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Takeo Yokoyama (HRC): «Klar, dass wir Probleme haben»

Von Nora Lantschner
Nach elf Rennen der laufenden MotoGP-Saison befindet sich kein einziger Honda-Pilot in den Top-10 der WM-Tabelle. Takeo Yokoyama, Technical Manager bei HRC, räumt Probleme ein.

«Der erste Part der Saison 2021 war sicherlich schwierig. Es ist nicht so, wie wir es gerne gehabt hätten. Denn wir sind Honda, unser Ziel ist immer, an der Spitze zu sein, wo wir in der Vergangenheit für Gewöhnlich auch waren. Wir starteten mir der Einstellung, erreichten das Ziel im ersten Abschnitt der Saison aber nicht», lautete die unverblümte Zwischenbilanz von Takeo Yokoyama.

Nach dem Spielberg-Doppel ist Marc Márquez mit fünf Nullern als Elfter der bestplatzierte Honda-Mann in der MotoGP-WM. Vier Zähler dahinter folgt LCR-Fahrer Takaaki Nakagami als Zwölfter, dessen Teamkollege Alex Márquez ist WM-14., Repsol-Honda-Neuzugang Pol Espargaró ist nur auf dem 15. Platz zu finden.

Weiß der größte Motorradhersteller der Welt, wo das Problem liegt? «Es ist klar, dass wir Probleme haben. Wir liegen hinter den anderen zurück, ich glaube, das ist mehr als klar», schickte Projektleiter Yokoyama voraus. «Was exakt das Problem ist? Ich glaube immer noch, dass unser größtes Problem darin liegt, den maximalen Vorteil aus dem Hinterreifen, den Michelin im Vorjahr eingeführt hat, zu ziehen. Wir verbessern uns, aber gleichzeitig sind wir im Vergleich zu den anderen noch nicht so weit. Man kann auch von außen sehen, dass wir neue Dinge und Ideen ausprobieren. Ein Großteil davon ist darauf ausgerichtet, das Maximum oder zumindest mehr aus dem Potenzial des Hinterreifens herauszuholen.»

Ist eine Lösung noch in dieser Saison in Sicht? «Was kann ich sagen, wir arbeiten einfach weiter und bringen für jedes Rennen etwas Neues, manchmal ist es Hardware, manchmal etwas an der Elektronik oder sogar etwas am Fahrstil… Wir arbeiten weiter, dann werden wir sehen, ob wir dasselbe Level wie die anderen erreichen können – oder vielleicht sogar besser», fügte der Technical Manager der Honda Racing Corporation an.

Dabei vertrauen die Japaner vor allem auf ihren achtfachen Weltmeister Marc Márquez. «Marc ist im Vorjahr natürlich keine Rennen gefahren und vor allem mit dem besagten Hinterreifen von Michelin fehlen ihm die Erfahrung und die Rennen. Er kam in der Saison 2021 zurück und sein Feedback war recht gut, aber gleichzeitig würde ich sagen, befindet er sich immer noch mitten im Prozess, diesen Hinterreifen perfekt zu verstehen», so Yokoyama.

Dazu kommt, dass der 28-jährige Spanier nach der Verletzungsmisere um seinen rechten Oberarm körperlich noch nicht wieder in perfekter Verfassung ist. Trotzdem sei sein Feedback sehr gut. Denn: «Er ist Marc Márquez, er trägt viel bei und sein Feedback gab uns so viele neue Ideen, die in der zweiten Saisonhälfte kommen sollen. Wir arbeiten einfach so weiter.»

Yokoyama beteuerte aber auch: «Alex, Nakagami und Pol sind alles Top-Fahrer, das ist sicher, und in diesem Jahr haben wir für alle das neueste Motorrad. Nicht nur Marc und Pol, sie verfügen alle über dasselbe Motorrad, mit unterschiedlichen Fahrstilen, unterschiedlichen Art und Weise, das Motorrad zu nutzen, und unterschiedlichen Set-up-Vorlieben. Am Ende ist ihr Feedback aber sehr wichtig, wir arbeiten mit den gesamten Informationen.»

Die vier Honda-Piloten waren in dieser Saison allerdings immer wieder auf unterschiedlichen Chassis-Varianten unterwegs. «Alle Fahrer begannen natürlich mit dem 2021er-Bike, das meinte ich mit demselben Motorrad. In der Vergangenheit saß Taka beispielsweise auf dem Vorjahresbike», erinnerte Hondas Technical Manager. «Aufgrund der Probleme, mit denen wir uns konfrontiert sehen, führen wir viele neue Komponenten ein, nicht nur das Chassis. Manchmal passt eines besser zu einem Fahrer, manchmal zu einem anderen.»

Das neueste Chassis war in Spielberg nur an der RC213V von Marc Márquez zu sehen. «Es stimmt, dass nur Marc auf einem anderen Chassis war», bestätigte Yokoyama. «Das ist aber das Chassis, das wir erst in der Sommerpause produziert haben. Wir hatten fünf Wochen, aber in fünf Wochen ein Chassis zu entwerfen und herzustellen ist nicht so einfach. Wir konnten also nur eines bringen. Wir haben überlegt, welcher Fahrer es als erstes ausprobieren sollte. In diesem Fall, basierend auf dem Konzept des neuen Chassis, entschieden wir, Marc darum zu bitten, es zu testen. Es war auch ein Risiko, weil wir nur eine Einheit hatten. Wir sind uns aber alle einig darin, dass wir uns mehr in einer Testphase befinden als im Kampf um den Spitzenplatz.»

Stand Fahrer-WM nach 11 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 181 Punkte. 2. Bagnaia 134. 3. Mir 134. 4. Zarco 132. 5. Miller 105. 6. Binder 98. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 67. 10. Martin 64. 11. Marc Márquez 59. 12. Nakagami 55. 13. Rins 44. 14. Alex Márquez 41. 15. Pol Espargaró 41. 16. Morbidelli 40. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 30. 19. Rossi 28. 20. Marini 27. 21. Lecuona 24. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 212 Punkte. 2. Yamaha 209. 3. KTM 152. 4. Suzuki 138. 5. Honda 104. 6. Aprilia 68.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 276 Punkte. 2. Ducati Lenovo 239. 3. Pramac Racing 200. 4. Red Bull KTM Factory Racing 183. 5. Suzuki Ecstar 178. 6. Repsol Honda 107. 7. LCR Honda 96. 8. Aprilia Racing Team Gresini 71. 9. Petronas Yamaha SRT 68. 10. Esponsorama Racing Ducati 58. 11. Tech3 KTM Factory Racing 54.

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