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Darryn Binder: «Ich muss niemandem etwas beweisen»

Von Nora Lantschner
MotoGP-Rookie Darryn Binder (WithU Yamaha RNF) steht wegen seiner Vorgeschichte unter besonderer Beobachtung, sorgte in Mandalika aber einzig mit seiner Leistung für Gesprächsstoff.

Darryn Binder lieferte am vergangenen Sonntag auf dem nassen Mandalika Street Circuit eine erstaunliche Performance ab und begeisterte mit Rang 10 nicht nur seine Teamchefs. Er kämpfte sogar in der Gruppe um Platz 8 und nahm am Ende sechs Punkte mit, die ihn nach zwei Grand Prix zum aktuell besten Klassen-Neuling machen. «Ja, ich war in der Vergangenheit dafür bekannt zu stürzen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich noch nicht einmal 80 Prozent von dem ausschöpfe, was dieses Motorrad kann», hielt er mit Blick auf seine 2021-spec M1 fest.

Der Jüngere der Binder-Brüder räumte ein: «Okay, ich werde Fehler machen, während ich versuche [auf dem MotoGP-Bike] den Weg zu finden. Ich habe aber das Gefühl, dass ich in der Moto3 das Motorrad manchmal definitiv ‚überfuhr‘. Ich wollte zu viel und verlangte zu viel von dem, was ich hatte. Das liegt jetzt aber in der Vergangenheit, ich versuche jetzt einfach zu lernen und konzentriere mich darauf, vorwärts zu kommen.»

Nach dem starken Auftritt im Regenrennen von Mandalika weiß der WithU-Yamaha-Pilot aber auch: «Ich muss mich selbst daran erinnern, dass ich in Argentinien wieder etwas behutsamer anfangen muss. Es wird nicht jedes Wochenende solchen Spaß machen – bis ich nicht alles unter Kontrolle habe.»

Nach dem WM-Auftakt in Doha kritisierte Moto2-Weltmeister Remy Gardner die Fahrweise des 24-jährigen Südafrikaners mit deutlichen Worten. Auch beim Indonesien-GP wurde mit vollem Einsatz gekämpft. Darryn beteuerte allerdings: «Ich war im Kampf mit den Jungs verwickelt, aber ich glaube auf keinen Fall, dass ich irgendwie außer Kontrolle war oder dass es schmutzige Manöver waren. Am knappsten dran an einer Berührung war ich mit meinem Bruder, als er innen durchstach, da habe ich ein bisschen einen Schreck bekommen», verwies er schmunzelnd auf das Duell mit seinem Bruder und Red Bull-KTM-Star Brad, der am Ende als Achter die Ziellinie kreuzte.

«Ich hatte das Gefühl, dass ich ordentlich gut unterwegs war», fuhr Darryn fort. «Die Dinge von Katar behielt ich dabei im Kopf… Als ich an den Jungs vorbeiging, dachte ich daran, dass jetzt nicht der richtige Moment war, um einen dummen Fehler zu machen. Da waren viele große Namen, an denen ich versuchte vorbeizukommen. Wenn ich einen Fehler gemacht hätte, wäre ich wieder darauf festgenagelt worden. Ich hatte das definitiv im Kopf, aber gleichzeitig hatte ich auch den Eindruck, dass alle ziemlich hart kämpften. Am Ende des Tages ist es ein Rennen und du versuchst, es so gut wie möglich zu machen.»

Mit seiner Moto3-Vorgeschichte ist sich Darryn bewusst, dass er unter besonderer Beobachtung steht. Dennoch ist für ihn klar: «Ich muss niemandem etwas beweisen. Ich bekam diese Chance und ich versuche, sie bestmöglich zu nutzen. Ich versuche, in jeder Session mein Bestes zu geben. In manchen Sessions habe ich ein bisschen Mühe – aber ich war immer schon ein besserer Rennfahrer als Trainings-Fahrer. An den Renntagen versuche ich immer mein absolut Bestes zu geben, ganz egal unter welchen Bedingungen.»

Ergebnisse MotoGP Mandalika/IND:

1. Miguel Oliveira, KTM, 20 Runden in 33:27,223 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +2,205 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +3,158
4. Jack Miller, Ducati, +5,663
5. Alex Rins, Suzuki, +7,044
6. Joan Mir, Suzuki, +7,832
7. Franco Morbidelli, Yamaha, +21,115
8. Brad Binder, KTM, +32,413
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +32,586
10. Darryn Binder, Yamaha, +32,901
11. Enea Bastianini, Ducati, +33,116
12. Pol Espargaró, Honda, +33,599
13. Alex Márquez, Honda, +33,735
14. Luca Marini, Ducati, +34,991
15. Pecco Bagnaia, Ducati, +35,763
16. Maverick Viñales, Aprilia, +37,397
17. Raúl Fernández, KTM, +41,975
18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +47,915
19. Takaaki Nakagami, Honda, +49,471
20. Marco Bezzecchi, Ducati, +49,473
21. Remy Gardner, KTM, +55,964
– Jorge Martin, Ducati
– Andrea Dovizioso, Yamaha

WM-Stand nach 2 von 21 Grands Prix:

1. Bastianini, 30 Punkte. 2. Brad Binder 28. 3. Quartararo 27. 4. Oliveira 25. 5. Zarco 24. 6. Pol Espargaró 20. 7. Aleix Espargaró 20. 8. Rins 20. 9. Mir 20. 10. Morbidelli 14. 11. Miller 13. 12. Marc Márquez 11. 13. Darryn Binder 6. 14. Nakagami 6. 15. Marini 5. 16. Viñales 4. 17. Alex Márquez 3. 18. Dovizioso 2. 19. Gardner 1. 20. Bagnaia 1.

Konstrukteurs-WM:

1. KTM 45 Punkte. 2. Ducati 41. 3. Yamaha 27. 4. Suzuki 21. 5. Honda 20. 6. Aprilia 20.

Team-WM:

1. Red Bull KTM Factory 53 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 41. 3. Suzuki Ecstar 40. 4. Repsol Honda 31. 5. Gresini Racing 30. 6. Pramac Racing 24. 7. Aprilia Racing 24. 8. Ducati Lenovo 14. 9. LCR Honda 9. 10. WithU Yamaha RNF 8. 11. Mooney VR46 Racing 5. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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