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Enea Bastianini (15.): «Natürlich bin ich wütend»

Von Nora Lantschner
Für Enea Bastianini endete der Arbeitstag am Samstag früher als erhofft

Für Enea Bastianini endete der Arbeitstag am Samstag früher als erhofft

Gresini-Ducati-Star Enea Bastianini verpasste am Samstag auf Phillip Island den Q2-Einzug nach einem unglücklichen Zwischenfall mit Miguel Oliveira in der Schlussphase des Q1.

Enea Bastianini war schon im Vorfeld des Australien-GP bewusst: Um im Titelrennen zu bleiben, müsste er am Sonntag seinen Rückstand in der Tabelle verkürzen, der aktuell 39 Punkten beträgt. Von Startplatz 15 gestaltet sich die Ausganslage für den vierfachen Saisonsieger nun aber schwierig, zumal mit Pecco Bagnaia, Aleix Espargaró und Fabio Quartararo die Top-3 der WM von den Startplätzen 3 bis 5 losfahren.

Der Gresini-Ducati-Pilot dagegen blieb schon im Q1 hängen – nach einer turbulenten Schlussphase, ausgelöst von einer Unachtsamkeit von Miguel Oliveira: Der Buriram-Sieger vollführte eine Runde zu früh einen Practice-Start nach Kurve 2 und fuhr dann langsam weiter, wobei er bei «Lukey Heights» langsam auf der Ideallinie unterwegs war und Bastianini auf seiner letzten «time attack» im Weg stand. Denn die karierte Flagge war eigentlich noch gar nicht geschwenkt worden.

Deshalb bekam der KTM-Werksfahrer vom FIM MotoGP Stewards Panel wegen «unverantwortlicher Fahrweise» einen Grid-Penalty und einen Long-Lap-Penalty für das 27-Runden-Rennen aufgebrummt.

Ein schwacher Trost für die «Bestia», denn der WM-Vierte steht am Ende nur auf Startplatz 15. Zu allem Überfluss wurde seine beste Rundenzeit, die ihm zumindest Rang 3 im Q1 eingebracht hätte, nachträglich auch noch aus der Wertung genommen – wegen einer kuriosen Gelbphase: Die Streckenposten nahmen nach dem Startversuch von Oliveira ebenfalls an, dass die Session bereits abgeschlossen war, und schwenkten deshalb die gelben Flaggen.

«Es ist nicht gerade gut gelaufen, aber vor allem sind wir am Samstagvormittag nicht direkt ins Q2 eingezogen, das hat uns am Ende gefehlt», zeigte sich Bastianini selbstkritisch. «Die Verhältnisse haben sich verbessert, die Zeiten waren bei weniger Wind schneller, aber meine Situation ist so ziemlich unverändert geblieben. Im FP4 haben wir dann einen Schritt gemacht, den wir aber schon am Vormittag gebraucht hätten. Das bleibt uns, aber mit Sicherheit müssen wir noch einen kleinen Sprung machen, damit wir am Sonntag ein schönes Rennen zeigen können.»

Die Enttäuschung über den Qualifying-Verlauf konnte der 24-Jährige aber nicht verbergen. «Erstens habe ich von den gelben Flaggen nichts gesehen. Und zweitens war da gar nichts, ich habe nichts gesehen», beteuerte Enea. «Ich bin dann wütend an die Box gekommen, weil ich es nicht ins Q2 geschafft hatte, aber von den gelben Flaggen wusste ich nichts, sonst hätte ich in der Runde gar nicht bis ins Ziel gepusht. Und in Kurve 9 bin ich auf Miguel gestoßen, ein Zehntel habe ich da sicherlich verloren.»

«Wir hätten mit Sicherheit weiter vorne landen und im Q2 kämpfen können oder wären im schlimmsten Fall von Startplatz 13 losgefahren. Stattdessen sind wir auf dem letzten Platz der fünften Reihe, wegen wenig rationaler Situationen», ärgerte sich der Moto2-Weltmeister von 2020. «Ich wurde benachteiligt, aber es ist jetzt auch sinnlos, ein Drama daraus zu machen. Natürlich bin ich wütend, aber wir können im Rennen dennoch ein Wörtchen mitreden, auch wenn wir zuvor im Warm-up noch das ein oder andere Problem lösen müssen.»

Erwartet uns also eine typische Bastianini-Aufholjagd? «Wir werden es versuchen», erwiderte er und konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen.

MotoGP-Ergebnis Q2, Phillip Island (15.10.):

1. Martin, Ducati, 1:27,767 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:27,780 min, + 0,013 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:27,953, + 0,186
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:27,957, + 0,190
5. Quartararo, Yamaha, 1:27,973, + 0,206
6. Zarco, Ducati, 1:28,007, + 0,240
7. Marini, Ducati, 1:28,029, + 0,262
8. Miller, Ducati, 1:28,116, + 0,349
9. Bezzecchi, Ducati, 1:28,185, + 0,418
10. Rins, Suzuki, 1:28,541, + 0,774
11. Alex Márquez, Honda, 1:28,733, + 0,966
12. Viñales, Aprilia, 1:28,765, + 0,998

Die weitere Startaufstellung:
13. Pol Espargaró, Honda, 1:28,392 min
14. Mir, Suzuki, 1:28,492
15. Bastianini, Ducati, 1:28,647
16. Brad Binder, KTM, 1:28,652
17. Crutchlow, Yamaha, 1:28,677
18. Darryn Binder, Yamaha, 1:28,760
19. Gardner, KTM, 1:28,820
20. Di Giannantonio, Ducati, 1:28,830
21. Raúl Fernández, KTM, 1:28,966
22. Morbidelli, Yamaha, 1:29,146
23. Nagashima, Honda, 1:29,624
24. Oliveira*, KTM, 1:28,859

*= Grid-Penalty (irregulärer Practice-Start und Langsamfahren auf der Linie)

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