Neue Yamaha M1 von Viñales und Quartararo enthüllt

Von Nora Lantschner
Nach acht Jahren präsentierte Yamaha soeben wieder ein MotoGP-Werksteam ohne Valentino Rossi: Maverick Viñales und Fabio Quartararo zeigen ihre M1 für die Saison 2021.

Nach Avintia Esponsorama, dem Ducati Lenovo Team sowie Red Bull KTM und Tech3 KTM ließ am Montagvormittag Monster Energy Yamaha MotoGP unter dem Motto «#InItToWinIt» die Hüllen fallen: Die M1 bekam für die Saison 2021 keinen wirklich neuen Anstrich verpasst. Die schwarz-blaue Farbkombination ist bereits aus den Vorjahren bekannt. 

Im Line-up gab es bekanntlich eine Veränderung: Maverick Viñales (26) geht in seine fünfte Saison als Yamaha-Werksfahrer, erstmals stand er bei der traditionellen Teamvorstellung, die Corona-bedingt digital abgehalten wurde, aber nicht neben Valentino Rossi, sondern dem 20 Jahre jüngeren Fabio Quartararo (21). Sie sollen Yamaha wieder auf die Erfolgsspur führen.

Zur Erinnerung: Yamaha hat die MotoGP-WM seit 2015 (Jorge Lorenzo) nicht mehr gewonnen. Viñales, achtfacher MotoGP-Sieger, war im Vorjahr nur WM-Sechster. Quartararo rutschte 2020 – noch in Petronas-Farben – trotz seiner ersten drei Siege in der Königsklasse nach einem schwachen Saisonfinale bis auf den achten WM-Rang ab.

Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis sprach bei der Teampräsentation vom Beginn einer neuen Ära: «Es ist großartig, dass Valentino weitermacht, und er wird weiter auf einer Werks-Yamaha sitzen. Das bedeutet, er hat auch weiterhin die komplette Unterstützung von Yamaha. Aber er befindet sich eben in der Box daneben. Das erste Mal, wenn wir an die Strecke kommen und er in der Box nebenan ist, wird verwirrend sein. Für ihn kann es gut sein, dass er [bei Petronas] mit Franky die Box teilt. Das ist ein großartiges Team und sie werden gut auf Valentino aufpassen. Aus Sicht unseres Teams: Wir haben mit Fabio einen jungen Fahrer. Zusammen mit Maverick haben wir ein schnelles Superstar-Team, das das Potenzial hat, zu gewinnen. Wir sind gespannt, aber ich bin davon überzeugt, dass unser Plan aufgeht. Und wir haben dadurch auch eine Art Generationenwechsel eingeleitet.»

Übrigens: Für die offizielle Yamaha-Teambekleidung wurde eine neue Partnerschaft mit VR46 Racing Apparel geschlossen.

Wie sehen die Verantwortlichen das neue Duo? «Ich habe großes Vertrauen in Maverick und manchmal denke ich, dass ich mehr an ihn glaube, als er an sich selbst», erklärte Teammanager Massimo Meregalli. «2020 war kein einfaches Jahr für ihn. Er hatte mit einigen Sachen zu kämpfen, aber das wollen wir vergessen machen. Wir wollen uns auf 2021 konzentrieren. Ich bin wirklich zuversichtlich und glaube an Yamaha, dass sie gute Teile nach Katar liefern. Maverick hat alles, um den Titel zu gewinnen.»

«Wir wissen, dass Maverick den Speed hat. Daran gibt es keine Zweifel», stimmte ihm Jarvis zu. «Wir haben im Vorjahr Probleme mit der Konstanz gehabt. Dafür müssen wir Lösungen finden. Wir müssen lernen, mit den schlechten Tagen umzugehen. An guten Tagen ist Maverick schwer zu schlagen, aber wenn er keinen guten Tag hat und dann noch Probleme mit dem Motorrad dazukommen, dann müssen wir trotzdem versuchen unsere Leistung abzurufen. Aber ich denke, dass wir das schaffen werden.»

