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Aleix Espargaró: «Ich sage immer, was ich denke»

Von Tim Althof
Aleix Espargaró am Donnerstag in Sepang

Aleix Espargaró am Donnerstag in Sepang

Aprilia-Fahrer Aleix Espargaró möchte am kommenden Wochenende in Sepang alles daran setzen, um vor Pecco Bagnaia (Ducati) zu landen. Der WM-Kampf soll bis zum Finale offenbleiben.

Beim MotoGP-Rennen auf Phillip Island fiel Aleix Espargaró nach einer starken Anfangsphase zurück bis auf Platz 9. Auf Pecco Bagnaia (Ducati), der sich Rang 3 erkämpfte, verlor der Aprilia-Fahrer dadurch einige Punkte, in der Gesamtwertung liegt er nun 27 Zähler hinter dem Italiener.

Um den Kampf um die WM-Krone offen zu halten, muss er also beim GP in Sepang mindestens drei Punkte mehr holen als Pecco. «Unser Ziel ist es, Pecco aufzuhalten. Das wird sehr schwer, denn seine Performance in der zweiten Saisonhälfte ist atemberaubend. Ich werde mein Bestes geben. Ich kann nicht viel verlieren, der Titel ist noch möglich», so der Spanier. «Dafür muss ich etwas mehr riskieren und im Rennen aggressiver fahren. Ich hoffe, wir können es bis Valencia offen halten.»

Espargaró bestreitet am Sonntag sein 300. Rennen in der Motorrad-WM. Nur Valentino Rossi, Andrea Dovizioso, Loris Capirossi, Simone Corsi und Tom Lüthi haben bereits mehr als 300 Rennen bestritten. «Ich bin glücklich und stolz. In der MotoGP-Weltmeisterschaft zu landen, ist der Traum aller Kinder, die Motorräder lieben. Solch eine lange Karriere zu erleben, ist hingegen noch schwieriger. 300 Grand Prix ist verrückt», weiß Espargaró, der in diesem Jahr seinen ersten GP-Sieg feierte. «Ich habe die Statistik letzte Woche gesehen mit den fünf Namen vor mir, das ist unglaublich. Es macht mich sehr stolz. Hoffentlich kann ich aus dem Rennen ein sehr bemerkenswertes machen.»

Malaysia war seit 2019 nicht im Rennkalender, doch bei den Testfahrten im Winter konnte er mit der aktuellen RS-GP bereits Informationen sammeln. Espargaró: «Im Winter waren wir sehr stark und schnell, auch die Pace auf dieser Strecke war damals sehr konstant. Aber seit letzten Februar bis heute haben sich alle sehr viel verbessert. Es ist eine Strecke, auf der das Motorrad gut funktioniert und wir haben schon viele Daten, die wir in Australien, Thailand und Japan nicht hatten. Aprilia wird konkurrenzfähig sein.»

«Wir hatten in einigen Rennen nicht genug Daten, was uns Probleme bereitete. Wir mussten sehr viel Zeit in verschiedene Bereiche stecken, wie das Getriebe, weil Daten aus 2019 komplett nutzlos für uns waren. Es ist allerdings eine gute Schule für uns in Zukunft», resümierte der WM-Dritte am Donnertsag. «Wir haben viele Punkte in den letzten Rennen verloren, aber wenn wir daraus lernen können, dann werden wir nächste Saison stärker sein.»

Nach dem Rennen auf Phillip Island übte Espargaró Kritik an seinem Team. Der Spanier sagte, dass es aktuell nicht in der Lage ist, Weltmeister zu werden. Darauf angesprochen antwortete er ausführlich: «Ich sage immer, was ich denke. Wenn ich sage, dass wir gut gearbeitet haben und sich das Bike verbessert hat, dann ist es auch so. Wenn ich dem Team gegenüber kritisch bin, dann hat das Gründe.»

«In den letzten Rennen waren wir nicht auf einem hohen Level unterwegs, wir haben viele Punkte liegen lassen», erklärte Aleix. «Für mich ist es sehr frustrierend, wenn du den Speed hast, aber durch Probleme nicht gut dabei bist. In Australien hatte ich die schnellste Rennrunde, aber das Ergebnis war nicht gut. Es sind Basis-Probleme, die dazu führen, dass ich sage, wir haben Raum für Verbesserungen als Team. Nur wenn wir uns verbessern, können wir auch in Zukunft um den Titel kämpfen.»

Aber Aprilia hat im Vergleich zum Vorjahr große Sprünge gemacht. «Die Ergebnisse und Fortschritte, die Aprilia in diesem Jahr erzielt hat, sind gigantisch. Ich bin sehr stolz darauf», betonte der Routinier. «Aber ich habe am letzten Wochenende davon gesprochen, dass wir nicht bereit sind, um Weltmeister zu werden. Auch wenn wir zweiter in der Herstellerwertung sind. Wenn du einen Titel gewinnen willst, kannst du nicht 100 Punkte in acht Rennen auf deinen Gegner verlieren. In den letzten vier oder fünf Rennen haben wir leider zu viele Fehler gemacht. Wir müssen akzeptieren, dass wir aktuell nicht auf dem Level von Pecco und Ducati sind.»

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.

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