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Marc Màrquez (6.): «Das bleibt ein Fragezeichen»

Von Günther Wiesinger
Mac Márquez: Portimão stellt körperlich starke Ansprüche

Mac Márquez: Portimão stellt körperlich starke Ansprüche

Marc Márquez gelang in der letzten Runde des FP2 in Portimão ein «Save» wie in seinen besten Tagen. Aber der Honda-Star klingt sorgenvoll, denn das Set-up passt nicht, die Muskeln im Oberarm werden stark strapaziert.

Marc Márquez und eine Repsol-HRC-Honda-Mannschaft haben diesmal den Comeback-Termin sehr sorgfältig ausgewählt und die Lehren aus der überstürzten Rückkehr in Jerez am 25. Juli 2020 gezogen. Aber der Superstar musste auf dem Autódromo International do Algarve in Portimão spätestens im FP2 auf völlig trockener Piste erkennen, dass die Kraftreserven im rechten Oberarm womöglich keine Renndistanz mit Vollgas zulassen. «Ich bin gespannt, wie ich mich fühle, wenn ich am Samstag aufstehe», erklärte Marc. «Das bleibt ein Fragezeichen.» Das FP3 (ab 10.55 Uhr) wird die nächste harte Prüfung für den rekonvaleszenten achtfachen Weltmeister.

Im Finish des FP2 erlebte Márquez in Turn 7 in seiner letzten Runde bereits eine dramatische Schrecksekunde. «Die letzte Runde war ein bisschen verrückt. Sie hat mir nicht gefallen. Ich hatte das nicht beabsichtigt, aber ich hatte dann einen schönen ‚Save‘, das gehört anscheinend zu meinem Fahrstil.»

«Mit neuen Reifen haben wir mehr Mühe als mit gebrauchten, das hat sich wieder einmal bestätigt», schilderte Marc. «Wenn das Bike mit neuen Reifen weicher wird, werden unsere Rundenzeiten langsamer. Mit gebrauchten Reifen fühle ich mich viel komfortabler. Aber mit neuen Reifen ist alles mühsamer. Besonders bei diesem Richtungswechsel von Kurve 6 zu 7, war es Zeit, in die siebte Kurve einzubiegen. Aber mein Körper hat dem Befehl nicht gefolgt. Er hat nicht gemacht, was ich mir vorgestellt habe. Ich bin dann gerutscht. Es war ein ‘Save‘, aber ich habe den Slide absichtlich herbeigeführt, um einbiegen zu können. Es war meine letzte Runde, und ich wollte sie nicht ganz kaputt machen.»

Dann fügte der 28-jährige Spanier an: «Aber mit mehr Runden auf der Strecke wird das alles besser klappen.»

Es war deutlich zu sehen, wie begeistert Marc Márquez gestern bereits im ersten Training wieder auf seine Honda C213V gestiegen ist. Er war sichtbar erleichtert, endlich wieder seinem Beruf nachgehen zu können.

Am Donnerstag erklärte Marc, er wisse nicht, was ihn beim Portugal-GP erwarte. Inzwischen hat er einen dritten und einen sechsten Platz erzielt. Kann er sich jetzt schon Ziele für das Quali und das Rennen setzen?

«Ich kann mein Ziel noch nicht beurteilen», betonte der der Honda-Star nach dem FP2. «Denn ich verstehe nicht, wie ich das Motorrad bewege. Das ist schwer zu erklären. Ich fahre, ich konzentriere mich auf die Bremspunkte, aber ich spüre beim Fahren das Limit des Motorrads noch nicht wirklich. Ich bin am Freitag mit dem Basis-Set-up von Stefan Bradl gefahren. Am Samstag werden wir erste Änderungen vornehmen. Deshalb weiß ich bisher nicht, was ich bei diesem Grand Prix erreichen kann. Im FP1 habe ich mich gut gefühlt, im FP2 am Nachmittag war das Gefühl auf dem Motorrad nicht mehr so angenehm. Als ich dann an die Box gekommen bin und Platz 6 gesehen habe, war das eine große Überraschung. Denn ich habe viele Fehler gemacht und damit gerechnet, dass ich aus den Top-Ten rausgeflogen bin. Aber als Sechster bin ich jetzt vorläufig für das Q2 qualifiziert.»

«Der Speed ist also da, aber mein weiteres Abschneiden hängt von meiner körperlichen Verfassung ab», ist sich Márquez bewusst.

Die 25 Rennrunden auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn in der Algarve, die nur wenige Überholmöglichkeiten bietet, verlangen ihm viel Respekt ab.

«Der Freitag war der erste Tag, alles war frisch. Der Samstag wird die nächste Bewährungsprobe. Ich habe am ersten Tag schon gespürt, dass ich immer müder werde. Die Muskeln werden an den nächsten zwei Tagen immer stärker strapaziert und belastet…»

FP2 und Gesamtwertung, Portimão, 16. April

1. Bagnaia, Ducati, 1:39,866 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,340 sec
3. Mir, Suzuki, + 0,419
4. Rins, Suzuki, + 0,462
5. Miller, Ducati, + 0,470
6. Marc Márquez, Honda, + 0,473
7. Viñales, Yamaha, + 0,560
8. Zarco, Ducati, + 0,624
9. Oliveira, KTM, + 0,726
10. Nakagami, Honda, + 0,745
11. Alex Márquez, Honda, + 0,866
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,877
13. Marini, Ducati, + 0,895
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,041
15. Rossi, Yamaha, + 1,259
16. Savadori, Aprilia, + 1,274
17. Binder, KTM, + 1,317
18. Petrucci, KTM, + 1,321
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,350
20. Bastianini, Ducati, + 1,970
21. Lecuona, KTM, + 2,595
22. Martin, Ducati, + 3,055

Portimão-Ergebnis FP1 MotoGP, 16. April

1. Viñales, Yamaha, 1:42,127 min
2. Rins, Suzuki, + 0,151 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 0,251
4. Pol Espargaró, Honda, + 0,255
5. Zarco, Ducati, + 0,316
6. Bagnaia, Ducati, + 0,337
7. Quartararo, Yamaha, + 0,401
8. Miller, Ducati, + 0,409
9. Alex Márquez, Honda, + 0,654
10. Petrucci, KTM, + 0,830
11. Rossi, Yamaha, + 0,886
12. Nakagami, Honda, + 0,909
13. Mir, Suzuki, + 0,933
14. Morbidelli, Yamaha, + 1,116
15. Savadori, Aprilia, + 1,412
16. Martin, Ducati, + 1,575
17. Oliveira, KTM, + 1,873
18. Marini, Ducati, + 2,475
19. Lecuona, KTM, + 2,840
20. Bastianini, Ducati, + 3,198
21. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,208
22. Binder, KTM, + 5,647

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