Repsol Honda in der MotoGP: Vor 2020 erfolgsverwöhnt
Seit 1995 treten Honda und Repsol gemeinsam in der höchsten Klasse der Motorrad-WM an, so erfolglos wie in der MotoGP-Saison 2020 war das Gespann in 25 gemeinsamen Jahren nie.
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Mit Marc und Alex Márquez waren 2020 erstmals zwei Brüder als Teamkollegen in einem MotoGP-Werksteam vorgesehen. Einzig beim verspäteten Saisonauftakt am 19. Juli in Jerez standen allerdings auch beide als Repsol-Honda-Piloten in der Startaufstellung. Denn der fürchterliche Crash im Spanien-GP bedeutete für den sechsfachen MotoGP-Champion letztendlich das Saisonaus. Den überhasteten Comeback-Versuch nur vier Tage nach der OP am gebrochenen rechten Oberarm musste Marc Márquez bekanntlich im Q1 abbrechen, damit belegten die Repsol-Honda-Bikes beim Andalusien-GP zum ersten Mal die letzten zwei Plätze in einem Qualifying. Als Márquez-Ersatz Stefan Bradl dann beim Brünn-GP ins kalte Wasser geworfen wurde, nachdem er sechs Monate lang kein MotoGP-Bike mehr pilotiert hatte, standen am Rennsonntag erstmals beide Honda-Werksfahrer auch tatsächlich am Ende der Startaufstellung.
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Lange lasteten die Honda-Hoffnungen daher auf LCR-Fahrer Takaaki Nakagami, ehe Rookie Alex Márquez den größten Motorradhersteller der Welt mit seinem ersten MotoGP-Podium im nassen Le Mans-GP am 11. Oktober erlöste. Eine Woche später legte der Moto2-Weltmeister von 2019 beim Aragón-GP seinen ersten Podestplatz im Trockenen nach. Trotz der zwei Podestplätze brachte die verkürzte Corona-Saison dem Honda-Werksteam die schlechteste Ausbeute ein, seit der spanische Mineralölgigant Repsol 1995 eingestiegen ist. Zwar gelang auch 2001 (mit Alex Crvillé und Tohru Ukawa) und 2004 (Nicky Hayden und Alex Barros) kein Sieg, damals standen aber immerhin drei bzw. sechs Podestplätze zu Buche. Egal ob mit der NSR, RC211V, RC212V oder der aktuellen RC213V – das Repsol-Honda-Gespann ist eigentlich erfolgsverwöhnt und holte in der "premier class" bisher 15 Fahrer-Weltmeistertitel und 447 Podestplätze, darunter 180 GP-Siege. Die Team-WM, die seit 2002 existiert, wurde neun Mal gewonnen. Den Anfang machte Mick Doohan auf der 500er-Zweitakter NSR: Von 1995 bis 1998 gewann er vier seiner fünf 500er-Titel in Repsol-Farben. 1999 kürte sich sein Teamkollege Alex Crivillé zum ersten spanischen Weltmeister in der Königsklasse.
Marc Márquez übertraf die Helden seiner Kindheit – er holte seit seiner MotoGP-Debüt-Saison 2013 bereits 56 GP-Siege und sechs WM-Titel in die Repsol-Honda-Box. Bei der Anzahl der Top-3-Ergebnisse hat allerdings eine andere Honda-Ikone die Nase vorn: Dani Pedrosa sammelte in 13 MotoGP-Jahren beeindruckende 112 Podestplätze. Der ersehnte WM-Titel in der höchsten Klasse blieb dem kleinen Spanier, der seit 2019 als Edeltester für Red Bull KTM im Einsatz ist, aber verwehrt.
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Zu Beginn der Viertakter-Ära hatte Superstar Valentino Rossi Repsol Honda 2002 und 2003 zwei WM-Titel auf der RC211V (Fünfzylinder 990 ccm) beschert. Nicky Hayden setzte sich dann 2006 gegen den "Dottore" durch und kürte sich zum Weltmeister. Für die folgende Saison wurde der Hubraum reduziert. Casey Stoner gewann 2007 die WM auf Ducati und führte 2011 die V4-800-ccm-RC212V zum Titel. Seit 2012 gilt ein maximaler Hubraum von 1000 ccm und das Honda-Bike trägt die Bezeichnung RC213V (213 steht für die dritte im 21. Jahrhundert entwickelte Variante). Übrigens: In den vergangenen 26 Jahren waren auch Shinichi Itoh, Tadayuki Okada, Takuma Aoki, Sete Gibernau, Tohru Ukawa, Alex Barros, Max Biaggi, Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo in den Repsol-Honda-Farben in der Königsklasse der Motorrad-WM dabei. Nach Alex Márquez, der ins Kundenteam von LCR Honda transferiert wurde, wird diese Ehre 2021 Pol Espargaró zu teil.
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Die Erfolge von Repsol-Honda in der "premier class"
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