MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Valentino Rossi: «Eine starke neue Generation»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi umarmt seinen Bruder Luca Marini

Valentino Rossi umarmt seinen Bruder Luca Marini

Der 41-jährige Valentino Rossi äußert sich zum Generationswechsel in der MotoGP-WM und dem Aufstieg seines Bruders Luca Marini – gleichzeitig ein erster Schritt in die Königsklasse für das Sky Racing Team VR46.

In 14 Grand Prix erlebte die MotoGP-Klasse 2020 neun unterschiedliche Sieger – fünf davon gewannen erstmals in der Königsklasse: Fabio Quartararo, Brad Binder, Miguel Oliveira, Franco Morbidelli und Joan Mir. Der 23-jährige Suzuki-Werksfahrer kürte sich zudem in seiner erst zweiten MotoGP-Saison zum Weltmeister.

Vollzieht sich in der «premier class» gerade ein Generationswechsel? «Ja, ich glaube schon», bestätigte Altmeister Valentino Rossi. «Fast alle Fahrer, die in den letzten Jahren aus der Moto2 aufgestiegen sind, sind sehr konkurrenzfähig. Die Liste ist sehr lang. Sie sind auf Anhieb schneller mit dem MotoGP-Bike. Es sieht ganz danach aus, als sei die Moto2 eine großartige Schule. Es gibt auch viele sehr starke Fahrer in dieser neuen Generation, wir haben es bei Joan Mir gesehen, aber die Liste ist, wie gesagt, sehr lang.»

Der «Dottore», der mit seinen 41 Jahren der mit Abstand älteste Fahrer in der MotoGP-Startaufstellung ist, sieht einen Trend hinter der Entwicklung: «Aus meiner Sicht hat sich verändert, dass alle sofort auf die MotoGP abzielen – so schnell wie möglich. Im Motorsport gab es vor einigen Jahren dagegen noch Fahrer, die immer in den kleineren Klassen gefahren sind oder sich zumindest mehr Zeit gelassen haben, ehe sie in die MotoGP gekommen sind. Aber so ist es, die MotoGP ist die Formel 1 auf zwei Rädern, die wichtigste Klasse. Es ist normal, dass die jungen Fahrer dorthin wollen.»

Dass auch sein Halbbruder Luca Marini (23) den Sprung in die Königsklasse geschafft hat, freut den neunfachen Weltmeister ganz besonders. Der Moto2-Vizeweltmeister wird 2021 bei Avintia Esponsorama Teamkollege von Enea Bastianini, der im Titelkampf das bessere Ende für sich hatte.

«Im nächsten Jahr kommen auch Bastianini und Marini nach. Sie haben auf der Moto2 fantastische Dinge gezeigt. Sie werden ein sehr gutes Bike haben, die Ducati, und auch ein sehr gutes Team. Ich glaube, dass sie schon 2021 konkurrenzfähig sein können», meinte Rossi dazu.

Sein Bruder wird zudem eine Ducati in den Farben des hauseigenen Sky-VR46-Teams steuern. Wie sieht er diesen Vorstoß? «Es wird ein Mix, es ist nicht wirklich unser Team», betonte der 115-fache GP-Sieger eilig. «Aber trotzdem werden wir etwas beitragen, vor allem aus technischer Sicht. Es wird interessant zu sehen, wie wir uns schlagen, und dann geht es darum zu verstehen, was wir künftig machen können.»

Für 2021 gilt: Sky-VR46-Teammanager Pablo Nieto übernimmt neben seinen Aufgaben im Moto2-Team auch einige Management-Aufgaben an der Seite von Esponsorama-Teamchef Ruben Xaus. Außerdem bringt Marini einen Teil seiner Moto2-Crew in die MotoGP-Klasse mit.

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Endstand Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

Alle MotoGP-Sieger 2020

Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)

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