Scharfe Kritik an MotoAmerica: Danilo Petrucci wütend

Von Tim Althof
Der ehemalige MotoGP-Pilot Danilo Petrucci (31) führt die MotoAmerica-Gesamtwertung an. Doch am letzten Sonntag stürzte der Ducati-Fahrer nach dem Rennen schwer, die Kritik an der Serie wurde größer.

Nach seiner MotoGP-Karriere fuhr Danilo Petrucci im Januar für KTM bei der Rallye Dakar. Er holte sogar einen Etappensieg, wechselte aber anschließend zu Ducati, um in der MotoAmerica an den Start zu gehen. Der Saisonstart lief für den Italiener nach Maß, denn in Austin gewann Petrucci beide Rennen der Superbike-Klasse.

Auch die beiden folgenden Wochenenden in Atlanta und Virginia liefen nicht schlecht. Nach insgesamt sechs Rennen kann «Petrux» drei Siege, einen dritten und einen vierten Platz aufweisen. Einmal kapitulierte seine Panigale V4R. Direkt nach der Zieldurchfahrt beim zweiten Rennen in Virginia kam es zu einem schweren Sturz des 31-Jährigen.

Der Fahrer vom Team Warhorse HSBK Racing Ducati NYC stürzte bei etwa 280 km/h in der Kurve nach der Ziellinie. Er musste anschließend ins Medical Center, um ärztlich behandelt zu werden. «Ich bin bei 280 km/h bei Start-und-Ziel gestürzt. Es ist eine Kurve, die im sechsten Gang durchfahren wird; ich musste einem anderen Fahrer ausweichen. Ich bin durch drei Sponsorentafeln geflogen, und habe dadurch einige Verbrennungen und Hämatome erlitten», schrieb Petrucci auf Twitter. «Ich musste am Knöchel mit fünf Stichen genäht werden.»

Der ehemalige MotoGP-Pilot wurde anschließend von der Streckensicherung nicht beachtet, Sicherheitskameras gab es in Virginia keine. «Über hundert Meter bin ich gerutscht, sicherlich einer der schlimmsten Stürze meiner Karriere. Leider lag ich länger als zwei Minuten auf dem Boden, ohne Hilfe zu bekommen. Ich habe nur die Bikes an mir vorbei rasen hören, bis ich mich eigenständig aufraffte, um zu Fuß ins Medical Center zu laufen», klagte der 31-Jährige.

Petrucci ging im Nachgang einen Schritt weiter. Beim Wochenende in Atlanta fielen die Kameras der Streckensicherung aus, das Rennen wurde sofort abgebrochen. Nun, ein paar Wochen später in Virginia, gab es keine Kameras an der Unfallstelle. «In Atlanta wurde das Rennen unterbrochen, weil die Kameras ausgefallen waren. In Viriginia hat niemand mitbekommen, dass es einen Zwischenfall gab, denn es gab keine Kameras», äußerte Petrucci entsetzt. «Keiner hat eine Aufnahme des Crashs.»

Niemand hat diesen Unfall realisiert oder notiert. Wie kann das sein? Bereits in der Vergangenheit kam Kritik daran auf, dass in der US-Superbike-Serie zu wenig auf die Sicherheit geachtet würde. Zu wenig medizinisches Personal, nicht genügend Marshals an den einzelnen Posten und nun die fehlenden Kameras. Die Organisatoren der MotoAmerica rund um GP-Legende Wayne Rainey müssen deutlich nachlegen.

Stand MotoAmerica nach sechs Rennen:

1. Danilo Petrucci, Ducati, 104 Punkte
2. Mathew Scholtz, Yamaha, 100
3. Jake Gagne, Yamaha, 91
4. Cameron Petersen, Yamaha, 78
5. Hector Barbera, BMW, 63
6. Jake Lewis, Suzuki, 56

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