Taka Nakagami: Schnell, aber eine ganze Renndistanz?
Es war eine anstrengende Woche für Taka Nakagami. Beim Crash nach der Kollision mit Marc Márquez (Honda) im Rennen von Aragón musste sich der Japaner in Barcelona an der rechten Hand operieren lassen. Der Ringfinger und der kleine Finger wurden beim Unfall in Mitleidenschaft gezogen, besonders die Sehnen bereiteten ihm nach der Ankunft in Motegi noch Sorgen.
Beim ersten freien Training auf heimischen Boden schlug sich Nakagami beachtlich. Der Honda-Fahrer aus dem LCR-Team kam auf den zwölften Rang und verpasste die Top-10 nur um wenige Hundertstel. «Das Mapping beim ersten Run war recht schlecht, denn letztmals waren wir vor drei Jahren hier. Aber ansonsten fühlte sich das Bike komfortabel an, sehr konstant», sagte Taka.
«Ich fühle mich natürlich nicht super gut und es ist nicht sehr angenehm, wenn ich auf dem Bike sitze. Aber ich hätte selbst nicht erwartet, so schnell zu sein», wunderte sich Nakagami am Freitag. «Zwar kein Top-10-Rang, aber am Ende nur drei Zehntel hinter den Spitzenreitern. Wir haben unglaubliche Arbeit geleistet. Wir haben die 75 Minuten sehr gut über die Bühne gebracht. Ich versuche mich natürlich nun so gut wie möglich auszuruhen, um fit für Samstag zu sein.»
Der japanische MotoGP-Routinier klagte allerdings über Schmerzen und wenig Gefühl auf der RC213V. «Beim Gas geben stört es mich nicht, aber auf der Bremse habe ich wenig Gefühl. Mir fehlt die Kontrolle im letzten Moment. Das macht es sehr unkomfortabel für mich», seufzte der Honda-Fahrer. «In den Zeiten sind wir aber so eng zusammen, deshalb bin ich ganz glücklich. Ich hatte erwartet, zwei oder drei Sekunden zurückzuliegen. Am Ende sind es nur ein paar Zehntel, das hat mich selbst überrascht.»
Wird er am Sonntag eine Renndistanz schaffen? «Da ist noch ein Fragezeichen für mich. Klar konnten wir 75 Minuten fahren, aber es waren nur kurze Stints. Wir konnten uns mit jeder Ausfahrt verbessern, das ist gut. Für eine Renndistanz bin ich momentan noch nicht bereit», betonte Nakagami. «Wir müssen es schaffen, konstant bei Kräften zu bleiben, aber das ist auf dieser körperlich anstrengenden Strecke sehr herausfordernd. Ich weiß es noch nicht.»
«Der Doktor sagte mir, dass ich 20 Prozent meiner Sehnen am vierten Finger verloren habe, am kleinen Finger sogar mehr als 60 Prozent. Den kleinen Finger hat es stark erwischt», berichtete der WM-16. «Es sieht wirklich schlimm aus, es ist nicht schön. Wir sind mit einem dünnen Tape gefahren, ansonsten komme ich nicht in den Handschuh. Eigentlich müsste ich die Hand mehr schützen, aber das geht leider nicht. Also muss ich nach den Sessions besser drauf aufpassen und die Finger nicht bewegen. Nach der Session war der Verband voll Blut. Wir müssen es nach dem Qualifying noch einmal checken lassen.»
MotoGP-Ergebnis FP1, Motegi (23. September):
1. Miller, Ducati, 1:44,509 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,028 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,049
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,068
5. Marini, Ducati, + 0,136
6. Marc Márquez, Honda, + 0,147
7. Pol Espargaró, Honda, + 0,169
8. Brad Binder, KTM, + 0,226
9. Oliveira, KTM, + 0,234
10. Viñales, Aprilia, + 0,288
11. Zarco, Ducati, + 0,289
12. Nakagami, Honda, + 0,377
13. Rins, Suzuki, + 0,404
14. Bastianini, Ducati, + 0,469
15. Martin, Ducati, + 0,500
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,556
17. Crutchlow, Yamaha, + 0,678
18. Darryn Binder, Yamaha, + 0,857
19. Bezzecchi, Ducati, + 0,917
20. Alex Márquez, Honda, + 1,091
21. Raúl Fernández, KTM, + 1,230
22. Nagashima, Honda, + 1,336
23. Gardner, KTM, + 1,482
24. Di Giannantonio, Ducati, + 1,856
25. Tsuda, Suzuki, + 2,209