Yamaha: Kommt das V4-Konzept erst nach 2026?
Das Monster Yamaha Factory Team hat Fabio Quartararo für die MotoGP-Saison 2023 mehr Motorleistung versprochen, die Firma Marmors von Ing. Luca Marmorini kümmert sich seit fast einem Jahr um den 1000-ccm-Reihenvierzylinder aus der Yamaha M1 YZR.
Fabio Quartararo stellte beim Misano-Test im September einen zufriedenstellenden Leistungszuwachs an der ersten 2023-Version des Triebwerk fest. Beim Valencia-Test nach dem WM-Finale in Valencia äußerte sich der Weltmeister und Vizeweltmeister der letzten zwei Jahre allerdings nicht mehr so begeistert. Denn er landete mit 0,5 sec Rückstand nur auf Platz 9. Dabei hatte sich auch Testfahrer Cal Crutchlow im Herbst begeistert vom kraftvolleren M1-Motor für 2023 berichtet.
Yamaha-Projektleiter Takahiro Sumi widersprach der Ansicht von «El Diablo» bei der Yamaha-Teamvorstellung in Jakarta letzte Woche auf Anfrage von SPEEDWEEK.com nicht. «Ich möchte vorausschicken, dass Cal eine große Bereicherung für unsere MotoGP-Entwicklung ist. Wir hatten 2022 nach Corona viele Gelegenheiten, in Europa mit Cal zu testen. Das führte zu positiven Ergebnissen, die wir auch für den Valencia-Test im November erwartet haben. Aber leider ist dort das Resultat nicht so erfreulich ausgefallen, wie wir erhofft haben.»
Sumi weiter: «Seither haben wir alle Daten analysiert und die Gründe erforscht. Jetzt ist alles klar, warum Fabio und Franco nach dem Valencia-Test so enttäuscht waren. Wir haben jetzt Updates für den Sepang-Test im Februar vorbereitet. Dort werden wir Verbesserungen sehen. Wir haben jetzt mehr Verständnis und sind für Sepang gut gewappnet.»
Da Yamaha-Teammanager Mario Meregalli bei einem Interview in der Gazzetta dello Sport kürzlich aussagte, die Auswirkungen der Arbeit von Ing. Marmorini werden in erster Linie erst 2024 zu sehen sein, kamen Spekulationen auf, Yamaha könnte dann mit einem völlig neuen V4-Motor antreten – wie alle anderen vier Kontrahenten in der MotoGP.
Doch bei Yamaha wird der mögliche Umstieg auf ein V4-Konzept nicht bestätigt. Aber offiziell dementiert wird er ebenfalls nicht.
Suzuki hat ja in den letzten drei Jahren jedenfalls bewiesen, dass ein Werk auch mit einem Reihenmotor zum Erfolg kommen kann.
Suzuki war sogar Ende 2011 aus der MotoGP-WM ausgestiegen, um statt des erfolglosen V4-Motors der GSV-R einen Reihenvierzylinder mit der Bezeichnung GSX-RR zu entwickeln.
Bei Yamaha will momentan niemand offiziell zu den genauen Plänen von Ing. Marmorini, der aus der Formel 1 kommt, Stellung nehmen.
Aber es wird bei Yamaha als höchst unwahrscheinlich bezeichnet, dass für 2024 für die M1 noch ein komplett neues Triebwerks-Basis-Konzept entwickelt wird, weil die aktuellen Technik-Reglement nur bis Ende 2026 festgeschrieben ist.
Die Mitglieder des Hersteller-Bündnisses MSMA haben sich vorgenommen, in der kommenden Saison beim Reglement für die Jahre 2027 bis 2031 eine Einigung zu erzielen.
Sobald die Vorschriften bis 2031 festgelegt wurden, wird sich jeder MotoGP-Hersteller Gedanken darüber machen, welchen Motorentyp er für diese Ära designen wird.
Valencia-Test, MotoGP (8. November):
1. Marini, Ducati, 1:30,032 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,225 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,230
4. Oliveira, Aprilia, + 0,335
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,366
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,451
7. Brad Binder, KTM, + 0,464
8. Martin, Ducati, + 0,544
9. Quartararo, Yamaha, + 0,546
10. Bastianini, Ducati, + 0,560
11. Zarco, Ducati, + 0,594
12. Bagnaia, Ducati, + 0,623
13. Marc Márquez, Honda, + 0,644
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,659
15. Álex Márquez, Ducati, + 0,680
16. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,725
17. Miller, KTM, + 0,755
18. Mir, Honda, +0,882
19. Nakagami, Honda, + 1,049
20. Rins, Honda, +1,196
21. Raúl Fernández, Aprilia, +1,308
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,698
23. Pirro, Ducati, + 2,773