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Hervé Poncharal zu Espargaró: Pol tanzte auf dem Bike

Von Günther Wiesinger
GASGAS-Tech3-MotoGP-Teambesitzer Hervé Poncharal wirkte nach dem Dienstag-Test in Valencia sehr erleichtert. Er freut sich über sein neues Fahrerduo und die erstklassige Atmosphäre in der Box.

Als der bisherige Repsol-Honda-Werksfahrer Pol Espargaró (31) am Dienstag beim Valencia-Test um ca. 17.40 Uhr von seinem letzten kurzen Stint auf der GASGAS des Tech3-Teams in die Box zurückkehrte, umarmte er buchstäblich jeden Techniker, der in Reichweite war. Er reichte Mathilde Poncharal die Hand und auch der neuen GASGAS-Communications-Mitarbeiterin Lia Sissis (ihr Bruder Arthur fuhr im Red Bull Rookies Cup und 2012 im Ajo-Moto3-Team neben Cortese und Kent), ehe er den Helm abnahm.

GASGAS-Tech3-MotoGP-Teambesitzer Hervé Poncharal nahm den Spanier, der auf KTM 2019 und 2020 schon sechs Podestplätze und zwei Pole-Positions erreicht hat, in die Arme und flüsterte ihm ins Ohr: «Ich bin so glücklich, dich wieder lachen zu sehen.»

Hervé Poncharal hatte sich im Interview mit SPEEDWEEK.com schon beim Australien-GP darauf gefreut, mit der neuen Fahrerpaarung Pol Espargaró und Augusto Fernández eine bessere Atmosphäre in die Box zurückzubringen.

«Das vorrangige Ziel bei Pol war, wir wollten sehen, ob er das gute Feeling wieder findet, das er vor zwei Jahren auf diesem Bike hatte», schilderte Hervé Poncharal im Gespräch mit SPEEDWEEK.com am Dienstagabend. «Denn er hat zwei Jahre auf einem komplett anderen technischen Paket verbracht. Manchmal findest du dann bei der Rückkehr nichtmehr das bewährte Gefühl und bist dann enttäuscht. Am meisten hat mir heute gefallen: Pol hat gleich in der Früh bei der Auslaufrunde nach dem ersten Run auf dem Bike getanzt! Es war eine ähnliche Szene wie bei Marc Márquez im Qualifying am Samstag. Viele Leute aus anderen Boxen sind zu mir gekommen und haben gesagt: ‘Diese Körpersprache sagt alles.’ Das war fantastisch. Als Pol in die Box zurückkam, hat er auf den Tank geschlagen und gerufen: ‘I love this bike.’ Von diesem Augenblick an haben wir verstanden, dass wir uns keine Sorgen machen müssen.»

«Pol wollte seinen bewährten Crew-Chief Paul Trevathan und seinen WP-Techniker. Das hat dazu beigetragen, dass es sich anfühlte, als würden die letzten zwei Jahre gar nicht existieren. Pol hat uns aber auch versichert, dass er sich von der Tech3-Crew sehr gut betreut fühlt», freute sich Poncharal. «Er hat sich auch als Rennfahrer weiterentwickelt. denn in der Vergangenheit war er immer besessen davon, eine Topzeit hinzuknallen und im letzten Moment noch einen frischen Reifen reinzustecken. Darauf hat er gestern völlig verzichtet, auch beim letzten Run. Das zeigt, dass er voll Zuversicht ist.»

Pol Espargaró begann den Tag mit dem GASGAS RC16 mit dem neuesten Stand vom Valencia-GP. Er drehte insgesamt 86 Runden und setzte sich am späten Vormittag bereits auf den 2023-Prototyp. Er gab den Ingenieuren zahlreiche interessante Kommentare. Die österreichischen Ingenieure sind froh, jetzt mit Jack Miller und Pol Espargaró zwei Neuzugänge zu haben, die von Ducati und Honda kommen und berichten können, wo die Stärken und Schwächen der GASGAS liegen.

Espargaró schaffte Platz 16 und verlor 0,725 sec auf die Bestzeit von Marini (Ducati) und blieb seinem diesjährigen Teamkollegen Márquez (Platz 13) dicht auf den Fersen.

Poncharal stellte mit Genugtuung fest, dass Jack Miller auf der Red Bull-KTM auf Platz 17 landete und mit 0,755 sec Rückstand fast gleich schnell war wie Pol.

Aus der Aero-Abteilung aus Mattighofen wurden zwei neue unterschiedliche Aero Bodys nach Valencia gebracht, Binder testete eine Version, Miller die andere. Die Aussagen dazu fielen sehr vielversprechend aus. Espargaró hatte keine Gelegenheit, das Aero-Update zu testen, das in Zusammenarbeit mit der Formel-1-Truppe von Red Bull Technology in Milton Keynes entwickelt wurde und bis zum Sepang-Test im Februar noch weiter verbessert werden soll.

Valencia-Test, MotoGP (8.11.):

1. Marini, Ducati, 1:30,032 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,225 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,230
4. Oliveira, Aprilia, + 0,335
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,366
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,451
7. Brad Binder, KTM, + 0,464
8. Martin, Ducati, + 0,544
9. Quartararo, Yamaha, + 0,546
10. Bastianini, Ducati, + 0,560
11. Zarco, Ducati, + 0,594
12. Bagnaia, Ducati, + 0,623
13. Marc Márquez, Honda, + 0,644
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,659
15. Álex Márquez, Ducati, + 0,680
16. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,725
17. Miller, KTM, + 0,755
18. Mir, Honda, +0,882
19. Nakagami, Honda, + 1,049
20. Rins, Honda, +1,196
21. Raúl Fernández, Aprilia, +1,308
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,698
23. Pirro, Ducati, + 2,773


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