Pol Espargaró: «Marc Márquez ist die Nummer 1»

Von Nora Lantschner
Marc Márquez und Pol Espargaró: Das neue Repsol-Honda-Duo

Marc Márquez und Pol Espargaró: Das neue Repsol-Honda-Duo

«Er ist eine Referenz für mich und die gesamte MotoGP-Klasse», sagt Pol Espargaró über seinen neuen Repsol-Honda-Teamkollegen Marc Márquez, der allerdings zuletzt im Juli des Vorjahres auf einem Bike saß.

Marc Márquez (28) und Pol Espargaró (29) kennen sich schon ihr ganzes Rennfahrerleben lang, von ihren Anfängen bis in die Weltmeisterschaft. In den kleinen Klassen waren sie große Rivalen: 2010 kürte sich Marc Márquez vor Nico Terol und Pol Espargaró zum 125er-Weltmeister, 2012 setzte sich Márquez dann in der Moto2-WM gegen den Jüngeren der Espargaró-Bruder durch. Nun sind die beiden Teamkollegen im MotoGP-Werksteam von Repsol Honda.

Allerdings muss sich der Neuzugang noch gedulden, ehe er tatsächlich mit dem achtfachen Weltmeister die Box teilen wird. Marc Márquez hat seine Teilnahme am Katar-Test bereits abgesagt und noch keinen konkreten Termin für sein Comeback-Rennen genannt: «Das erste Rennen in Katar ist mein Ziel. Wenn das nicht klappt, dann das zweite. Geht das auch nicht, dann das dritte in Portimão...»

Pol Espargaró befürchtet unterdessen, dass die fünf Testtage vor dem Saisonstart knapp bemessen sind, um sich auf die RC213V einzustellen. Gleichzeitig betonte er bei der Teampräsentation am Montag aber auch, dass Honda von den Werksfahrern erwarte, dass sie gewinnen. Dafür will er schnellstmöglich von seinem Teamkollegen lernen.

Pol, wie wirst du an den Saisonstart herangehen? Marc ist nicht fit, aber dir stehen nur fünf Testtage zur Verfügung. Wirst du pushen oder dich zu Beginn noch etwas zurückhalten?

Ich werde drei Tage vor dem ersten Testtag in Katar sein und mir mit den Ingenieuren jede einzelne Kurve der Strecke anschauen und versuchen, viele Daten zu analysieren, über die ich schon in diesem Monat nachgedacht habe. Zum Beispiel wenn Marc Márquez Stürze abgefangen hat, die ihm schlussendlich viele Punkte eingebracht haben. Wenn er diese Stürze nicht abgefangen hätte, dann hätte er vielleicht nicht so viele Rennen gewonnen. Da stelle ich mir dir Frage, wie Marc das gemacht hat. Das ist Teil der Honda-DNA und ich muss lernen, wie ich mit solchen Situationen umgehe. Bei KTM habe ich es manchmal geschafft, aber ich muss noch mehr verstehen, wie man das macht.

Der Druck wird sicher groß. Wir haben auch das Kundenteam, die ebenfalls auf Factory-Bikes sitzen. Alex und Taka sind sehr schnelle Fahrer, gemeinsam mit Bradl, der in der Pre-Season viele Runden fährt. Er darf im Winter testen und er wird beim Katar-Test dabei sein, ich werde sicher viel von ihm lernen.

Dann werden wir sehen, wann Marc zum Team stößt. Hoffentlich wird es das erste Katar-Rennen, aber wir wissen es nicht – er weiß es nicht. Hoffentlich so bald wie möglich. Sicher ist, dass wir Marc brauchen, denn er ist die Nummer 1 im Team, er ist der Schnellste auf diesem Bike. Ich will wirklich von ihm lernen: Je schneller er zurückkommt, umso mehr werde ich von ihm lernen und umso schneller werde ich mich verbessern. Der beste Weg, um sich zu verbessern, ist neben dem besten Fahrer der Welt zu sein.

Wie siehst du die Zusammenarbeit mit Marc im Vergleich zu deinen bisherigen Teamkollegen?

Die Situation war jeweils eine andere. Bei Yamaha war ich ein Rookie und dazu in einem Satellitenteam, da musst du ein bisschen mehr mit deinem Teamkollegen zusammenarbeiten, weil du nicht dieselben Mittel hast wie die Werksfahrer. Du musst also alles einsetzen, um so schnell wie sie zu sein.

KTM war ganz neu in der MotoGP, das Team war neu, wir mussten stark zusammenarbeiten, um alles zusammenzufügen und auf die anderen aufzuholen.

Hier bei Repsol Honda ist die Situation eine andere: Das Motorrad ist ein Siegerbike, du musst nicht so viel mit dem Teamkollegen reden und man muss sich gegenseitig nicht mehr so viel helfen, weil das Paket schon sehr gut ist.

Das bedeutet aber nicht, dass unser Verhältnis in der Box schlecht sein muss. Ich glaube, dass eine gute Atmosphäre immer hilfreich ist, auch wenn man sich gegenseitig nicht so sehr hilft.

Wer wird 2021 der härteste Gegner sein?

Falls Marc in Katar gut startet, ist er der, den es zu schlagen gilt. Er ist die Nummer 1, auch wenn er im Vorjahr keine Rennen mehr gefahren ist. Er wird sicher schwer zu schlagen sein, er ist der Schnellste in der Startaufstellung. Das war er schon viele Jahre lang. Er ist eine Referenz für mich und die gesamte MotoGP-Klasse.

Wir werden sehen, sicherlich dürfen wir Suzuki und Ducati nicht vergessen – die jungen Fahrer auf diesen Bikes haben großes Talent. Es wird also eine interessante Saison, aber auch eine schwierige.

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