Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Massimo Rivola (Aprilia): «Sind zu rasch gewachsen»

Von Günther Wiesinger
«Ich weiß nicht, ob wir den Aufwand für das neue Kundenteam unterschätzt haben», sagt Aprilia-Renndirektor Massimo Rivola. «Aber es sind große Anstrengungen nötig gewesen.»

Aprilia Racing hat von 2002 bis 2004 mit der 990-ccm-Dreizylinder-Cube an der MotoGP teilgenommen. Im ersten Jahr fuhr Régis Laconi dieses problematische Bike, das erste in der MotoGP mit «drive by wire», also einem elektronischen Gasgriff. Den Motor hatte Cosworth in England entwickelt, weil die italienischen Ingenieure in den anderen Klassen (125, 250 ccm 500 ccm und Superbike) zu stark beschäftigt waren. 2003 wurden die Asse Colin Edwards und Noriyuki Haga engagiert, sie beendeten die WM auf den Rängen 13 und 14. Der Texaner startete gleich mit Platz 6 in Suzuka in die Saison. Das Fahrerduo von Aprilia 2004: Jeremy McWilliams und Shane Byrne.

Das Comeback in der Königsklasse erfolgte 2015, mehr als zehn Jahre nach der Aprilia-Pleite und der Übernahme des Werks durch die Piaggio Group von Roberto Colaninno. 2019 stieß Massimo Rivola zur Mannschaft, der aus der Formel 1 kam, und die Weichen für eine erfolgreichere Zukunft stellte, sich für 2022 aus der Umklammerung durch das Gresini-Racing-Team löste und Aprilia als echtes Werksteam mit zwei eigenen MotoGP-Slots darstellte. Aleix Espargaró gelang in Argentinien der erste GP-Sieg, er kämpfte bis zum Herbst um den Weltmeistertitel gegen Quartararo und Bagnaia.

Und 2023 rüstet Aprilia Racing mit dem CryptoDATA-RNF-Team erstmals ein MotoGP-Kundenteam aus. Massimo Rivola stand SPEEDWEEK.com nach dem Sepang-Test Rede und Antwort.

Massimo, von anderen Herstellern weiß ich, dass der Aufwand für die Betreuung eines Satellitenteams am Anfang oft stark unterschätzt wird. Auch von der ganzen Logistik her. Wie lief das bei euch?

Ich muss sagen, die Leute in der Firma haben einen fantastischen Job erledigt. Wir sind nicht daran gewohnt, solche Aufgaben zu übernehmen.

Ehrlich gesagt: Als Rennfirma sind wir in den letzten zwei Jahren zu schnell gewachsen.

Letztes Jahr sind wir erstmals als Factory Team aufgetreten, 2023 beliefern wir erstmals ein zweites MotoGP-Team. Ich spüre und sehe die riesige Anstrengung der Company.

Immerhin habt ihr euch bereits Ende Mai 2022 mit dem RNF-Team, für zwei Jahre geeinigt.

Ja, richtig. Das ist der Punkt. Wir konnten früh mit diesem Kundenteam-Projekt beginnen. Aber ich kann dir verraten, dass wir einige Dinge immer noch aufbauen und erledigen müssen. Aber im Laufe der Saison wird sich das einspielen.

Wie viele neue Arbeitskräfte waren nötig?

Das Ziel war, 15 zusätzliche Mitarbeitende zu beschäftigen, um das RNF-Team zu unterstützen. Wir brauchten bestimmte Kräfte für die Motoren, wir brauchten mehr Prüfstände.

Ich weiß nicht, ob der Aufwand größer ist als erwartet. Aber es bedurfte und bedarf großer Anstrengungen; das ist sicher.

Wie viele Motoren-Prüfstände habt ihr jetzt?

Eine ganze Menge.

Ich betone immer wieder: Die Hardware, die wir in Noale haben, ist wirklich etwas Besonderes.

Wie viele V4-1000-ccm-Motoren müsst ihr jetzt im Jahr erzeugen?

Naja, die notwendige Anzahl, die uns die Vorschriften erlauben. Also acht pro Fahrer und ein paar weitere.

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