KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Das kostete Aleix Espargaró (4./Aprilia) die Pole

Von Tim Althof
Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaró hatte am Samstag in Phillip Island die MotoGP-Pole im Visier, doch sein Teamkollege Maverick Viñales, der ihm eigentlich helfen wollte, stand am Ende im Weg.

Es war eine der wichtigsten Szenen im Qualifying beim Australien-GP: Maverick Viñales bildete das Zugpferd für Aleix Espargaró (beide Aprilia) auf dem 4,448 km langen Phillip Island Circuit. Der WM-Dritte wollte vom Windschatten des Teamkollegen profitieren, doch im letzten Sektor stand dieser dem älteren der beiden Espargaró-Brüder im Weg.

Dennoch reichte es für Aleix zu Startplatz 4 für den GP am Sonntag (Start um 5 Uhr MESZ). «Danke an Maverick. Er hat mir geholfen. Ich habe ihm eine Sekunde Vorsprung gegeben, aber er hatte leider ein paar Probleme, so lief ich in der letzten Kurve zu früh auf ihn auf. Ich musste das Gas schließen, sonst wären wir kollidieret», ärgerte sich der Spanier. «In dem Moment begann das Motorrad an zu rutschen und ich habe die Pole-Position verloren.»

«Ich war vorher mehr als eine Zehntel unter der Zeit von Martin. Ich hätte die Pole holen können, aber es ist, wie es ist. Ich hatte aber auch Mavericks Windschatten im ersten Teil der Strecke, deswegen bin ich happy», lautete das Fazit von Espargaró.

Was erwartet der Aprilia-Werksfahrer für ein Rennen auf dem spektakulären Kurs auf Phillip Island? «Im ersten Teil des Rennens wird es ganz sicher eine Kampfgruppe geben. Sechs bis acht Fahrer werden die ersten 15 Runden kämpfen, aber in den letzten sechs bis acht Runden werden sich Unterschiede ergeben, weil der Reifenverschleiß hoch ist», so der 33-Jährige. «Die Fahrer, die schnell fahren können, aber auch die Reifen dabei schonen, werden am Ende vorne sein.»

«Martin ist schnell, Zarco ebenfalls. Ich finde die Pace von Bezzecchi sehr gut. Die drei Titelaspiranten darf ich nicht vergessen. Am Ende geht es darum, wer den Reifen bestmöglich schont.»

«Natürlich habe ich Chancen in der Meisterschaft, aber ich habe nichts zu verlieren. Ich muss 20 Punkte aufholen, die anderen beiden können etwas weniger aggressiv an das Rennen gehen. Ich werde zu 100 Prozent attackieren und etwas riskieren. Ich fühle mich stark und schnell auf dieser Strecke», lautete die Kampfansage von Espargaró.

Hat sich der Routinier bereits für eine Reifenmischung entschieden? «Der weiche Hinterreifen ist für mich keine Option. Mit Medium und Hart kann ich schnell fahren, aber sie werden unterschiedlich lange halten», betonte der Spanier. «Am Ende kommt es auf die Wahl von Pecco und Fabio an, ich werde mich für eine andere Mischung entscheiden.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Phillip Island (15.10.):

1. Martin, Ducati, 1:27,767 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:27,780 min, + 0,013 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:27,953, + 0,186
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:27,957, + 0,190
5. Quartararo, Yamaha, 1:27,973, + 0,206
6. Zarco, Ducati, 1:28,007, + 0,240
7. Marini, Ducati, 1:28,029, + 0,262
8. Miller, Ducati, 1:28,116, + 0,349
9. Bezzecchi, Ducati, 1:28,185, + 0,418
10. Rins, Suzuki, 1:28,541, + 0,774
11. Alex Márquez, Honda, 1:28,733, + 0,966
12. Viñales, Aprilia, 1:28,765, + 0,998

Die weitere Startaufstellung:
13. Pol Espargaró, Honda, 1:28,392 min
14. Mir, Suzuki, 1:28,492
15. Bastianini, Ducati, 1:28,647
16. Brad Binder, KTM, 1:28,652
17. Crutchlow, Yamaha, 1:28,677
18. Darryn Binder, Yamaha, 1:28,760
19. Gardner, KTM, 1:28,820
20. Di Giannantonio, Ducati, 1:28,830
21. Raúl Fernández, KTM, 1:28,966
22. Morbidelli, Yamaha, 1:29,146
23. Nagashima, Honda, 1:29,624
24. Oliveira*, KTM, 1:28,859

*= Grid-Penalty (irregulärer Practice-Start und Langsamfahren auf der Linie)

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