Nach Viñales-Abgang: Morbidelli ins Yamaha-Werksteam?

Von Günther Wiesinger
Petronas-Yamaha ist die Gehschule für MotoGP-Talente, die ins Yamaha-Werksteam kommen. Fabio Quartararo wurde bereits befördert; 2022 wird ihm wohl Morbidelli folgen. Bei Petronas könnten Razgatlioglu und Dixon fahren.

Nach der Trennung von Maverick Viñales von Yamaha per Saisonende kommt zusätzlich Bewegung in den MotoGP-Transfermarkt. Das Monster Energy Yamaha Factory Team muss jetzt für 2022 einen Ersatz für Viñales ausfindig machen. Der japanische Hersteller wird aller Voraussicht nach den letztjährigen Vizeweltmeister Franco Morbidelli ins Werksteams an die Seite von WM-Leader Fabio Quartararo transferieren. Dieses gut harmonierende Duo fuhr 2019 und 2020 bei Petronas Yamaha – und sicherte sich im Vorjahr nicht nur je drei GP-Siege, sondern auch die WM-Ränge 2 (Morbido) und 8 (Fabio).

Morbidelli hat sich den Platz im Yamaha-Werksteam redlich verdient. Niemand hat verstanden, warum er als WM-Zweiter nach 2020 keinen Werksvertrag und kein 2021-Werksmotorrad bekam.

Wahrscheinlich hat die Meniskus-Operation des hoch talentierten  Franco Morbidelli bereits mit diesem Transfer zu tun: Er wollte offenbar nicht bis zum Saisonende warten, um beim Auftakt 2022 vollfit und gesund zu sein.

Da Rossi nach dieser desaströsen Saison aller Voraussicht nach als Fahrer bei Petronas aussteigt, werden dort zwei Plätze frei, wenn «Morbido» ins Monster-Team verschoben wird.

Obwohl Yamaha-Superbike-Teamchef Andrea Dosoli von dieser Idee alles andere als begeistert ist: Der 24-jährige Türke Toprak Razgatlioglu wird als erster Anwärter für den Job bei Petronas Yamaha gehandelt. Er ist momentan Zweiter der Superbike-WM, nur 20 Punkte hinter Serien-Weltmeister Jonathan Rea.

Als Petronas-Teamkollege ist jetzt wieder Jake Dixon im Gespräch, der in diesem Jahr für das Petronas-Sprinta-Team auf Kalex die Moto2-WM bestreitet. Für Dixon spricht: Die Dorna will wegen des Silverstone-GP und wegen des lukrativen TV-Deals mit BT Sports unbedingt wieder einen Briten in der MotoGP-Klasse haben. Außerdem hat Jake in der Britischen Superbike-Meisterschaft den Titel 2018 nur knapp gegen Leon Haslam (Kawasaki) verloren. Er kann also mit den 1000-ccm-Big-Bikes gut umgehen.

Die Spekulationen aus den sozialen Medien, Maverick Viñales werde 2022 das Aramco Sky VR46-Ducati-Team seines Rivalen Valentino Rossi verstärken, entbehren nach Recherchen von SPEEDWEEK.com jeder Grundlage. Rossi will dort neben Bruder Luca Marini noch den Moto2-WM-Dritten Marco Bezzecchi fahren lassen.

Andrea Doviziosos Chancen bei Aprilia befinden sich im Sinkflug. Auch sein Manager Simone Battistella rechnet mit einem Vertrag für Viñales, der dort den zweiten Platz einnehmen wird. Von seiner aktuellen Yamaha-Gage von 6,5 Millionen Euro wird er dort höchstens ein Drittel kassieren.

Dafür wird er mit Aleix Espargaró als Teamkollegen nicht so überfordert sein wie mit Fabio Quartararo bei Yamaha.

Ein Platz ist außerdem noch bei Tech3-KTM verfügbar. Danilo Petrucci darf sich gute Chancen ausrechnen. Aber wenn Raúl Fernandez 2021 noch Moto2-Weltmeister wird, könnte er den Platz neben Remy Gardner einnehmen.

So könnten die MotoGP-Teams 2022 aussehen

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Lenovo Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia

Monster Energy Yamaha
Franco Morbidelli, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira

Aprilia Racing Team
Aleix Espargaró, Maverick Viñales

Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco

ARAMCO Sky VR46 Racing
Luca Marini, Marco Bezzecchi?

Petronas Yamaha SRT
Toprak Razgatlioglu? Garrett Gerloff? Valentino Rossi?

LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami

KTM Tech3 Factory Racing
Remy Gardner, Danilo Petrucci? Iker Lecuona? Rául Fernández?

Flexbow Gresini Ducati Racing
Enea Bastianini, Fabio Di Giannantonio

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