Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Luca Marini (Ducati/6.): «Möchte Pecco nicht sehen»

Von Tim Althof
Fünf Ducati-Piloten schafften es am Samstag in Sepang in das zweite MotoGP-Qualifying. Luca Marini stellte seine GP22 auf Startplatz 6, im Rennen möchte er Freund und WM-Leader Pecco Bagnaia nicht in die Quere kommen.

Seit dem GP in Mugello fährt Luca Marini konstant starke Ergebnisse in den MotoGP-Rennen ein. Der Ducati-Fahrer vom Mooney VR46 Racing Team ist regelmäßig unter den Top-6 im Rennen zu finden und für den GP von Malaysia plant er am Sonntag ein ebenso starkes Resultat.

Im Qualifying am Samstag holte er sich mit Startplatz 6 eine gute Ausgangsposition. «Wenn wir einen guten Start haben, dann werden wir um die Top-Ränge kämpfen können. Ich bin nur etwas mehr um meine Pace besorgt, denn im FP3 und FP4 war ich in der Rennsimulation recht langsam», erklärte Marini am Samstagnachmittag. «Wir müssen das verstehen, denn das Gefühl mit dem Bike ist nicht schlecht. Ich fahre gut, aber ich bin langsam in all den Kurven, die einen hohen Kurvenspeed erfordern – Kurve 3, 6, 10 und 13. Ich verliere in jeder Kurve drei bis vier km/h.»

«Wir werden im Warm-up daran arbeiten. Die Reifenwahl ist klar, sie wird für alle gleich sein. Es ist interessant, im Rennen alle auf dem gleichen Reifen zu sehen», so der Italiener, der auch mit einer nassen Strecke umgehen könnte. «Regen wäre kein Problem. Im FP2 war es nicht sehr nass, am Ende war es komplett trocken. Wir sind auf dem Medium-Regenreifen bis zum Ende gefahren und haben ihn komplett zerstört. Ein ‚Flag-to-Flag‘- Rennen ist also möglich, wenn es kein Wasser mehr auf der Strecke gibt. Wir müssen sehr schlau mit den Reifen umgehen, egal bei welchen Bedingungen.»

Wen sieht der Ducati-Pilot als Favoriten auf den Sieg auf dem Sepang Circuit? «Jorge, Enea und Bez sind sehr schnell, sie haben sich gut gezeigt. Sie gilt es am Sonntag zu schlagen, Marc ist immer da. Er wird wie immer fahren: Erst wartet er ab, am Ende greift er dann an. Vielleicht kommt Aprilia noch hinzu. Alles kann passieren, es gibt noch viele Fragezeichen», sagte Marini.

Ist das Wochenende in Malaysia das anstrengendste der Saison? «Von der Strecke her ist Austin am anstrengendsten. Dort ist es zwar warm, aber es ist okay. In Sepang hast du die Hitze und die Luftfeuchtigkeit. Folgst du einem anderen Bike, ist es noch wärmer. Das macht es sehr schwierig. Das Layout ist flüssig und nicht so hart. Wir fahren um zwei oder drei Uhr nachmittags, wenn du anderen Bikes folgst, ist es schlimm», stellte der Bruder von Valentino Rossi klar. «Wenn du alleine fährst, hast du frische Luft, dann ist es perfekt. Aber in der Box ist es noch schlimmer, dort steht die Hitze.»

Kann Marini am Sonntag frei fahren? Ducati-Markenkollege Bagnaia kann den WM-Titel gewinnen. «Wir sind schlau, wir kennen die Situation. Wir hoffen, dass Pecco die Meisterschaft hier gewinnen kann, denn es ist einfacher, als bis Valencia zu warten», betonte Marini, der auf Gesamtplatz 12 steht. «Dort ist es kritischer für Ducati. Ich hoffe, dass ich vor Pecco loskomme und dann einfach vor ihm bleiben kann, sodass ich ihn nicht sehe. Dann bin ich entspannter. Ich habe eine gute Beziehung zu Pecco, ich hoffe, er gewinnt den Titel, denn er hat ihn verdient.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Sepang (22.10.):

1. Martin, Ducati, 1:57,790 min
2. Bastianini, Ducati, 1:58,246 min, + 0,456 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:58,454, + 0,664
4. Bezzecchi, Ducati, 1:58,490, + 0,700
5. Rins, Suzuki, 1:58,575, + 0,785
6. Marini, Ducati, 1:58,579, + 0,789
7. Morbidelli, Yamaha, 1:58,654, + 0,864
8. Viñales, Aprilia, 1:58,766, + 0,976
9. Bagnaia, Ducati, 1:58,862, + 1,072
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,935, + 1,145
11. Mir, Suzuki, 1:59,145, + 1,355
12. Quartararo, Yamaha, 1:59,215, + 1,425

Die weitere Startaufstellung:
13. Brad Binder, KTM, 1:59,053 min
14. Miller, Ducati, 1:59,064
15. Crutchlow, Yamaha, 1:59,256
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:59,278
17. Zarco, Ducati, 1:59,690
18. Oliveira, KTM, 1:59,699
19. Gardner, KTM, 1:59,803
20. Pol Espargaró*, Honda, 1:59,363
21. Alex Márquez, Honda, 2:00,008
22. Fernández, KTM, 2:00,077
23. Nagashima, Honda, 2:00,803
24. Darryn Binder, Yamaha, 2:10,717

*= Grid-Penalty (3 Plätze zurück)

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