Enea Bastianini (Ducati): Bestzeit und kalte Dusche

Von Nora Lantschner
Die schlechte Nachricht für Enea Bastianini: Sein Crew-Chief Alberto Giribuola wird 2023 zu KTM abwandern. Abgesehen davon läuft es für den Gresini-Ducati-Piloten in Misano bisher bestens.

Vor einer Woche präsentierte Ducati Enea Bastianini offiziell als künftigen Werksfahrer, beim Heimspiel in Misano legte der 24-Jährige aus dem nur 20 km entfernten Rimini mit der Freitagsbestzeit famos los. Kein Wunder also, dass sich die Reporter nur so um die «Bestia» scharten.

«Das war einer der besten Freitage überhaupt, mit Sicherheit in meiner MotoGP-Karriere», erzählte Bastianini zufrieden. «Ich glaube, wir haben heute einen guten Job gemacht. Wir müssen aber noch arbeiten und konzentriert bleiben, denn auch andere Fahrer sind schnell. Vor allem in Sachen Pace ist Fabio [Quartararo] im Moment der Beste. Bei der ‚time attack‘ ist mir eine gute Runde gelungen, darüber bin ich glücklich.»

Bereits den ersten Trainingstag anzuführen, freute den Gresini-Ducati-Star besonders: «Es ist wichtig für mich, in einer Phase schnell zu sein, die für mich immer ein bisschen entscheidend war. Mit Sicherheit spielt eine Rolle, dass wir auf einer Heimstrecke fahren, die ich gut kenne. Man muss die Dinge aber auch immer erst umsetzen – und heute waren wir gut darin.»

Dass seine Zukunft nun endlich geklärt ist, wollte Bastianini dagegen nicht als Befreiungsschlag sehen. «Denn in Spielberg wusste ich noch nichts und stand trotzdem auf der Pole», gab er zu bedenken.

Ist die Pole-Position auch beim San Marino-GP möglich? «Es wird schwierig. Ich glaube, dass Pecco hier bei der ‚time attack‘ sehr stark ist. Er wird morgen der Mann sein, den es im Kampf um die Pole zu schlagen gilt. Was zählt, ist aber der Sonntag, wir müssen also an der Rennpace arbeiten», betonte Enea.

Fakt ist aber: Bagnaia wird nach dem Grid-Penalty am Sonntag mit Sicherheit nicht von Startplatz 1 losfahren. Dieser Strafe gegen seinen künftigen Lenovo-Teamkollegen will Bastianini keine große Bedeutung zumessen. «Ich bin hier im Vorjahr von Platz 18 gestartet und auf Rang 3 gelandet», erinnerte der Moto2-Weltmeister von 2020.

Allerdings ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn in Misano sickerte durch: Ab der kommenden Saison muss Bastianini auf seinen bisherigen Crew-Chief Alberto Giribuola verzichten, der zu KTM wechseln wird.

«Ich habe es nur einen Tag vor euch erfahren, das war auch für mich eine kalte Dusche», räumte der dreifache Saisonsieger in seiner Presserunde ein. «Ducati wird daran arbeiten, mir eine fähige Person zur Seite zu stellen. Es tut mir leid, weil ich mit ‚Pigiamino‘ [Giribuola] ein ausgezeichnetes Feeling und ein ausgezeichnetes Verhältnis habe. In dieser Welt kann aber alles Mögliche passieren, manchmal läuft es eben so.»

MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (2. September):

1. Bastianini, Ducati, 1:31,517 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,114 sec
3. Miller, Ducati, + 0,185
4. Zarco, Ducati, + 0,320
5. Quartararo, Yamaha, + 0,326
6. Viñales, Aprilia, + 0,365
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,412
8. Martin, Ducati, + 0,649
9. Bezzecchi, Ducati, + 0,674
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,725
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,784
12. Oliveira, KTM, + 0,813
13. Brad Binder, KTM, + 0,841
14. Rins, Suzuki, + 0,848
15. Alex Márquez, Honda, + 0,901
16. Nakagami, Honda, + 1,049
17. Di Giannantonio, Ducati, + 1,139
18. Pirro, Ducati, + 1,156
19. Marini, Ducati, + 1,232
20. Dovizioso, Yamaha, + 1,377
21. Bradl, Honda, + 1,461
22. Raúl Fernández, KTM, + 1,683
23. Gardner, KTM + 2,042
24. Darryn Binder, Yamaha, + 2,091
25. Watanabe, Suzuki, + 4,502

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