KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Luca Marini: «Diese Fahrer werden im Nachteil sein»

Von Tim Althof
Luca Marini ist bereit für den Saisonstart in zwei Wochen

Luca Marini ist bereit für den Saisonstart in zwei Wochen

Zwei Wochen vor dem MotoGP-Saisonstart 2023 sind die Teams und Fahrer an diesem Wochenende zum finalen Test in Portimão unterwegs. Ducati-Pilot Luca Marini führte am Samstag eine ganze Weile, am Ende wurde er Zweiter.

Auf der 4,59 km langen Strecke an der Algarve waren am Samstag insgesamt 24 Fahrer mit ihren MotoGP-Bikes unterwegs, um die Vorbereitungen für das erste Rennen der «premier class» voranzutreiben. Die Piste mit sechs Links- und neun Rechtskurven zeigte sich von ihrer besten Seite, das sonnige und warme Wetter spielte den Teilnehmern in die Karten.

Luca Marini fuhr mit seiner Ducati GP22 insgesamt 56 Runden auf dem Autodromo Internacional do Algarve. Dabei umrundete er die Berg-und-Tal-Bahn mit einer schnellsten Zeit von 1:39,005 Minuten. Auf Spitzenreiter und Markenkollege Pecco Bagnaia büßte er 0,234 Sekunden ein.

«Ich habe nicht erwartet, dass ich mich am Ende des Tages so gut auf dem Bike fühlen werde», wunderte sich Marini im Interview. «Am Anfang hatte ich einige Probleme, denn das Gefühl war völlig anders, im Vergleich zu Malaysia. Die Strecke hat natürlich auch einen ganz anderen Charakter, viel flüssiger und du musst nicht hart bremsen.»

Der Bruder von Valentino Rossi erklärte anschließend: «Wir konnten letztendlich am Fahrwerk und mit der Elektronik einige Verbesserungen am Motorrad erzielen. In den letzten paar Runs habe ich mich dann wirklich stark gefühlt. Die Pace sowie die Zeitenjagd war wirklich gut.»

«Am Sonntag möchten wir das Sprintrennen simulieren, damit wir bei der Reifenwahl eine gute Entscheidung treffen werden», so der Pilot vom Team Mooney VR46. «Der weiche Hinterreifen ist nicht zu weich, denn du kannst sogar nach drei, vier oder fünf Runden noch deine schnellste Runde fahren. Unter diesen Bedingungen sollte diese Mischung also für das Sprintrennen fahrbar sein. Wir werden einige Vergleiche ziehen, doch im Hauptrennen werden wir damit nicht antreten können.»

Wo sieht Marini die Stärken an seinem Motorrad aus Bologna? «Das Motorrad ist nun wirklich sehr komplett. Mehr kann ich nicht sagen, denn ich bin bisher nur auf Ducati in der MotoGP gefahren. Vielleicht können Pecco, Zarco oder Pirro mehr dazu sagen», so der 25-Jährige. «Für mich ist die Maschine einfach zu fahren und sie ist wirklich komplett. Du kannst spät bremsen und viel Kurvengeschwindigkeit mitnehmen, wenn auch nicht so viel wie Yamaha oder Suzuki, aber wir sind sehr nah dran. Das Griplevel ist nicht unglaublich, aber gut genug, um stark zu sein.»

Wie sieht der WM-Zwölfte aus dem Vorjahr die geringen Testmöglichkeiten vor der langen Saison 2023? «Fahrer, die den Hersteller oder das Team gewechselt haben, werden sicher im Nachteil sein. Pecco ist trotz der Weiterentwicklung wieder an der Spitze», schilderte er. «Das liegt aber sicher auch an den Einstellungen der einzelnen Fahrer. Pecco hat sehr spezielle Wege, sein Bike abzustimmen, mein Set-up passt eben nur zu mir.»

Die Testfahrten in diesem Winter waren für Marini bisher sehr vielversprechend, denn schon in Sepang vor einem Monat landete der Ducati-Fahrer an der Spitze der Zeitenliste. Baut das ungewohnten Druck auf ihn auf? «In ein MotoGP-Rennen zu starten, mit der Hoffnung, um einen Top-10-Platz zu fahren, ist nicht genug für mich», stellte er klar. «All der Einsatz und die Opfer, die du bringst, lassen dich nach besseren Positionen streben. Seitdem ich als Junge angefangen habe, waren immer Top-5-Ränge die Zielsetzung. Ich mag es auch, mit diesem Druck umzugehen.»

Ergebnisse Portimão-Test, Samstag (11.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:38,771 min
2. Marini, Ducati, + 0,234 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,254
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,565
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,689
6. Oliveira, Aprilia, + 0,695
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,837
8. Quartararo, Yamaha, + 0,843
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,870
10. Martin, Ducati, + 0,872
11. Rins, Honda, + 0,875
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,877
13. Zarco, Ducati, + 0,945
14. Mir, Honda, + 1,005
15. Brad Binder, KTM, + 1,152
16. Miller, KTM, + 1,216
17. Bastianini, Ducati, + 1,238
18. Bradl, Honda, + 1,391
19. Marc Márquez, Honda, + 1,399
20. Pirro, Ducati, + 1,565
21. Morbidelli, Yamaha, + 1,643
22. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,736
23. Nakagami, Honda, + 1,871
24. Augusto Fernández, GASGAS, + 2,000

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