschaut, wenn er der Schnellere ist. «Man kann immer etwas finden», weiss der 28-jährige Japaner.
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Den erhofften ersten Podestplatz in der MotoGP-Klasse konnte Takaaki Nakagami in diesem Jahr nicht erobern, dennoch darf sich der Rennfahrer aus Chiba über eine gelungene Saison freuen. Nur zwei der 14 Saisonläufe beendete er nicht in den Top-10 – beim Teruel-GP in Aragón und in Valencia kam der LCR-Honda-Pilot jeweils nicht ins Ziel. Abgesehen davon war der zehnte Platz beim Auftakt in Jerez sein schlechtestes Ergebnis 2020.
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"Für mich war das ein wirklich schlechtes Ergebnis, denn sowohl das Renntempo als auch mein Feeling auf dem Bike waren nicht gut", gesteht der Japaner im "Last On The Brakes"-Podcast auf "MotoGP.com". "Das nächste Rennen stand schon vor der Tür und ich realisierte, dass ich etwas ändern und meinen Fahrstil anpassen musste." Um das zu schaffen, verfolgte der WM-Zehnte seine bewährte Strategie: Er studierte die Daten seiner Markenkollegen. "Ich bin kein Weltmeister, habe keine Rennsiege oder Podestplätze in der MotoGP-Klasse eingefahren. Ich habe mein drittes Jahr in der GP-Königsklasse absolviert und immer noch keine Top-Resultate erzielt", betont er. "Ich versuche immer, mich und meinen Fahrstil sowie das Set-up des Bikes zu verbessern. Deshalb habe ich von Anfang an die Daten studiert, speziell jene meines Teamkollegen Cal Crutchlow. Das habe ich nie verändert."
"Auch wenn ich beispielsweise eine Sekunde schneller als mein Teamkollege bin, schaue ich mir die Daten an, denn in einigen Bereichen ist er sicher etwas schneller. Man kann immer etwas finden", weiss Nakagami, der sich auch Marc Márquez’ zum Vorbild nahm. "Er weiss ziemlich gut, wie er mit dem Bike umzugehen hat, im vergangenen Jahr gewann er ihr viele Rennen, warum also nicht auch seine Daten studieren. Wenn ich die Möglichkeit habe, schaue ich mir an, wie er das Bike bewegt."
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"Ich lerne dabei viele Tricks beim Bremsen, in der Kurvenmitte und am Kurvenausgang, da gibt es ganz viele Dinge", erzählt der 28-Jährige. "Es war dasselbe Bike, doch in den Grafiken waren deutliche Unterschiede zu erkennen. Beim ersten Mal dachte ich mir: 'Wow, wie schafft er das nur?' Doch dann half mir Takeo von HRC vor allem beim Bremsen, denn er stoppt das Bike ganz anders. Es gab den Moment, an dem ich erkannte: 'Okay, ich muss es auf diese Art und Weise machen.'"
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Das Nachahmen sei ihm nicht leicht gefallen, räumt Nakagami unumwunden ein. "Aber ich musste es versuchen, sonst wäre wieder das gleiche Ergebnis wie beim ersten Jerez-Rennen rausgekommen. Deshalb versuchte ich immer, mich anzupassen und mich daran zu erinnern, wie er es gemacht hat, und das war gut. Nach einigen Runden fand ich dann eine Art Marc-Stil, ich war auf der Bremse stark und es war plötzlich einfacher, ein besseres Feedback von der Front zu bekommen, das Bike zu stoppen und umzulegen. Ich hatte Glück."
Natürlich sei der Versuch, seinen Fahrstil anzupassen auch ein grosses Risiko gewesen. "Doch ich versuchte, mich immer weiter zu verbessern und ich spürte, dass ich mein Bike auf diese Art und Weise fahren musste. Im zweiten Jerez-Rennen kam ich nah ans Podest heran, deshalb blieb ich bei diesem Fahrstil und mittlerweile fühlt es sich ganz natürlich an. Ich denke nicht mehr an Marcs still, sondern an meinen", beteuert der MotoGP-Star, dessen Honda-Zukunft für die nächsten zwei Jahre geklärt ist. Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:
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