Johann Zarco (8./Ducati): Kritik an Marc Márquez

Von Kay Hettich
Als Achter beim MotoGP-Rennen in Aragón holte Johann Zarco wichtige Punkte für die Meisterschaft, zufriedenstellt den Ducati-Piloten das Ergebnis aber nicht. Dafür richtet der Franzose deutliche Worte an Marc Márquez.

Nach seinem zweiten Rang beim Sachsenring-GP durchlebte Johann Zarco mehr Tiefen als Höhen. Den Ausfällen in Silverstone, und Misano steht nur ein Top-5-Finish in Österreich gegenüber. 

Von Startplatz 5 in Aragón war ein ansprechendes Resultat möglich, doch der Pramac Ducati-Pilot sah nur als Achter die Ziellinie. Der 32-Jährige fuhr die meiste Zeit im Rennen auf der siebten Position, wurde aber zwei Runden vor dem Ende von Markenkollege Luca Marini überholt.

«Platz 8 ist nicht berauschend, ist aber besser als das, was ich zuletzt in Misano erreicht hatte», sagte Zarco augenzwinkernd. «Ich fühlte mich hier deutlich besser, aber eben nicht gut genug, um die Top-3 anvisieren zu können. Allerdings ging ich davon aus, dass ich um das Podium würde kämpfen können, ich fuhr von den Jungs in meiner Gruppe aber andere Linien und hatte deshalb Schwierigkeiten. Ich arbeite an diesem Problem, was aber nicht so leicht ist. Als ich im Rennen eine starke Phase hatte, überholte ich Jorge, doch er konterte sofort. Wir hätten mit Jack mitfahren können, doch er setzte sich anschließend von uns ab. Hätte ich mich zu diesem Zeitpunkt durchsetzen können, wäre mitunter Platz 5 oder 6 möglich gewesen.»

Auch Zarco war am Start vom Zusammenstoß von Marc Márquez (Honda) und Fabio Quartararo (Yamaha) betroffen. Der Routinier hat eine eindeutige Meinung.

«Mein Start war gut. Der Aufprall war heftig und ich musste stark abbremsen, um einen Kontakt mit Fabio zu vermeiden. Mir fiel gleich auf, dass ein Stück seiner Verkleidung in der Honda von Marc steckte. Deshalb rutschte ihm in Kurve 5 das Hinterrad weg», schilderte Zarco. «Später sah ich in der Box noch den Zwischenfall mit Nakagami. Marc hat es da übertrieben. Ich liebe seinen Stil und habe schon am Donnerstag gesagt, dass er sehr stark sein wird, mit einem Problem an seinem Motorrad hätte er aber nicht so fahren dürfen. Er löste das Chaos in der ersten Runde aus und ich sage das nicht gerne, weil ich ihn gut leiden kann.»

Zu diesem Zeitpunkt kannte Zarco noch nicht die Erklärung von Márquez. Der Spanier meinte, dass er das Problem erst in Kurve 7 realisierte. «Dann steht sein Wort gegen meines», brummte Zarco.

Pramac-Teamkollege Jorge Martin kreuzte 0,6 sec vor Zarco als Sechster die Ziellinie. Auch der Spanier war mit seinem Wochenende nicht vollends glücklich.

«Ich habe positive und negative Situationen erlebt», grübelte Martin. «Ich hatte einige Probleme mit der Front des Motorrads und konnte die Situation nicht umfahren, um im Rennen eine bessere Position anzustreben. Sobald wir einen kleinen Schritt nach vorn machen können, bin ich sicher, dass wir viel konkurrenzfähiger sein werden.»

MotoGP-Ergebnis, Aragón (18. September):

1. Bastianini, Ducati, 23 Rdn. in 41:35,462 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,042 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,139
4. Brad Binder, KTM, + 6,379
5. Miller, Ducati, + 6,964
6. Martin, Ducati, + 12,030
7. Marini, Ducati, + 12,474
8. Zarco, Ducati, + 12,655
9. Rins, Suzuki, + 12,702
10. Bezzecchi, Ducati, + 16,150
11. Oliveira, KTM, + 17,071
12. Alex Márquez, Honda, + 18,463
13. Viñales, Aprilia, + 18,730
14. Crutchlow, Yamaha, + 20,090
15. Pol Espargaró, Honda, + 27,588
16. Gardner, KTM, + 28,805
17. Morbidelli, Yamaha, + 30,422
18. Darryn Binder, Yamaha, + 31,330
19. Di Giannantonio, Ducati, + 31,595
20. Raúl Fernández, KTM, + 36,160
– Marc Márquez, Honda, 22 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, erste Runde nicht beendet
– Fabio Quartararo, Yamaha, erste Runde nicht beendet

MotoGP-WM-Stand (nach 15 von 20 Rennen):

1. Quartararo, 211 Punkte. 2. Bagnaia 201. 3. Aleix Espargaró 194. 4. Bastianini 163. 5. Miller 134. 6. Zarco 133. 7. Brad Binder 128. 8. Rins 108. 9. Martin 104. 10. Viñales 104. 11. Oliveira 95. 12. Marini 91. 13. Mir 77. 14. Bezzecchi 74. 15. Marc Márquez 60. 16. Nakagami 46. 17. Pol Espargaró 43. 18. Alex Márquez 39. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 8. 25. Bradl 2. 26. Crutchlow 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 346 Punkte. 2. Aprilia 217. 3. Yamaha 213. 4. KTM 161. 5. Suzuki 134. 6. Honda 100.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 335 Punkte. 2. Aprilia Racing 298. 3. Monster Energy Yamaha 237. 4. Prima Pramac Racing 237. 5. Red Bull KTM Factory 223. 6. Gresini Racing 186. 7. Suzuki Ecstar 185. 8. Mooney VR46 Racing 165. 9. Repsol Honda 105. 10. LCR Honda 85. 11. WithU Yamaha RNF 27. 12. Tech3 KTM Factory 17.

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