Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Valentino Rossi: Was spricht gegen Yamaha in MotoGP?

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossis Mooney-VR46-Team hat in der MotoGP-WM einen Drei-Jahres-Vertrag mit Ducati. Yamaha würde sich trotzdem gern mit ihm verbünden. Aber es spricht einiges gegen so einen Deal.

Da es zwischen Yamaha Motor Racing und dem WithU-RNF-Kundenteam für 2023 zu keiner Einigung kam, wird das japanische Werk erstmals in der 2002 begonnenen MotoGP-Viertakt-Ära kein Kundenteam betreiben. Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, geht davon aus, dass sich an diese Konstellation womöglich auch für 2024 nichts ändern wird. Denn Gresini Racing hat zwar nur einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Ducati Corse (bis Ende 2023), aber diese Mannschaft wird bei Ducati nach den jüngsten Erfolgen kaum abtrünnig werden. Und die Mooney-VR46-Mannschaft ist sogar bis Ende 2024 bei Ducati unter Vertrag.

Pablo Nieto, Mooney-VR46-Teammanager, verwies in Mugello bei jeder Interview-Gelegenheit auf den Drei-Jahres-Deal seiner Mannschaft mit Ducati. Trotzdem ist nicht unbedingt in Stein gemeisselt, dass weiter ein Ungleichgewicht bestehen wird und in der MotoGP auf unbestimmte Zeit nur zwei Yamaha, aber acht Ducati eingesetzt werden.

Auch wenn bei Yamaha niemand dazu Stellung nehmen will, um den Hausfrieden mit Ducati nicht zu stören: Hinter den Kulissen wird längst verhandelt und abgeklärt, ob und unter welchen Umständen die Mooney-VR46-Mannschaft 2024 als Yamaha-Kundenteam auftreten könnte.

Aber man kann sich ausmalen, dass sich Ducati Corse den lukrativen Deal für die dritte Saison nicht ohne finanzielle Gegenleistung abspenstig machen lassen würde.

Der neunfache Weltmeister Rossi steckt in der Zwickmühle. Einerseits ist er Yamaha-Botschafter und betreibt mit seiner VR46-Mannschaft das Yamaha Master Camp-Team in der Moto2 mit den Piloten Manuel Gonzalez und Keminth Kubo.

Anderseits sind seine MotoGP-Schützlinge Marco Bezzecchi und Luca Marini in Mugello von den Plätzen 3 und 2 ins MotoGP-Rennen gestartet. Mit Bagnaia stand ein weiterer Fahrer aus der VR46 Riders Academy auf der Ducati Desmosedici auf dem fünften Startplatz. Fünf Ducati parkten in Mugello auf den ersten fünf Startplätzen. Im Rennen sicherten sich Bezzecchi und Marini die starken Plätze 5 und 6. Pecco Bagnaia siegte,. 

Mit der Werks-Yamaha hingegen kommt momentan außer Weltmeister Fabio Quartararo niemand zurecht, auch nicht Andrea Dovizioso und Rossis Schützling Franco Morbidelli, der 2020 auf der M1 noch drei MotoGP-Rennen gewann und Vizeweltmeister wurde.

Yamaha hat noch einen weiteren Wettbewerbsnachteil gegenüber Ducati, das zur Audi Group gehört: Valentino Rossi hat einen gut dotierten Sportwagenvertrag mit Audi Sport in der Tasche. Denn er bestreitet nach seinem MotoGP-Rücktritt 2022 die GT World Challenge Europe mit einem 585 PS starken Audi R8 LMS GT3 evo II des belgischen Teams WRT mit seinen Teamkollegen Frederic Vervisch und Nico Müller. Und «The Doctor» plant eine mehrjährigen Karriere im Automobilsport; er möchte eines Tages auch die 24 h von Le Mans bestreiten. 

Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (29. Mai):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:18,923 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +0,635 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,983
4. Johann Zarco, Ducati, +2,590
5. Marco Bezzecchi, Ducati, +3,067
6. Luca Marini, Ducati, +3,875
7. Brad Binder, KTM, +4,067
8. Takaaki Nakagami, Honda, +10,944
9. Miguel Oliveira, KTM, +11,256
10. Marc Márquez, Honda, +11,800
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +12,916
12. Maverick Vinales, Aprilia, +12,917
13. Jorge Martin, Ducati, +17,240
14. Alex Márquez, Honda, +17,568
15. Jack Miller, Ducati, +17,687
16. Darryn Binder, Yamaha, +20,265
17. Franco Morbidelli, Yamaha, +20,296
18. Michele Pirro, Ducati, +21,305
19. Remy Gardner, KTM, +30,548
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, +31,011
21. Raul Fernandez, KTM, +42,723
22. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Enea Bastianini, Ducati, 10 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 16 Runden zurück
– Pol Espargaró, Honda, 19 Runden zurück

Fahrer-WM-Stand nach 8 von 20 Grands Prix:

1. Quartararo, 122 Punkte. 2. Aleix Espargaró 114. 3. Bastianini 94. 4. Bagnaia 81. 5. Zarco 75. 6. Rins 69. 7. Brad Binder 65. 8. Miller 63. 9. Marc Márquez 60. 10. Mir 56. 11. Oliveira 50. 12. Pol Espargaró 40. 13. Nakagami 38. 14. Viñales 37. 15. Martin 31. 16. Marini 31. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 20. 19. Morbidelli 19. 20. Di Giannantonio 8. 21. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 23. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 181 Punkte. 2. Yamaha 122. 3. Aprilia 115. 4. KTM 93. 5. Suzuki 80. 6. Honda 75.

Team-WM:

1. Aprilia Racing, 151 Punkte. 2. Ducati Lenovo 144. 3. Monster Energy Yamaha 141. 4. Suzuki Ecstar 125. 5. Red Bull KTM Factory 115. 6. Prima Pramac Racing 106. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 61. 10. LCR Honda 58. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.


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