Johann Zarco (Ducati): Darum sang er für Jack & Ruby
Johann Zarco und Jack Miller
2019 fand letztmals ein Motorrad-GP in Australien statt. Nach der Corona-Pause kehrt der MotoGP-Tross an diesem Wochenende zurück nach Phillip Island. Auch Johann Zarco aus dem Pramac-Ducati-Team freut sich auf das Rennen in «Down Under».
«Wie schon in Thailand und Japan waren wir auch in Australien seit drei Jahren nicht vor Ort. Ich bin glücklich, wieder in diesem Land zu sein. Phillip Island ist für alle der beste Ort, um Rennen zu fahren, denn die Ausblicke sind wunderschön und die Strecke ist sehr interessant», erklärte der Franzose am Donnerstag. «Alle schlafen auf der Insel und es sind meistens nur zehn oder 15 Minuten Fahrzeit. In Japan hat man teilweise eine Stunde zu fahren. Es ist also komfortabler und du kannst deinen Tag und die Abende genießen.»
Das Wetter ist seit Monaten sehr regnerisch in diesem Teil Australiens. Auch Zarco hat dabei seine Bedenken. «Es regnet seit vier Wochen und diese Luftfeuchtigkeit macht mir zu schaffen. Einige Leute sagen mir, dass es am Wochenende trocken sein soll, das hoffe ich, auch wenn es an diesem Tag kaum zu glauben ist. Selbst wenn du im regnerischen gut unterwegs bist, auf dieser Strecke macht es im Trockenen mehr Spaß», so der Ducati-Fahrer.
«In Thailand hätte ich mathematisch gewinnen können. Aber wir hatten noch vier Runden und ich war 2,7 Sekunden hinter der Spitze. Doch auch wenn ich eine Sekunde schneller war, ein Überholmanöver kostet bereits mehr als eine halbe Sekunde», blickte Zarco auf den GP in Buriram zurück. «Die letzten beiden Fahrer zu schnappen, das ist hart. Ich war zu weit weg, die Jungs in wenigen Runden zu überholen, war nicht möglich. Insgesamt waren es gute Bedingungen für mich, aber es wurde zu spät trocken und ich war am Anfang zu langsam. Am Ende habe ich bevorzugt, dort zu bleiben, wo ich war.»
Ist Zarco einem Sieg im Nassen näher als im Trockenen? «Es sieht erst mal so aus, aber wir hatten dieses Jahr zwei Rennen im Regen, aber in Indonesien und in Thailand habe ich nicht gewonnen, weil ich zu Beginn zu viel Zeit verloren habe», stellte der WM-Siebte klar. «Miguel und Jack sind am Anfang so eines Rennens unglaublich. Sie finden sofort das Limit. Es ist schon richtig, dass ich im Nassen mehr Siegchancen habe, aber es ist nicht mein Ziel, nur auf den Regen zu warten. Ich will auch im Trockenen gewinnen. Ich muss einfach besser werden.»
«Wenn es hier regnet und 25 Grad hat, gibt es keine Diskussionen. Problematisch ist es allerdings, wenn es regnet und wir nur 15 Grad haben, denn dann ist es für die Reifen zu kalt. Obwohl die Strecke super schnell ist, klappt es nicht, die Reifen warm zu halten», sorgte sich der zweifache Moto2-Weltmeister. «Wenn man also mit warmen Reifen im Regen unterwegs ist, ist der Grip sehr stark.»
Johann Zarco war auf der Hochzeit von Jack und Ruby Miller zu Gast. Der Franzose sang ein selbst gedichtetes Lied für die Beiden. «Wir hatten eine sehr schöne Zeit in Townsville. Wir hatten schöne Momente mit Jacks großer Familie. Wir waren 200 Leute, fast alle aus seiner Familie, einige Ducati-Mechaniker und ein paar Fahrer. Es hatte einen guten Spirit, denn eine Hochzeit im eigenen Zuhause ist wirklich traumhaft», sagte Zarco. «Bei mir zu Hause musst du zur Stadtverwaltung, um zu heiraten, hier in Australien musst du nur die Dokumente vorbereiten, dann kannst du sie zu Hause unterzeichnen. Wir hatten eine großartige Zeit und ich bin froh, dass ich direkt nach Australien gereist bin, nicht nur um die Hochzeit zu erleben, sondern auch, um den Körper etwas zu schonen und nicht wieder lange zu reisen.»
Wie kam es zur künstlerischen Vorstellung des Franzosen? «Als ich die Einladung bekam, wollte ich ihm etwas zurückgeben, also habe ich diese schönen Strophen gefunden. Es sollte sein Leben und auch Rubys Geschichte ein wenig widerspiegeln. Es war eine kleine Geschichte dieser Liebe», lächelte Zarco am Donnerstag vor dem GP in Australien. «Es fühlte sich in etwa so an wie beim Titelgewinn von Brad Binder 2016, aber nur diesen beiden Jungs habe ich bisher einen Song geschrieben. Natürlich habe ich den Song kopiert, aber meinen Text dafür verwendet. In Australien kenn niemand dieses französische Lied, alle denken, ich habe es kreiert.»
MotoGP-WM-Stand (nach 17 von 20 Rennen):
1.Quartararo 219 Punkte. 2. Bagnaia 217. 3. Aleix Espargaró 199. 4. Bastianini 180. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 154. 7. Zarco 151. 8. Oliveira 131. 9. Martin 127. 10. Viñales 122. 11. Rins 112. 12. Marini 101. 13. Marc Márquez 84. 14. Bezzecchi 80. 15. Mir 77. 16. Alex Márquez 50. 17. Pol Espargaró 49. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 3. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 391 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 235. 3. Yamaha 224. 4. KTM 206. 5. Suzuki 138. 6. Honda 124.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 396 Punkte. 2. Aprilia Racing 321. 3. Red Bull KTM Factory 285. 4. Prima Pramac Racing 278. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 203. 7. Suzuki Ecstar 189. 8. Mooney VR46 Racing 181. 9. Repsol Honda 135. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 28. 12. Tech3 KTM Factory 18.