Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Joan Mir (Suzuki): «Ich will Michelin glauben»

Von Nora Lantschner
Joan Mir

Joan Mir

«Das beeinflusst das gesamte Wochenende und kann sich auch auf die Weltmeisterschaft auswirken», sagt MotoGP-Titelverteidiger Joan Mir zu den aufgetretenen «merkwürdigen Problemen» mit den Reifen.

Nach einem enttäuschenden neunten Platz in Silverstone rätselte Joan Mir über seltsame Probleme mit seinem Vorderreifen. Weil nicht nur der Weltmeister über Grip- und Reifensorgen klagte, sind die Michelin-Reifen auch im Vorfeld des Aragón-GP noch großes Gesprächsthema.

Verfügt der Suzuki-Werksfahrer inzwischen über neue Erkenntnisse oder Antworten von seinem Team und dem Reifenlieferanten? «Es ist schwierig für mich, diese Frage zu beantworten. Es ist immer ein bisschen eine Kompromiss-Situation… Sicherlich war es etwas Merkwürdiges, ich glaube nicht, dass es an der Abstimmung des Motorrads lag. Das Team gab mir ihre Erklärung zu dem, was passiert ist. Das Einzige, das ich sagen werde: Ich hoffe, dass es nicht erneut passiert. Denn es beeinflusst das gesamte Wochenende und kann sich auch auf die Weltmeisterschaft auswirken.»

Die angesprochene Erklärung wollte der 24-jährige Spanier natürlich nicht teilen («Es tut mir leid, das kann ich nicht»). Denn offene Kritik an Michelin ist vertraglich nicht gestattet. Trotzdem wurde in Mirs Presserunde am Donnerstag natürlich weiter nachgehakt.

Hat der zweifache Weltmeister das Gefühl, dass er als Fahrer in dem, was er sagen darf, eingeschränkt ist? «Das gehört zu unserem Job, es ist aber normalerweise nicht so, dass wir nicht die Erlaubnis hätten, über etwas zu sprechen. Es ist mehr so, dass ich mir sage und dass ich glauben will, dass Michelin alles tut, was sie tun können, um mit dieser Situation bestmöglich umzugehen. Es stimmt aber, dass in den jüngsten Rennen nicht nur ich, sondern verschiedene Fahrer sich sehr über diese Sache beklagt haben. Wenn etwas einmal passiert, okay, dann beschwert man sich nicht. Wenn es aber öfter vorkommt, dann ist es schwieriger, den Mund zu halten. Ich glaube aber, dass sie tun, was sie können – nämlich alles, um jedem gute Reifen zu geben. Aber – aus irgendwelchen Gründen – ist in den Rennen etwas passiert.»

«Selbst wenn die Fahrer in den Medien nichts sagen, glaube ich, dass die Teams hart pushen. Wir müssen es nicht der Presse sagen, wir sollten versuchen, es intern zu lösen. Sie sagen, dass sie arbeiten – und ich glaube es», beteuerte Mir. «Im vorangegangenen Rennen ist passiert, dass einige Leute, die um die WM kämpfen, Probleme hatten, andere nicht. Ich will nicht denken, dass es aus irgendwelchen Gründen passiert. Ich will einfach glauben, dass sie alles tun, was sie können.»

Wenn der Grip, den eine Reifenmischung bietet, dann aber trotz aller Bemühungen plötzlich deutlich von den Erwartungen abweicht, sei es allerdings schwierig, damit umzugehen. «Denn du arbeitest am Set-up und allem, wechselst auf einen anderen Reifen und wenn dann der Grip-Level anders ist, verändert sich das gesamte Motorrad. Dann musst du alles wieder verändern… Und wir haben nicht so viel Zeit in den Trainings-Sessions. Wenn es passiert, wird es sehr schwierig, kontant in den Spitzenpositionen zu sein», gab Mir zu bedenken. «An den jüngsten Rennwochenenden war es schlimmer, zuvor war es nicht so. Ich glaube also, dass in den vergangenen Rennen etwas passiert ist, weil wir solche Veränderungen im Grip-Level nicht gewohnt sind.»

Verlor der Titelverteidiger dadurch auch an Vertrauen? «Ja, das auch», bestätigte er.

Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.

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