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Pol Espargaró über das Verhältnis zu Marc Márquez

Von Maximilian Wendl
Pol Espargaró beim Kater-Rennen in seiner Box

Pol Espargaró beim Kater-Rennen in seiner Box

In den Anfangstagen ihrer Karriere duellierten sich Pol Espargaró und Marc Márquez in den kleineren Klassen. In der MotoGP sind sie seit 2021 Teamkollegen, allerdings konnten sie noch nicht zusammen um Punkte kämpfen.

Als die Verantwortlichen von Repsol Honda verkündeten, dass Pol Espargaró 2021 an der Seite von Marc Marquez fahren würde, löste das zum Teil verblüffte Mienen aus. Der Grund: Die beiden Spanier kämpfen schon seit Kindertagen gegeneinander und hatten nie das beste Verhältnis. Meistens hatte Márquez das bessere Ende auf seiner Seite. Erst als der achtfache Champion schon in die MotoGP-Klasse aufgestiegen war, gelang Espargaró sein größter Erfolg mit dem Moto2-Titel.

Auf YouTube sind die spektakulärsten Duelle der beiden Rennfahrer noch einmal nachzuschauen. Seite an Seite konnten sie den Saisonstart 2021 nicht in Angriff nehmen, da Márquez nach seinen drei Schulteroperationen noch immer fehlt.

Im Gespräch mit dem Streaminganbieter DAZN äußert sich Espargaró nun zu seinen Erwartungen an das interne Duell: «Die Spannungen werden zurückkehren, darin besteht kein Zweifel. Aber wir werden auf eine reifere Art und Weise damit umgehen.»

Schon in der Moto3-Serie gerieten die beiden Hitzköpfe aneinander. Als es 2012 in der mittleren Klasse um die Meisterschaft ging, eskalierte die Situation. Beim GP in Montmelo stürzte Espargaró nach einem Zusammenstoß mit Márquez. Für den Vorfall wurde Márquez um eine Minute zurückversetzt und landete auf P23. Espargaró schied aus.

Nach dem Rennen wurde die Strafe zunächst aufgehoben, ehe sie noch einmal verhandelt wurde. Das Ergebnis: Márquez blieb Dritter, denn der Weltverband entschied zu seinen Gunsten. Es war der dramatischste Zwischenfall zwischen dem Duo.

Espargaró im Interview: «Wir waren Kinder und ich habe mich kindisch verhalten. Wir haben in den Interviews alles gesagt und uns mit Worten verprügelt. Jetzt wird die Rivalität anders sein. Wir sind jetzt stärker, haben uns entwickelt und werden uns dank der Konkurrenzsituation gegenseitig anspornen.»

Über das aktuelle Verhältnis sagt der aktuell WM-Zehnte: «Es ist besser geworden. Wir haben eine gute Beziehung, müssen aber keine Freunde sein und gemeinsam essen. Aber innerhalb der Box wird eine herzliche Beziehung dazu beitragen, dass die Atmosphäre homogen sein wird.»

Im Vorjahr hatte Espargaró mit KTM sein bestes Jahr in der MotoGP, als er als WM-Fünfter abschloss. Seine Entwicklungsarbeit trug Früchte, doch er fühlte sich bereit eine neue Herausforderung in Angriff zu nehmen: «Ich bin überzeugt, dass Honda der beste Weg für mich ist. Ich habe mit Alberto Puig und anderen Verantwortlichen gesprochen, und ihnen gesagt, dass ich dabei sein möchte. Ich denke, es ist meine Zukunft, meine Zukunft sollte bei Repsol Honda sein. Sie haben auf mich gesetzt und die Zukunft wird zeigen, ob sie recht hatten.»

Durch den Wechsel hat sich aber auch die Drucksituation verändert, verdeutlicht Espargaró: «In diesem Team muss man gewinnen und gute Ergebnisse erzielen. Aber hier kann ich, wenn ich schlecht bin, trotzdem Sechster werden. Bei KTM konnte ich an einem guten Tag vielleicht vorne mitmischen.»

Nach den ersten beiden WM-Läufen fällt die Bilanz mit elf Punkten nicht optimal aus. Mit der Rückkehr von Márquez verändert sich auch die Erwartungshaltung im Team. Der Kampf um die Nummer 1 bei Repsol Honda wird dann von vorn losgehen und die Vergangenheit hat gezeigt, wie erbittert dieses Duell verlaufen kann. Trotz der vielen Titel von Márquez wird sich Espargaró nicht unterordnen.

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