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Luca Marini (5.): «Geht in eine gefährliche Richtung»

Von Nora Lantschner
Luca Marini vor Jack Miller und Marc Márquez

Luca Marini vor Jack Miller und Marc Márquez

VR46-Ducati-Pilot Luca Marini war mit seinem Sprint-Ergebnis in Mugello angesichts der Umstände sehr zufrieden. Das Vorgehen des «FIM MotoGP Stewards Panel» kritisierte er aber einmal mehr.

Trotz noch nicht ganz überwundener Handverletzungen fuhr Luca Marini im Sprint am Samstag von Startplatz 4 auf den fünften Rang, nachdem ihm zuvor seine schnellste Quali-Runde nach einer erneuten Überprüfung eines vermeintlichen «track limits»-Vergehen zurückgegeben wurde.

«Das ist für mich heute ein großartiges Ergebnis. Wenn wir uns anschauen, wie das Wochenende begonnen hat, war der Top-5-Platz nicht zu erwarten. Ich bin sehr zufrieden, wir haben gut gearbeitet und auch mit der Physiotherapie einen guten Job gemacht. Ich fühle mich etwas besser als am Freitag», schildert der 25-jährige Italiener. «Wir haben einen guten Kompromiss mit dem Handschuh gefunden und ich habe etwas stärkere Schmerzmittel genommen. Ich habe aber nicht sehr viel Spielraum – eine Runde ist okay, auf der Renndistanz habe ich Schwierigkeiten. Ich habe in der einen Quali-Runde alles gegeben, weil ich wusste, dass die Startposition entscheidend ist. Denn ehrlich gesagt habe ich nicht viele Pfeile im Köcher.»

«Im Sprint-Rennen hatte ich in den letzten drei Runden ziemlich Mühe. Ich hatte ziemliche Schmerzen und nicht genug Kraft. Es ist schwierig, auch im Hinblick auf das Sonntag-Rennen. Vielleicht bin ich dann aber in einer etwas besseren Verfassung. Von gestern auf heute gab es auch eine Verbesserung, darauf hoffe ich», fügte Marini an.

Zum hektischen Rennverlauf im Sprint meinte der VR46-Ducati-Schützling gelassen: «Aus Fahrersicht war es recht normal, wie jedes Rennen. Mit dem leichten Regen zu Beginn war es etwas merkwürdig, vor allem in den Kurven 8 und 9. Ich weiß nicht, wer vorne war, aber das Tempo wurde stark verlangsamt und das hat zu etwas Chaos geführt. Das war schade, denn mit einer etwas schnelleren Pace hätten wir die Fahrer im hinteren Feld etwas abhängen können. So war es bis zur Hälfte des Rennens ein Dschungel.»

Wie das FIM MotoGP Stewards Panel diesen Dschungel händelte, warf aus Marinis Sicht Fragen auf. «Ich habe einmal mehr die Urteile der Rennkommissare nicht verstanden. Miller hat sehr aggressive Manöver gemacht – und ich habe nichts gegen Miller, er ist ein wirklich guter Kerl – aber es ist einmal mehr nicht klar, wie die Regeln angewandt werden. Wenn du einen anderen Fahrer berührst und nach außen schiebst – wie im Fall von Miller und Marc Márquez, aber er hat es auch bei mir gemacht in Kurve 12 – und dieser Fahrer büßt zwei oder drei Positionen ein, dann kann es aus meiner Sicht nicht sein, dass er keine Strafe für diese Art von Manöver bekommt. Es geht nicht darum, dass es Jack getan hat, das gilt für alle.»

«Das Überholen ist sehr schwierig. Wenn das der Weg ist, werden es in Zukunft alle so machen. Dann gehen wir wieder in eine gefährliche Richtung», befürchtet der Mooney-VR46-Fahrer. «Für mich war es nicht eine Frage von übertriebenem Kampfgeist. Es geht nur darum, dass man nicht versteht, was man tun darf und was nicht.»

«Sie scheinen jetzt eine etwas liberalere Linie zu fahren. Was im Vorjahr und zu Beginn dieser Saison gemacht worden ist, haben sie gelöscht», meinte Marini mit Verweis auf die Stewards. «Die Kontakte scheinen jetzt wieder erlaubt, man darf jetzt offenbar wieder in jemanden hineinfahren. Solange man ihn dabei nicht auf den Boden befördert, wirst du nicht bestraft. Binder zum Beispiel hat im Sprint Alex Márquez zu Fall gebracht und hat einen Long-Lap dafür bekommen. Das kann man so machen, aber aus meiner Sicht könnte man in einigen Fällen, wenn ein Fahrer zwei oder drei Positionen verliert, weil der eine die Kurve nicht schafft und auf den anderen auffährt, zumindest eine ‚drop one position‘-Strafe verhängen.»

«Wenn man nur aufpassen muss, den anderen nicht zu Sturz zu bringen, wissen ich und die anderen schon ab morgen Bescheid», machte Marini deutlich.

MotoGP-Ergebnis Sprint, Mugello (10.6.):

1. Bagnaia, Ducati, 11 Runden
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,369 sec
3. Martin, Ducati, + 0,952
4. Zarco, Ducati, + 1,009
5. Marini, Ducati, + 3,668
6. Miller, KTM, + 3,772
7. Marc Márquez, Honda, + 3,905
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,062
9. Bastianini, Ducati, + 6,431
10. Quartararo, Yamaha, + 6,458
11. Binder, KTM, + 6,458
12. Oliveira, Aprilia, + 6,672
13. Viñales, Aprilia, + 7,930
14. Di Giannantonio, Ducati, + 11,508
15. Pirro, Ducati, + 14.344
16. Morbidelli, Yamaha, + 16,666
17. Nakagami, Honda, + 16,725
18. Savadori, Aprilia, + 17,247
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 21,596
20. Augusto Fernández, KTM, + 35,212
21. Folger, KTM, + 46,189

WM-Stand nach 11 von 40 Rennen:

1.Bagnaia, 106 Punkte. 2. Bezzecchi 102. 3. Martin 87. 4. Binder 81. 5. Zarco 72. 6. Marini 59. 7. Miller 53. 8. Viñales 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 44. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Folger 7. 21. Pirro 5. 22. Petrucci 5. 23. Mir 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2. 27. Bastianini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 186 Punkte. 2. KTM 107. 3. Aprilia 82. 4. Honda 76. 5. Yamaha 58.

Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing 161 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 159. 3. Red Bull KTM Factory Racing 134. 4. Ducati Lenovo Team 117. 5. Aprilia Racing 93. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.

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