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Hat Ex-Honda-Star Freddie Spencer etwas gegen Yamaha?

Von Günther Wiesinger
Fabio Quartararo wurde 2022 in Assen für einen normalen Überholversuch bestraft, 2023 in Jerez für einen normalen Rennunfall. Auch Morbidelli erhielt in Jerez einen umstrittenen Penalty. Alles Zufall?

Monster-Yamaha-Teamprinzipal Lin Jarvis will sich zum Thema, ob FIM-Steward «Fast Freddie» Spencer unabhängig ist, obwohl er als ehemaliger Honda-Werksfahrer in der 500er-WM immer gegen Yamaha-Stars wie Kenny Roberts kämpfte, nicht äußern.
Oder war es ein Zufall, dass in Jerez mit Franco Morbidelli und Fabio Quartararo ausgerechnet zwei Yamaha-Fahrer völlig umstrittene Strafen bekamen?

«Das ist für mich ein Zufall», meint Jarvis. «Ich glaube das wirklich. Ich kann mir das nicht anders vorstellen und nichts anderes glauben. Ich habe keine Beweise, die so einen Verdacht oder so eine Komplott-Theorie untermauern würden. Es war einfach sehr unglücklich, dass in Jerez ausgerechnet wir an zwei Tagen gleich zweimal betroffen waren.»

Jarvis weiter: «Der Punkt ist, dass wir über die Stewards in den letzten eineinhalb Jahren so viel Kritik gehört haben. Der Höhepunkt ist letztes Jahr in Assen passiert, als Fabio ein Überholmanöver gegen Aleix Espargaró gestartet hat. Er hat sich mit dem Sturz selbst aus dem Rennen befördert, er ist übers Vorderrad weggerutscht; das kann passieren. Es war ganz klar kein absichtlich super-aggressives Manöver. Es war ein ambitioniertes Vorgehen. Trotzdem ist Aleix nicht gestürzt, auch wenn er dadurch Nachteile in Kauf nehmen musste. Aber für Fabio und Yamaha hatte diese Long-Lap-Strafe beim nächsten Rennen in Silverstone einen ‘knock on effect’ für uns.»

«Das Wichtigste ist die mangelnde Beständigkeit bei den Urteilen der Stewards», ärgert sich Lin Jarvis. «Als ich in Jerez nach dem Rennen zu den Stewards gegangen bin, um über den Penalty für Fabio zu diskutieren. Wir wussten zwar, dass man keinen Einspruch machen konnte. Aber ich wollte ihnen mit Teamdirektor Maio Meregalli unsere Meinung klarmachen und mir anhören, wie sie sich rechtfertigen. Aber sie konnten die Frage, warum sie Fabio bestraft haben, nicht beantworten! Ehrlich nicht. Sie konnten ihre Entscheidung nicht erklären… Wir haben dann entgegnet: Was hätte Fabio in dieser Situation gleich nach dem Start machen sollen? Wo hätte er hinfahren sollen? Glaubten sie wirklich, er habe sich in diesem Moment aggressiv und gefährlich verhalten? Er hat nur innen das Getümmel gesehen und Platz gemacht. Ich habe den Stewards in Ruhe gesagt: ‘Teilt uns doch euren Standpunkt mit. Ich wäre happy, wenn ihr meine Sichtweise widerlegen könnt. Dann könnte ich diese Entscheidung akzeptieren.’ Aber die Stewards hatten keine Argumente. Sie konnten uns absolut keine Beweggründe für das Urteil nennen!»

Übrigens: Wildcard-Pilot Stefan Bradl war im Sonntagrennen in Jerez nach der Kurven 2 vor dem Abbruch hinter Fabio und schilderte seinen Beobachtungen: «Innen gab es ein Gerangel, Fabio wurde rausgedrängt und musste Platz machen. Dadurch kam es zur Kollision mit Oliveira. Er war unschuldig; es war ein Rennunfall.»

Es war übrigens Mooney VR46-Ducati-Pilot Marco Bezzecchi, der innen das Motorrad aufrichten musste, weil er ein bisschen zu stürmisch in die besagte Kurve eingebogen war.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F:

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6.281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Dani Pedrosa (E), KTM, 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Michele Pirro (I), Ducati, 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández (E), Aprilia, 3. 26. Stefan Bradl (D), Honda 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.


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