Fabio Quartararo (Yamaha/6.): «Das sind nur Worte»
Fabio Quartararo startete nach seinem Jogging-Sturz in Amsterdam, bei dem er sich nicht nur die grosse Zehe am linken Fuss brach, sondern auch den linken Knöchel und Daumen verletzte, angeschlagen ins Rennwochenende in Assen. Doch dass er zu seinem Bike humpeln musste, hielt ihn nicht davon ab, im ersten Training die fünftschnellste Zeit zu fahren.
MotoGP-Arzt Dr. Charte schaute bereits in der Yamaha-Box nach dem Franzosen, der nach dem ersten Training eine medizinische Untersuchung über sich ergehen lassen musste, um die Freigabe für das restliche Wochenende zu bekommen. Diese erhielt der Weltmeister von 2021 auch, und mit der Bestzeit in den ersten 25 Minuten des einstündigen zweiten Trainings stellte er auch gleich seine Fahrtauglichkeit unter Beweis.
Am Ende des Trainingsfreitages durfte er sich über den sechsten Platz in der kombinierten Zeitenliste freuen. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:32,341 min blieb er nur 0,278 sec langsamer als der Tagesschnellste Marco Bezzecchi. Die Top-5 verpasste er nur um 33 Tausendstelsekunden. Nach getaner Arbeit erklärte er: «Es war ein guter Tag. Ich liebe diese Strecke sehr, aber der Grip war nicht so gross, speziell auf dem Medium-Reifen.»
Gleichzeitig relativierte der 24-Jährige aus Nizza: «Ich hoffe, dass wir weitere Fortschritte machen, denn wir wissen, dass wir am Freitag gut dastehen, doch am Samstag und Sonntag kann sich die Konkurrenz stark verbessern. Ich hoffe, dass auch wir einen vernünftigen Schritt nach vorne machen können.»
Mit Blick aufs Qualifying sagte Quartararo: «Die Strategie ist immer die gleiche, am Limit zu sein. Auf dem Sachsenring mit den feuchten Stellen konnte ich keinen Grip und kein gutes Gefühl finden. Aber hier sollte es trocken bleiben und ich werde natürlich mein Bestes geben.»
Über seine Verletzung sagte der Yamaha-Werksfahrer: «Am Morgen habe ich noch keine Schmerzmittel genommen, aber am Nachmittag entschied ich mich, damit auszurücken. Denn das Problem sind nicht nur die Schmerzen, sondern auch das Bein, das in den Linkskurven nicht ruhig bleibt. Ich muss viel mehr mit den Armen arbeiten, und das spüre ich jetzt auch. Aber ich werde es überleben.»
Und zu den neuen Teilen sagte Quartararo: «Ganz ehrlich, ich habe da nichts gespürt. Ich war aber schnell und wir werden es am Bike behalten, damit es etwas neuer aussieht.» Und er fügte selbstbewusst an: «Wir waren auf dieser Strecke immer schnell unterwegs, ich hoffe deshalb, dass wir das Beste rausholen und einen Startplatz in den ersten beiden Startreihen erobern können.»
Der aktuelle WM-Achte wurde auch auf die Aussagen von Jack Miller angesprochen, der in der vergangenen Woche – ohne Namen zu nennen – einige Kollegen in der Startaufstellung kritisierte. Auf die Frage, ob er sich angesprochen fühlte, erklärte er: «Wieso? Aber auch wenn er mich meint, ist mir das egal, das sind nur Worte. Ich verschwende keine Energie dafür und ich habe die Kommentare auch nicht gelesen.»
MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Assen (23. Juni):
1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,063 min
2. Martin, Ducati, + 0,130 sec
3. Miller, KTM, + 0,155
4. Bagnaia, Ducati, + 0,200
5. Viñales, Aprilia, + 0,245
6. Quartararo, Yamaha, + 0,278
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,345
8. Brad Binder, KTM, + 0,386
9. Marini, Ducati, + 0,406
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,518
11. Zarco, Ducati, + 0,606
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,731
13. Oliveira, Aprilia, + 0,738
14. Nakagami, Honda, + 0,872
15. Bastianini, Ducati, + 0,892
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,043
17. Augusto Fernández, KTM, + 1,117
18. Di Giannantonio, Ducati, + 1,241
19. Marc Márquez, Honda, + 1,422
20. Savadori, Aprilia, + 1,432
21. Bradl, Honda, + 1,438
22. Lecuona, Honda, + 1,657
23. Folger, KTM, + 2,337
MotoGP-Ergebnis FP1, Assen (23. Juni):
1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,246 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,314 sec
3. Alex Márquez, Ducati, + 0,368
4. Zarco, Ducati, + 0,516
5. Quartararo, Yamaha, + 0,558
6. Marini, Ducati, + 0,635
7. Nakagami, Honda, + 0,735
8. Martin, Ducati, + 0,821
9. Miller, KTM, + 0,841
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,175
11. Binder, KTM, + 1,240
12. Bagnaia, Ducati, + 1,252
13. Augusto Fernández, KTM, + 1,342
14. Di Giannantonio, Ducati, + 1,387
15. Oliveira, Aprilia, + 1,427
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,647
17. Bastianini, Ducati, + 1,656
18. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,695
19. Bradl, Honda, + 1,743
20. Savadori, Aprilia, + 1,809
21. Marc Márquez, Honda, + 1,865
22. Lecuona, Honda, + 2,117
23. Folger, KTM, + 2,495