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Stefan Bradl (Platz 2): Findet er noch eine Sekunde?

Von Günther Wiesinger
Repsol-Honda-Werkspilot Stefan Bradl ist überzeugt, dass er unter 1:54 min fahren muss, wenn er bis zum Ende des Losail-Tests in den Top-3 bleiben will.

Mit der zweitbesten Zeit auf dem Losail Circuit bestätigte Stefan Bradl am Samstag beim ersten offiziellen MotoGP-Testtag der Saison seine ausgezeichnete Form und die Leistungsfähigkeit der neuen Honda RC213V. Der 31-jährige Bayer hat jetzt noch vier weitere Testtage in Doha vor sich (Sonntag, 7. März, dann 10. bis 12. März). Der Honda-Testfahrer wird aller Voraussicht nach auch die beiden Katar-GP im Repsol-Honda als Teamkollege von Neuzugang Pol Espargaró bestreiten. «Aber offiziell habe ich dazu von HRC noch keine Information bekommen. Das ist meine private Meinung. Doch vorläufig geht es nur mal um diesen Test hier.»

Bradl versicherte schon nach der Bestzeit am Freitag, dass er bisher keinen übertriebenen Wert auf Top-Rundenzeiten legt. «Das ist nicht der Hauptfokus. Das können wir noch am kommenden Freitag in den letzten eineinhalb Stunden machen, wenn unser Testprogramm bis dahin wirklich abgearbeitet ist.»

Bradl ist fünf Jahre lang nicht auf dem Losail Circuit gefahren, zuletzt 2016 im Aprilia Racing Team Gresini als Teamkollege von Álvaro Bautista. Doch er hat sich auf diesen Low-Grip-Piste immer wohl gefühlt, 2008 ist ihm in Doha mit 18 Jahren mit Platz 3 sein erster Podestplatz in der 125-ccm-Weltmeisterschaft gelungen.

«Die Zeiten werden in den nächsten Tagen wieder so eng beisammen liegen wie im ganzen Vorjahr», ist Bradl überzeugt. «Am ersten Tag waren die Zeitabstände noch etwas größer, weil sich jeder Stammfahrer zuerst einmal eingroovt. Am Sonntag wird es schon enger zugehen. Dann kommen noch die drei Testtage ab Mittwoch. Da wird es dann wieder um Tausendstel gehen, denn bis dahin wird jeder aus den Reifen das Maximum herausquetschen. Dann werden die Zeitabstände wieder mega gering sein.»

Ein Blick auf die Ergebnisse des Samstags vermittelte dem siebenfachen GP-Sieger ein zufriedenstellendes Gefühl: Platz 2 unter 29 Teilnehmern! Alle anderen Testfahrer von Pirro über Pedrosa bis Guintoli und Crutchlow klar distanziert.

Die Rundenzeiten bestätigen aber auch die Schlagkraft der Werks-Honda. «Das Motorrad funktioniert nicht schlecht, ich komme mit dem momentanen Stand gut damit zurecht», versicherte Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber mir ist klar, dass ich meine 1:54,9 min noch deutlich verbessern muss, wenn ich in den Top-3 bleiben will. Die Kollegen werden vielleicht noch nicht heute am Sonntag unter 1:54 min fahren, aber irgendwann muss 1:53 min-Runde auf dem Zettel stehen, wenn ich weiter vorne mitmischen will. Und ob die 1:54 hoch oder 1:53 min hoch fährst, das ist halt schon noch einmal eine ganz andere Hausnummer. In dem Bereich, in dem wir uns jetzt bewegen, noch eine Sekunde zu finden, das ist viel.»

Zur Erinnerung: Die Pole-Position 2019 mit 1:53,546 min gelang Yamaha-Werksfahrer Maverick Viñales. Den Katar-Test von 22. bis 24. Februar 2020 dominierte ebenfalls Viñales mit 1:53,858 min.

MotoGP-Test Katar, 6. März:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,687 min
2. Stefan Bradl, Honda, 1:54,943 min, + 0,256 sec
3. Joan Mir, Suzuki, 1:54,980, + 0,293
4. Jack Miller, Ducati, 1:55,022, + 0,335
5. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,084, + 0,397
6. Johann Zarco, Ducati, 1:55,110, + 0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:55,174, + 0,487
8. Alex Rins, Suzuki, 1:55,198, + 0,511
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,259, + 0,572
10. Alex Márquez, Honda, 1:55,278, + 0,591
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:55,467, + 0,780
12. Brad Binder, KTM, 1:55,535, + 0,848
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,572, + 0,885
14. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,584, + 0,897
15. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,707, + 1,020
16. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:55,807, + 1,120
17. Pol Espargaró, Honda, 1:55,878, + 1,191
18. Jorge Martin, Ducati, 1:56,147, + 1,460
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:56,511, + 1,824
20. Enea Bastianini, Ducati, 1:56,593, + 1,906
21. Yamaha Test1, 1:56,641, + 1,954
22. Iker Lecuona, KTM, 1:56,920, + 2,233
23. Danilo Petrucci, KTM, 1:56,989, + 2,302
24. Luca Marini, Ducati, 1:57,335, + 2,648
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:57,460, + 2,773
26. Dani Pedrosa, KTM, 1:57,617, + 2,930
27. Yamaha Test3, 1:58,696, + 4,009
28. Michele Pirro, Ducati, 1:58,917, + 4,230
29. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:59,693, + 5,006

MotoGP-Shakedown-Test, Katar, 5. März

1. Stefan Bradl, Honda, 1:55,614 min
2. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,236 sec
3. Test 1, Yamaha, + 1,518
4. Enea Bastianini, Ducati, + 2,437
5. Michele Pirro, Ducati, + 2,442
6. Test 3, Yamaha, + 2,624
7. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,659
8. Luca Marini, Ducati, + 2,762
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 3,000
10. Jorge Martin, Ducati, + 3,261
11. Dani Pedrosa, KTM, + 3,441
12. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,776

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