Dorna testet neue Schulterkamera: Die Hintergründe

Von Simon Patterson
An der linken Schulter von Alex Rins war eine kleine Kamera zu sehen

An der linken Schulter von Alex Rins war eine kleine Kamera zu sehen

Das Produktionsteam der Dorna lieferte den TV-Zuschauern in Portimão erstmals einen neuen Blickwinkel: Alex Rins führte eine Schulterkamera mit, die in die Lederkombi integriert war.

«Das war aufregend», schwärmte Sergi Sendra, Direktor für die TV-Produktion bei Dorna Sports. «Es ist immer schön, wenn man etwas einführt, wofür man kämpfen musste – kämpfen in einem guten Sinn, aber es gab viele Hürden, wie die Größe und das Gewicht. Und es ist noch nicht zu Ende. Das ist erst der Anfang, es war nur ein Test. Jetzt warten wir auf Valencia, um den zweiten Schritt zu machen.»

«Wir fingen vor mehr als drei Jahren mit der Planung an», blickte Sendra zurück. «Wir wollten es 2019 machen, aber wir waren in einigen technischen Aspekten zu spät dran. Ich hoffte darauf, es 2020 zu versuchen, aber es ist ja bekannt, wie das Jahr lief, ein Desaster. Wir mussten überleben und es aussetzen, weil einige Teile fehlten. In diesem Jahr bekamen wir eine weitere Chance.»

Bis in Portimão der erste Test durchgeführt werden konnte, galt es noch einiges im Detail zu definieren, verriet Sendra. «Wir fingen zu Beginn der Saison an dafür zu arbeiten und wir wussten, dass wir das System verbessern mussten, um es am Alpinestars-Leder zu positionieren. Es gab viele Herausforderungen, weil man nie weiß, was man sehen wird, wenn man so etwas ausprobiert. Wir verwendeten eine vollkommene neue Antenne, um sie an den Körper und die Lederkombi anzupassen, und es war ein Erfolg, weil wir eine flächendeckende Erfassung hatten, was unerwartet kam. Meine ingenieurtechnische Seite ist – neben meiner Journalisten-Seele – immer realistisch. Und meine Jungs meinten, ‚die Antenne bietet drei dB weniger, wir werden etwas verlieren‘. Ich sagte, wir versuchen es, vielleicht helfen uns die Winkel – und so war es! Full Coverage! Vielleicht liegt es an der höheren Position des Fahrers, aber etwas half uns und alle Techniker waren überrascht.»

Alles lief aber nicht glatt. «Wir hatten ein Problem mit der Kamera, das es zu lösen galt, und im nächsten Jahr werden wir eine bessere Performance und ein kleineres System haben. Alex und Suzuki opferten sich, sie akzeptierten, die Ersten zu sein, obwohl sie wussten, dass sie ein System verwendeten, dass schlechter als die künftige Version ist. Aber sie waren die Ersten und das hat einen großen Wert», betonte Sendra. «Wir müssen einige Aspekte verbessern, wir waren noch nicht bereit für ein Rennen. Vielleicht in Valencia, aber Portimão war nur ein Test. Man muss Dinge entdecken und sie verbessern.»

Der Direktor der TV-Produktion sieht im neuen Blickwinkel großes Potenzial. «Die Kamera ist besser als die am Heck, man kann zum ersten Mal die Front, das Motorrad, den Fahrer sehen. In Portimão setzte sich Márquez vor Alex und es war unglaublich. Man kann die Überholmanöver sehen, die für die Heck-Kamera versteckt sind. Die kam 2003 und war wie ein Wunder, aber dieses neue Wunder wird uns helfen, uns zu verbessern. Wenn du eine Kamera auf dem Motorrad montierst, ist es eine Kamera. Aber wie viele Lederkombis hat ein Fahrer? Wie viele verschiedene Leder-Hersteller gibt es? Wie oft werden sie verändert? Es gibt viele Herausforderungen, aber auch viele Chancen, um eine besser Perspektive zu bieten.»

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