Maverick Viñales: Ich werde nicht das Handtuch werfen

Von Maximilian Wendl
Yamaha-Pilot Maverick Viñales befindet sich im Formtief. Licht am Ende des Tunnels ist nicht zu erkennen und deswegen wächst der Frust beim Spanier. Bei der Suche nach Lösungen tappt er aber weiter im Dunkeln.

Das Statement in englischer Sprache fiel kurz aus. Maverick Viñales war nach seinem letzten Platz beim Deutschland-GP angefressen und nicht wirklich gesprächig. Auf dem Sachsenring erreichte das Formtief des Yamaha-Piloten einen neuen Tiefpunkt und Licht am Ende des Tunnels ist vorerst nicht in Sicht.

Bei den spanischen Kollegen der Sporttageszeitung «Marca» holte Viñales weiter aus und übte unter anderem Kritik an seinem Arbeitgeber. «Das Team sagt mir, dass ich arbeiten soll. Ich soll rausgehen und Daten sammeln und das mache ich. Aber dafür bin ich nicht hier. Auch bin ich kein Testfahrer.  Irgendwann kommt ein Moment, bei dem man als Fahrer sagt, dass es respektlos wirkt. Der einfache Weg ist der, Fabios Setup zu übernehmen, um zu sehen, wie weit ich komme. Aber das ist nicht die Lösung. Wenn ich wirklich gewinnen will, muss ich mit meinem Setup gewinnen. Man kann sich natürlich vom Teamkollegen inspirieren lassen, aber das ist nicht die Lösung und so geht es uns seit dem Rennen in Portimao.»

Bei den Problemen geht Viñales ins Detail: «Es ist immer dasselbe. Ich rutsche zu sehr. Das sage ich schon seit Wochen und es gibt keine Lösung. Wir arbeiten daran, eine Lösung zu finden, aber wir haben sie noch nicht gefunden. Ich versuche, ruhig zu sein, ich versuche zu arbeiten, ich versuche, alles zu tun, aber das Ergebnis ist immer wieder enttäuschend. Wenn man eine Ducati vor sich hat, ist die Frustration unglaublich groß.»

Auch der dritte Crew-Chief-Wechsel in fünf Jahren hat noch nicht die erhoffte Wirkung gebracht. Inzwischen wird er von Silvano Galbusera betreut.

Allmählich macht sich bei Viñales Resignation breit: «Ich weiß nicht, woran es liegt. Ich versuche wirklich, Lösungen zu finden. Ich habe versucht, außen zu überholen. Ich habe versucht, innen zu überholen, zu beschleunigen, nicht zu beschleunigen. Aber das ist eine andere Geschichte. Wir wissen, dass es mit unserem Motorrad schwierig ist, zu überholen. Was mich am meisten frustriert, ist, keine Antwort darauf zu haben, warum ich keinen Grip habe, wenn ich aufs Gas gehe. Das ist es, was mich wirklich am meisten frustriert. Im Warm-up war ich so viel schneller in den Kurven im Vergleich zur Qualifikation.»

Sein Stallrivale Fabio Quartararo führt die WM-Gesamtwertung an und stiehlt Viñales dadurch die Show. In Deutschland betrug der Rückstand auf den Franzosen, der Dritter wurde, 16 Sekunden. Quartararo war damit einmal mehr mit Abstand der beste Yamaha-Fahrer. Aufgeben ist aber keine Option, unterstreicht Viñales: «In Deutschland war es eine Katastrophe, eine Blamage. Am liebsten wäre ich in die Box gefahren, aber es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, wirklich das Handtuch zu werfen. Es können 1000 Dinge passieren, ich werde nicht aufgeben.»

Ergebnisse MotoGP Sachsenring/D:

1. Marc Márquez (E), Honda, 30 Runden in 41:07,243 min
2. Miguel Oliveira (P), KTM, +1,610 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +6,772
4. Brad Binder (ZA), KTM, +7,922
5. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +8,591
6. Jack Miller (AUS), Ducati, +9,096
7. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,371
8. Johann Zarco (F), Ducati, +11,439
9. Joan Mir (E), Suzuki, +11,625
10. Pol Espargaró (E), Honda, +14,769
11. Alex Rins (E), Suzuki, +16,803
12. Jorge Martin (E), Ducati, +16,915
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,217
14. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,300
15. Luca Marini (I), Ducati, +23,615
16. Enea Bastianini (I), Ducati, +23,738
17. Iker Lecuona (E), KTM, +23,946
18. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +24,414
19. Maverick Vinales (E), Yamaha, +24,715
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 25 Runden zurück
– Danilo Petrucci (I), KTM, 26 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 26 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 8 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo, 131 Punkte. 2. Zarco 109. 3. Miller 100. 4. Bagnaia 99. 5. Mir 85. 6. Viñales 75. 7. Oliveira 74. 8. Binder 56. 9. Aleix Espargaró 53. 10. Marc Márquez 41. 11. Morbidelli 40. 12. Pol Espargaró 35. 13. Nakagami 34. 14. Rins 28. 15. Bastianini 26. 16. Alex Márquez 25. 17. Martin 23. 18. Petrucci 23. 19. Rossi 17. 20. Marini 14. 21. Lecuona 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 159 Punkte. 2. Ducati 154. 3. KTM 103. 4. Suzuki 89. 5. Honda 77. 6. Aprilia 54.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 206 Punkte. 2. Ducati Lenovo 199. 3. Pramac Racing 136. 4. Red Bull KTM Factory Racing 130. 5. Suzuki Ecstar 113. 6. Repsol Honda 83. 7. LCR Honda 59. 8. Petronas Yamaha SRT 57. 9. Aprilia Racing Team Gresini 57. 10. Esponsorama Racing Ducati 40. 11. Tech3 KTM Factory Racing 36.

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