Luca Marini (2.): «Ein Platz im Werksteam ist frei»

Von Nora Lantschner
Luca Marini am Freitag auf dem Sachsenring

Luca Marini am Freitag auf dem Sachsenring

VR46-Schützling Luca Marini (Ducati) bestätigte seine sechsten Plätze in Mugello und Montmeló mit der zweitschnellsten Zeit im FP2 auf dem Sachsenring und deponierte den Wunsch nach einer Beförderung.

«Es ist gut gelaufen, ich bin zufrieden», kommentierte Luca Marini seinen Freitag auf dem Sachsenring. «Das Motorrad hat auch hier gut funktioniert, mit derselben Basis, mit der wir beim Barcelona-Test aufgehört haben. Ich bin glücklich, dass ich auch auf so einer Strecke, die sich deutlich von Barcelona unterscheidet, schnell sein kann.»

«Wir müssen noch ein paar Sachen in Ordnung bringen, vor allem für die Rennpace auf harten Reifen. Denn Pecco war sehr schnell – im Moment ist mit Sicherheit er der Mann, den es zu schlagen gilt. Wir werden am Samstag aber versuchen, näher zu kommen. Wir haben ja das Glück, dass wir die Daten anschauen können. Wir werden also die Elektronik und das Set-up ein bisschen vergleichen, um zu sehen, ob wir etwas finden können», ergänzte der Mooney-VR46-Fahrer.

Laut Bagnaia ist die Pace von Marini bereits gut. «Ich bin recht gut dabei», bestätigte der Bruder von Valentino Rossi. «Am Vormittag fühlte ich mich jedoch mit dem Medium-Hinterreifen besser, am Nachmittag dagegen hatte ich ein bisschen Mühe. Das Motorrad rutschte ziemlich stark, ich hatte ein bisschen Mühe in den Kurven, vor allem im zweiten und dritten Sektor verlor ich Zeit. Weil es am Samstag und vor allem Sonntag noch einmal wärmer sein wird, gehe ich davon aus, dass es immer schwieriger werden wird – aber das gilt für alle. Ich glaube, dass alle die harten Reifen wählen müssen.»

Entscheidend wird im Hinblick auf das 30-Runden auch die Startaufstellung: «Das Wichtigste wird sein, vorne zu starten. Wir fahren alle sehr stark und ziemlich ähnlich schnell. Ich glaube nicht, dass man im Rennen einen großen Unterschied machen kann. Man muss seine Pace fahren und versuchen, die Reifen nicht zu sehr zu zerstören. Wenn du vorne bist, ist das einfacher», ergänzte Marini, der damit rechnet, dass 1:19er-Zeiten für den direkten Q2-Einzug nötig sein werden.

Zumindest nach FP2 sind vor allem Ducati-Piloten vorne – die fünf GP22 sind in den Top-6 zu finden, dazu kommt Rookie Fabio Di Giannantonio auf der GP21 als Neunter. «Das freut mich, weil es bedeutet, dass Ducati gut gearbeitet hat. Es zeigt, dass unser Motorrad sehr konkurrenzfähig ist – auch hier», meinte Marini dazu. «Sehr überrascht bin ich aber nicht. Um ehrlich zu sein, ich glaube, dass Ducati im Moment auch die stärksten Fahrer hat, die am besten in Form sind und mit Sicherheit etwas zu beweisen haben – da es ja einen freien Platz im Werksteam gibt. Ich glaube, dass alle dahin wollen – ich bin der erste, der das möchte.»

Der Name von Marini fiel bisher allerdings nie, wenn es um den Nachfolger von Jack Miller geht. Die besten Karten hat der dreifache Saisonsieger Enea Bastianini. Auch Jorge Martin, Spielberg-1-Sieger im Rookie-Jahr, macht sich noch Hoffnungen.

«Die Ergebnisse sind das erste, auf das man schaut. Das ist richtig so – und bisher waren Enea und Jorge besser als ich. Sie sind in einer anderen Situation und haben es geschafft, andere Ergebnisse zu erreichen. Daher ist es auch normal, dass man über sie redet. Ich meinerseits will mich weiterhin so entwickeln, auf diesem Weg weitermachen und versuchen, mein Potenzial zu zeigen.»

Ist es nur ein Zufall, dass die fünf diesjährigen GP22 vorne sind, oder hat es zur Halbzeit der Saison eine Bedeutung? «Ich weiß es nicht, auch Diggia war sehr stark», grübelte Marini. «Bei Enea ist es eine Strecke, die ihm schon in der Vergangenheit nie gefallen hat. Bez hatte am Vormittag ein paar Probleme und hinkt deshalb ein bisschen hinterher. Ich weiß es nicht, vielleicht bedeutet es, dass an der GP22 gearbeitet wird und mit jedem Mal etwas verbessert wird. Vielleicht spüren wir es nicht, aber dahinter steckt immer enorme Arbeit. Sie haben nicht nur ein neues Motorrad hingestellt, sie halten jedes Mal Meetings ab und arbeiten daran.»

MotoGP, Sachsenring, kombinierte Zeiten nach FP2 (17. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 1:20,018 min
2. Marini, Ducati, + 0,115 sec
3. Miller, Ducati, + 0,193
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,201
5. Zarco, Ducati, + 0,246
6. Martin, Ducati, + 0,257
7. Quartararo, Yamaha, + 0,381
8. Vinales, Aprilia, + 0,460
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,527
10. Mir, Suzuki, + 0,556
11. Rins, Suzuki, + 0,573
12. Nakagami, Honda, + 0,598
13. Bastianini, Ducati, + 0,729
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,798
15. Morbidelli, Yamaha, + 0,838
16. Bezzecchi, Ducati, + 0,848
17. Oliveira, KTM, + 0,897
18. Alex Márquez, Honda, + 1,035
19. Darryn Binder, Yamaha, + 1,095
20. Bradl, Honda, + 1,099
21. Brad Binder, KTM, + 1,250
22. Gardner, KTM, + 1,185
23. Dovizioso, Yamaha, + 1,712
24. Fernández, KTM, + 1,802

MotoGP-Ergebnis FP1, Sachsenring (17. Juni):

1. Miller, Ducati, 1:21,479 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,015 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,078
4. Zarco, Ducati, + 0,176
5. Nakagami, Honda, + 0,181
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,186
7. Marini, Ducati, + 0,192
8. Dovizioso, Yamaha, + 0,251
9. Martin, Ducati, + 0,256
10. Alex Márquez, Honda, + 0,293
11. Viñales, Aprilia, + 0,334
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,343
13. Mir, Suzuki, + 0,366
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,460
15. Brad Binder, KTM, + 0,465
16. Bastianini, Ducati, + 0,578
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,673
18. Oliveira, KTM, + 0,758
19. Rins, Suzuki, + 0,772
20. Bezzecchi, Ducati, + 0,996
21. Gardner, KTM, + 1,119
22. Bradl, Honda, + 1,175
23. Fernández, KTM, + 1,328
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,517

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