Und Quartararo? «Ich glaube an Fabio», betonte Jarvis. «Er ist immer noch sehr jung, aber er hatte zwei gute Jahre. Er war Rookie des Jahres und im vergangenen Jahr hat er drei Rennen gewonnen. Kein anderer Fahrer war siegreicher. Inzwischen hat er die Erfahrung und den Speed. Er hat jetzt noch mehr Unterstützung und ich glaube nicht, dass mehr Druck auf ihm lastet. Im Vorjahr hatte er Druck, weil er so gut gestartet war. Es gibt keine Zweifel daran, dass er ein Anwärter auf den Titel ist.»

Dass Quartararo die Nachfolge von Rossi antritt, ist für den jungen Franzosen speziell: «Für mich ist es noch immer unglaublich, es fällt mir schwer zu glauben. Ich erinnere mich daran, dass ich seine Rennen geschaut habe, als ich sechs oder sieben Jahre alt war», kam er ins Schwärmen. «Jetzt bin ich ein Werksfahrer für Yamaha, das ist sehr speziell. Ich bin wirklich happy und kann es kaum erwarten, mit diesen neuen Farben in Katar zu sein.»

Die Aufgabenstellung ist auch den Fahrern klar: «Das Ziel ist, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen», betonte «El Diablo».

«Meine Erwartungen sind immer dieselben, seit ich bei Yamaha unterschrieben habe: Wir verfolgen das Ziel, den Titel zu holen», stellte Viñales klar. «Es ist aber nicht einfach, weil wir mit vielen Widrigkeiten konfrontiert waren. Normalerweise beginnen wir die Saison so stark, aber irgendwie haben wir das Level nicht gehalten. Unsere Rivalen haben sich verbessert und wir nicht. Wir werden in diesem Jahr versuchen, in jedem Rennen das Maximum zu geben.»

«Manchmal sind wir unschlagbar, aber dann kommen wir auf Strecken, wo wir es nicht in die Top-5 schaffen. Wir werden versuchen, mehr Konstanz reinzubekommen. Und ich glaube, dass die ganze Yamaha-Mannschaft im Winter sehr hart gearbeitet habe», ergänzte der 26-Jährige aus Figueres.

Alle Yamaha-MotoGP-Fahrerpaarungen:

2002: Carlos Checa, Max Biaggi
2003: Carlos Checa, Marco Melandri
2004: Valentino Rossi, Carlos Checa
2005: Valentino Rossi, Colin Edwards
2006: Valentino Rossi, Colin Edwards
2007: Valentino Rossi, Colin Edwards
2008: Valentino Rossi, Jorge Lorenzo
2010: Valentino Rossi, Jorge Lorenzo
2011: Jorge Lorenzo, Ben Spies
2012: Jorge Lorenzo, Ben Spies
2013: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi
2014: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi
2015: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi
2016: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi
2017: Valentino Rossi, Maverick Viñales
2018: Valentino Rossi, Maverick Viñales
2019: Valentino Rossi, Maverick Viñales
2020: Valentino Rossi, Maverick Viñales
2021: Maverick Viñales, Fabio Quartararo

Titelgewinne seit 2002:

2004, 2005, 2008, 2009: Rossi
2010, 2012 und 2015: Lorenzo

Die Sponsoren seit 1999:

1999 bis 2002: Marlboro
2003: Fortuna
2004 und 2005: Gauloises
2006: Camel
2007 bis 2010: Fiat
2011 bis 2013: Yamaha Factory Racing
2014 bis 2018: Movistar
Seit 2019: Monster

Die MotoGP-Erfolge des Yamaha-Werksteams seit 2002:

Siege: 116
zweite Plätze: 120
dritte Plätze: 88
WM-Punkte: 9448
Anzahl Podestplätze: 324
Pole-Positions: 107
Schnellste Rennrunden: 83

Total: 329 Rennen

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