Franco Morbidelli erlebte als WM-19. eine enttäuschende und schwierige MotoGP-Saison 2022. Der Yamaha-Werksfahrer spricht über die Gründe, seinen Umgang mit Kritik und versichert: «Das Ende war gut.»
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Die Bilanz von Franco Morbidellis erster Saison im Yamaha-Werksteam fällt ernüchternd aus: Mit gerade einmal 42 Punkten aus 20 Grand Prix (das sind 206 Punkte weniger als sein Teamkollege Fabio Quartararo) landete der 27-jährige Rossi-Schüler nur auf dem 19. WM-Rang. Sein bestes Ergebnis war ein siebter Rang im Regenrennen von Mandalika, erst beim Saisonfinale in Valencia schaffte er als Zehnter noch einen weiteren Top-10-Platz.
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Morbidelli, 2020 auf der Petronas-Yamaha noch MotoGP-Vizeweltmeister mit drei GP-Siegen, hat eine äußerst mühsame Saison hinter sich. Das war nicht nur anhand der mageren Punkteausbeute und einer ganzen Reihe vermeidbarer Strafen (meist für Bummeln auf der Ideallinie) klar ersichtlich. Der sonst für seine entspannte und fröhliche Art bekannte Italiener mit brasilianischen Wurzeln wirkte auch neben der Strecke oft ratlos. Statt flotter Sprüche äußerte er sich ernst und wortkarg. Erst am Ende der Saison wirkte er wieder gelöster. "Es war eine sehr schwierige Saison, in der das Team und Yamaha mir aber immer beigestanden sind", fasste "Franky" zusammen. "Die Saison war schwierig, ich würde aber sagen, mit einem guten Ende. Denn wir haben es geschafft, im letzten Abschnitt der Saison und vor allem in den letzten zwei Rennen meine Herangehensweise beim Fahren so sehr zu verändern, dass ich mit diesem Motorrad sehr viel besser umgehen konnte. Darüber bin ich glücklich."
Wie sehr spielten 2022 vielleicht auch noch die Nachwirkungen der Kreuzband-OP vom Juni 2021 mit? "Gar nicht", stellte Morbidelli offen und ehrlich klar.
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Vielmehr sei sein Fahrstil für die Anforderungen der aktuellen M1 nicht geeignet gewesen, er hätte sich komplett umstellen und aggressiver zu Werk gehen müssen. "Um das Potenzial aus diesem Motorrad herauszuholen, musste man ein Fahrer mit einer ganz anderen DNA als meiner sein", bestätigte Morbidelli rückblickend. "Schön langsam haben wir es in diesem Jahr geschafft, meine DNA zu verändern – dank des Teams und Yamaha."
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"Wir wissen, dass das Paket Schwächen hat. Da bin ich aber überzeugt, dass sie in Japan hart arbeiten, um die Probleme zu lösen. Für uns war aber wichtig, die Probleme zu lösen, die ich als Fahrer hatte – im Hinblick auf die Fahrweise. Und ich glaube, dass uns das gelungen ist", bekräftigte der Yamaha-Werksfahrer.
Der Moto2-Weltmeister von 2017 zählt zwar zu den Fahrern, die auf den sozialen Netzwerken wenig bis gar nicht aktiv sind. Dennoch entging ihm natürlich nicht, wenn immer wieder die Frage gestellt wurde, ob ihn Yamaha trotz Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende 2023 nicht besser frühzeitig ersetzen sollte – etwa durch Superbike-Ass Toprak Razgatlioglu. Wie geht Franky mit öffentlicher Kritik an seiner Person um? Lässt er sich davon beeinflussen oder schöpft er gar Motivation daraus? Er holte tief Luft und erklärte dann: "Die Kommentare der Fans sind sehr viel schöner und geben dir ein sehr viel besseres Gefühl, wenn sie positiv sind. Wenn sie negativ sind, tun sie einfach nur weh. Ein Schmerz, den man so schnell wie möglich abstreifen muss. Solche Kommentare sind aber nicht wichtig, wenn sie auch legitim sein können. Wichtig sind nur die positiven Kommentare. Denn die positiven Kommentare dringen bis zu deinem Herzen vor. Negative Kommentare zwar auch, aber die muss man dann einfach ganz schnell wieder abschmettern."
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