Zarco auf dem Zweisitzer: «Speed langweilte mich»
Johann Zarco
Nach dem spannenden MotoGP-Rennen am Sonntag auf Phillip Island kam Johann Zarco zum vorletzten Lauf der MotoGP-Saison 2022 nach Malaysia. Der Franzose nutzte dann am Mittwoch die Gelegenheit, um den Ducati-Zweisitzer auf dem Sepang Circuit auszuprobieren – als Beifahrer natürlich.
«Fonsi Nieto ist das Bike gefahren. Es hat Spaß gemacht, auch meine Mechaniker, mein Physiotherapeut und einiger Techniker haben es ausprobiert. Ich hatte nicht erwartet, Angst zu bekommen», gab Zarco nachher zu. «Ich habe viele Dinge auf dem Bike gespürt, konnte sie aber nicht kontrollieren. Es war eine gute Erfahrung, die mich unter dem Leder schon stark zum Schwitzen gebracht hat.»
Wie war es im Vergleich zum eigenen MotoGP-Bike von Pramac? «Am schwierigsten ist es in der Bremszone, denn der Passagier hat es nicht leicht, den Kräften zu trotzen. Sie müssen eine bessere Lösung für die Bremsphasen finden, denn der Beifahrer muss dort wirklich kämpfen», so der Franzose. «In der Kurve ist die Schräglage des MotoGP-Bikes extrem beeindruckend. Selbst mit den zwei Sitzen kann man sehr tief herunter kommen.»
«Mein Physio sagte zu mir, dass er stark von der Geschwindigkeit und der Leistung beeindruckt ist. Für mich war das ziemlich langweilig», sagte Zarco mit einem leichten Grinsen. «Die Gerade war lang, denn ich bin es gewohnt, 50 km/h schneller zu fahren. Aber für normale Menschen ohne MotoGP-Erfahrung ist es genug Speed. Ein 1000-ccm-Straßenbike hat diese Beschleunigung nicht.»
Wie sind Zarcos Erwartungen für den GP in Sepang? «Malaysia, ziemlich warm hier. Nach dem schnellen Rennen auf Phillip Island, hoffe ich, auch hier schnell zu sein. Allerdings möchte ich ein besseres Ergebnis erzielen. Ich mag die Strecke und obwohl es der vorletzte GP ist, habe ich noch viel Energie, um alles herauszuholen. Hoffentlich kann ich einen Sieg oder ein Podium erzielen», betonte der WM-Siebte. «Sollte es regnen, kann ich etwas Kraft sparen, denn unter nassen Bedingungen ist es einfacher.»
Pecco Bagnaia (Ducati) hat die WM-Führung jetzt inne. Glaubt Zarco, dass Quartararo noch einmal zurückschlagen kann? «Das ist schwer zu sagen, denn in den Rennen passieren oft Dinge, die wir nicht erwarten. Fabio kann sehr stark sein, ich denke, er wird sich bis Valencia Zurückkämpfen. Wenn er sich allerdings nicht wohl fühlt, werden seine Probleme bleiben und er wird darunter leiden», analysierte der 32-Jährige. «Schwarz oder weiß, ich weiß nicht, wie sein Wochenende läuft. Für ihn persönlich hoffe ich, dass er stark sein kann.»
MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):
1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.