Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Aleix Espargaró mit mehr Risiko? «Bin nicht sicher»

Von Tim Althof
Aleix Espargaró (rechts) möchte 2022 MotoGP-Weltmeister werden

Aleix Espargaró (rechts) möchte 2022 MotoGP-Weltmeister werden

Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró kommt mit 17 Punkten Rückstand auf die WM-Spitze zum MotoGP-Lauf in Motegi. Will er noch ein Wörtchen um den Titel mitreden, muss er alles riskieren, oder etwa nicht?

«Es ist gut, dass wieder einen Podestplatz erzielen konnten», betonte Aleix Espargaró in Bezug auf das letzte Wochenende. «Es war ein besonderer Vertrauensschub, nachdem ich in Misano und Spielberg Probleme hatte. Ich war mit der Performance zufrieden, denn sechste Plätze in der MotoGP auf schwierigen Strecken ist heutzutage nicht einfach. Dementsprechend war ein Podium an einem anstrengenden Wochenende in Aragón, mit zwei Stürzen, ohne direkten Einzug in Q2, ein großartiges Ergebnis.»

Durch seinen dritten Platz beim GP von Aragón steht der Aprilia-Pilot fünf Rennen vor dem Ende der MotoGP-Saison nur noch 17 Punkte hinter Fabio Quartararo (Yamaha), der die WM anführt. Doch seit 2019 ist die Motorrad-WM nicht mehr in Japan zu Gast gewesen. Bereitet das dem Spanier Sorgen?

«Ich bin vor dem Wochenende nicht sehr beängstigt. Wir sind zwar lange nicht in Motegi gefahren, aber es ist eine Strecke, die ich mag. Am Ende kann alles passieren, weil auch das Wetter nicht großartig werden wird. Es geht darum, wie du dich an die Bedingungen anpassen kannst. Hinzu kommt, dass wir am Freitag nur ein Training haben werden. Es wird ein spannendes Wochenende», ist der WM-Dritte sicher.

Der 33-Jährige fügte hinzu: «Die Motorräder haben sich seit 2019 sehr stark verändert, wir haben sehr viele neue Teile am Bike, auch die Karkasse des Michelin-Reifens hat sich verändert. Es wird ziemliches Neuland für alle.»

Der Aprilia-Fahrer ist der erfahrenste Mann im Feld der «premier class», spürt Espargaró Druck? «Zur Mitte der Saison, als ich bei sehr vielen Rennen auf das Podium gefahren bin, fühlte ich immer mehr Druck. Ich hatte realisiert, dass ich Chancen habe, bis zu Ende um diesen Titel zu kämpfen. Jetzt bin ich deutlich entspannter. Ich genieße dieses Jahr mit meiner Familie und wenn ich Rennen fahre. Jede einzelne Minute in diesem Jahr werde ich niemals in meinem Leben vergessen», erklärte er gelassen. «Deshalb bin ich relaxed. Ich weiß, dass ich meine Chancen habe und ich werde versuchen, das Gleiche zu machen, wie ich es seit Katar tue. Ich möchte fehlerfrei fahren und genießen.»

Er betonte erneut, wie unvorhersehbar es in diesem Jahr ist. «Fabio war nie gut in Aragón, doch dann hatte er eine wirklich starke Pace. Leider passierte der Sturz im Rennen. Es geht immer darum, entspannt an die Sache heranzugehen und alles möglichst positiv zu sehen. Wir müssen schauen, wie es an diesem Wochenende wird, denn vieles wird neu sein. Wir waren lange nicht hier, haben einen anderen Zeitplan, das Wetter wird auch nicht einfach. Ich glaube, wir werden viel Spaß haben», so der Routinier.

«Ich bin 17 Punkte zurück, wenn ich Boden gut machen möchte, muss ich mehr Risiko eingehen. Ich bin mir nicht sicher, ob es der richtige Moment ist oder ob es besser ist, noch etwas zu warten», fragte sich Espargaró. «Ich denke, während der Rennen werde ich merken, ob es der richtige Zeitpunkt ist oder nicht. Es gibt noch 125 Punkte, nur fünf Rennen, aber weiterhin ein langer Weg.»

Sieht er den Aragón-GP-Sieger Enea Bastianini trotz des relativ großen Rückstands noch im Titelrennen? «Er hat ein sehr starkes Bike, dass eine gute Höchstgeschwindigkeit hat. Alles kann passieren in dieser Meisterschaft. Es wird sicher nicht einfach für Ducati zu verstehen, wie die Situation ist. Wie sollen sie damit umgehen, denn er ist ein Titelkandidat. Pecco natürlich mehr als er, aber Enea ist sehr schnell, in fünf Rennen 48 Punkte aufzuholen, das ist sehr schwierig.»

MotoGP-WM-Stand (nach 15 von 20 Rennen):

1. Quartararo, 211 Punkte. 2. Bagnaia 201. 3. Aleix Espargaró 194. 4. Bastianini 163. 5. Miller 134. 6. Zarco 133. 7. Brad Binder 128. 8. Rins 108. 9. Martin 104. 10. Viñales 104. 11. Oliveira 95. 12. Marini 91. 13. Mir 77. 14. Bezzecchi 74. 15. Marc Márquez 60. 16. Nakagami 46. 17. Pol Espargaró 43. 18. Alex Márquez 39. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 8. 25. Bradl 2. 26. Crutchlow 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 346 Punkte. 2. Aprilia 217. 3. Yamaha 213. 4. KTM 161. 5. Suzuki 134. 6. Honda 100.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 335 Punkte. 2. Aprilia Racing 298. 3. Monster Energy Yamaha 237. 4. Prima Pramac Racing 237. 5. Red Bull KTM Factory 223. 6. Gresini Racing 186. 7. Suzuki Ecstar 185. 8. Mooney VR46 Racing 165. 9. Repsol Honda 105. 10. LCR Honda 85. 11. WithU Yamaha RNF 27. 12. Tech3 KTM Factory 17.

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