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Jorge Lorenzo: «Ich habe 18 Jahre lang gefeiert»

Von Otto Zuber
Vor einer Woche wurde in Jerez ein weiterer ehemaliger MotoGP-Fahrer zur «Hall of Fame» der Legenden hinzugefügt. Der fünffache Weltmeister Jorge Lorenzo ist nun einer von 33 Piloten, denen diese Ehre erbracht wurde.

Gut 20 Jahre nach seinem ersten GP Start im Mai 2002 in Jerez durfte sich Jorge Lorenzo am vergangenen Wochenende an selber Stelle feiern lassen. Der Spanier, der fünf Titel in der Motorrad-Weltmeisterschaft erkämpfte und dabei 68 GP-Siege errang, ist nun in einer Sammlung voller Legenden wie Giacomo Agostini, Mick Doohan, Mike Hailwood oder auch Toni Mang.

Im Interview sprach der 35-Jährige über seine Vergangenheit und über die Zeit seit dem Rücktritt aus der MotoGP-Klasse. Lorenzo fuhr für Yamaha, Ducati und Honda in der «premier class».

Jorge, wie willst du, dass man sich an dich erinnert?

Es war sicherlich nicht einfach, mit mir umzugehen, das gilt für die Mechaniker, Ingenieure und auch ein paar Rivalen. Ich wusste, was ich wollte, und ich habe das auch sehr direkt gesagt. Die meisten werden mir zustimmen, dass ich beim Fahren sehr entschlossen war, speziell in den letzten zehn Jahren meiner Karriere. Ich hatte gute Starts, machte kaum Fehler und hatte nicht zu oft einen Crash. Denn die Konzentration war eine meiner größten Stärken.

Nach einem Leben, bei dem es immer darum ging, das Maximum rauszuholen, wie war es nach dem Ende der MotoGP-Karriere?

Für jene Fahrer, die ihre Träume nicht verwirklichen konnten, ist es wohl härter, diese Welt des Rennsports zu verlassen. Aber wenn du wie ich ganze 18 Jahre lang so viele Erfolge gefeiert hast, ist es sehr viel einfacher, Abschied zu nehmen und alle anderen Freuden, die das Leben bietet, zu genießen – und davon gibt es ganz viele.

Natürlich vermisst du die Highlights, diese Emotionen werde ich so nie wieder fühlen, aber das Leben ist auch ein Kompromiss, und es ist ein gefährlicher Sport. Ich habe mich besonders gegen Ende meiner Karriere auch viel verletzt. Ich bin glücklich mit dem, was ich erreicht habe, und auch stolz darauf. Da gibt es kein Bedauern.

Wie hast du dich nach dem Ende der Karriere als Profi-Rennfahrer verändert – viele Leute werden netter… Und welches war die beste Erinnerung mit Wilco?

Ich denke, alle Leute, die mir nahestehen, stimmen zu, dass ich mich sehr verändert habe, seit ich den Sport verlassen habe. Denn ich kann nun sehr viel entspannter sein, ich muss die Leute nicht mehr pushen. Ich hatte die Angewohnheit, alle Leute bis zum Maximum zu fordern. Und jetzt muss ich das nicht mehr tun, mein Leben ist sehr locker, dieses Jahr etwas weniger, aber grundsätzlich ist alles viel entspannter. Ich kann aufstehen, wann ich will, meinen Jahresplan so aufstellen, wie ich es will, ganz ohne Stress. Vorher war ich immer sehr konzentriert, manchmal sehr wütend, auch wenn es gut lief, war ich hungrig auf noch mehr Erfolg. Ich wollte immer mehr, ich habe mich selbst und die Leute um mich bis an die Belastungsgrenze gefordert, so war ich eben. Und für mich funktionierte es ja auch.

Mit Wilco habe ich sehr viele gute Momente erlebt, wir hatten viele Feste und eigentlich immer gefeiert. Ein Moment, der mir immer in Erinnerung bleiben wird, ist sicher das Sepang-Rennen von 2010. Wir konnten unseren Traum erfüllen, Yamaha an die Spitze zu bringen.

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