Emilia Romagna-GP: Der erste Matchball auf ServusTV

Von Mario Furli
Neben den Titelrivalen Pecco Bagnaia und Fabio Quartararo stand beim ersten Misano-GP auch Enea Bastianini (im Hintergrund) auf dem Podest

Neben den Titelrivalen Pecco Bagnaia und Fabio Quartararo stand beim ersten Misano-GP auch Enea Bastianini (im Hintergrund) auf dem Podest

ServusTV überträgt den Großen Preis der Emilia Romagna am Samstag und Sonntag live im FreeTV. MotoGP-WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) hat dort seinen ersten Matchball.

Kürt die MotoGP schon im drittletzten Saisonrennen ihren neuen Weltmeister? ServusTV-Experte Gustl Auinger: «Ich glaube nicht. Dafür gibt es auf der Strecke zu viele Stellen, die dir das Leben schwer machen.»

Zum zweiten Mal in diesem Jahr macht die Motorrad-Weltmeisterschaft am Misano World Circuit Marco Simoncelli Station. Im Titelrennen matchen sich nur noch Fabio Quartararo und Francesco Bagnaia, der Franzose weist 52 Punkte Vorsprung auf den Italiener auf. Vereinfacht dargestellt müsste der Yamaha-Pilot zum vorzeitigen Titelgewinn lediglich vor dem Ducati-Fahrer ins Ziel kommen.

Kostanz ist Trumpf

«Die Ruhe, die jemand ausstrahlt, ist immer davon abhängig, wie sehr er sich unter Druck gesetzt fühlt», analysiert ServusTV-Experte Gustl Auinger die Abgeklärtheit des WM-Führenden, der in bisher 15 Saisonrennen immer in den Punkterängen landete. «Quartararo hat diesbezüglich gegenüber dem Vorjahr einen großen Schritt gemacht. Er nutzt seinen komfortablen Polster und fährt extrem clever.»

Zudem würden die Layouts in Misano, Portimão und Valencia eher Yamaha entgegenkommen. «Allerdings bevorzugt keine Strecke ein Motorrad besonders», schränkt Auinger ein. Und Quartararo werde das Rennen wohl taktisch angehen. «Fabio weiß genau, wie schnell sich die Situation drehen kann. Manchmal funktioniert ein Motorrad mit einem neuen Reifen einfach nicht gut, ausgerutscht ist man auch bald einmal. Und bei dieser Dichte fahren dann nicht nur ein, zwei an dir vorbei, sondern gleich zehn.»

Bagnaia kann riskieren

Dem sich ebenfalls in Topform befindenden Bagnaia sei mit seinem Premierensieg in Aragón endgültig der Durchbruch gelungen, als er die erbitterten Angriffe von Marc Márquez abwehrte. «So etwas gibt enormes Selbstbewusstsein. Und was das Risikomanagement anbelangt, tut sich der Jäger immer leichter als der Gejagte.»

Der 24-Jährige gewann auch das erste Misano-Rennen vor fünf Wochen, 2020 war er in Führung liegend gestürzt. «Als Italiener in Italien mit einem italienischen Fabrikat zu fahren, gibt dir diese extra paar Prozente.» Rückschlüsse auf Misano-1 zu ziehen, sei jedoch nur bedingt möglich, meint der ServusTV-Experte. Weil vor allem die Temperatur ganz anders sein wird. Ducati hat an sich die Möglichkeit, mehr mechanischen Grip zu generieren als die Konkurrenz. Je kühler es aber wird, desto eher verringert sich dieser Vorteil.»

Fairplay garantiert

Auf der Strecke werde jedenfalls Fairplay herrschen, ist Auinger überzeugt. «Bisher haben einige geglaubt, dass man nach spektakulären Stürzen einfach weiterfahren kann. Dieses Jahr hat uns aber schmerzvoll gezeigt, dass niemand unverwundbar ist. Keiner muss den anderen vorbeiwinken. Alle haben aber eine Verpflichtung, saubere Rennen zu bestreiten.» Bei Quartararo und Bagnaia gebe es jedoch keine Bedenken. «Sie gehen sehr respektvoll miteinander um und sprechen in höchsten Tönen über den jeweils anderen.»

Wie stark ist Texas-Sieger Márquez?

Bei allem Fokus auf das Titelduell, dürfe man den Kampf um den Tagessieg nicht vergessen, erinnert Auinger. «Gerade gegen Saisonende ist Suzuki immer enorm stark.» Auch Marc Márquez hat der ServusTV-Experte auf dem Zettel. «Wenn er eine Chance wittert, nutzt er sie kompromisslos. In Austin hat er nicht die geringste Schwäche gezeigt. In Misano ist die Verbindung von einer Kurve zur nächsten aber sehr kurz, dazwischen musst du das Motorrad auf Leistung bringen. Und die vielen Schräglagen werden für ihn sicher anstrengend.»

Sein allerletztes MotoGP-Rennen auf italienischem Asphalt bestreitet Valentino Rossi. Der bekennende Doktor-Fan Auinger würde dem Superstar zum Abschied auch den Sieg in der unmittelbaren Heimat vergönnen. «Doch das wird sich leider nicht spielen.» Viel mehr erwartet der ServusTV-Experte eine Markenvielfalt am Podest. «Ducati, Yamaha und Suzuki. Aber nicht zwingend in dieser Reihenfolge.»

Des Doktors Abschiedsfeier

Rund um die Rennaction steht das Titelduell ebenso im Fokus wie Valentino Rossis finaler Auftritt vor den italienischen Tifosi. In der Moto2 beschäftigt sich ServusTV mit dem Zweikampf zwischen den nur durch neun Punkte getrennten Remy Gardner und Raúl Fernández. Und in der Moto3 wird nach dem furchtbaren Crash von Austin das Thema Sicherheit analysiert.

Andrea Schlager und Stefan Bradl melden sich aus der Boxengasse des Misano World Circuit Marco Simoncelli, durch die Sendung führen Christian Brugger und Alex Hofmann.

«Gran Premio Nolan del Made in Italy e dell’Emilia-Romagna» Live bei ServusTV

Samstag (23. Oktober):
12:25 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
12:35 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:30 Uhr: 4. freies Training MotoGP LIVE
14:10 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
15:10 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE

Sonntag (24. Oktober):

10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:20 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:00 Uhr: Rennen Moto2 LIVE

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