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Franco Morbidelli: «Vale gibt mir immer Kraft»

Von Manuel Pecino
Yamaha-Werksfahrer Franco Morbidelli, MotoGP-Vizeweltmeister von 2020, steht meist im Schatten seines Teamkollegen Fabio Quartararo. Deshalb hält Yamaha seit Monaten nach anderen Piloten Ausschau.

Franco Morbidelli hat den Platz im Monster Yamaha Werksteam 2021 in Misano übernommen, nachdem sich die Japaner im August von Maverick Viñales getrennt und ihn an Aprilia frei gegeben hatten. Seither hat sein Teamkollege Fabio Quartararo deutlich mehr aus dem Paket der Yamaha M1 herausgeholt, obwohl «Morbido» in Argentinien 2023 zwei starke vierte Plätze erkämpfte und zuletzt in Assen am Sonntag auf Platz 9 fuhr, während Quartararo stürzte.

Bei Yamaha standen zuletzt Fahrer wie Jorge Martin und Marco Bezzecchi auf der Wunschliste, beide haben abgesagt. Jetzt steht Alex Rins bei Yamaha an erster Stelle der Kandidatenliste. Manager Carlo Pernat hat Moto2-WM-Leader Tony Arbolino angeboten, doch Fabio Quartararo wünscht sich einen Teamkollegen mit MotoGP-Erfahrung, der bei der Entwicklung der YZR-M1 mitwirken kann.

Wie Morbidelli die Situation bewertet und was er zu einigen anderen Themen zu sagen hat, verriet der Moto2-Weltmeister von 2017 im Interview.

Es ist klar, wenn dir jemand einen Platz im Werksteam anbietet, dass du nicht «nein» sagen kannst. Aber ist es möglich, dass der Wechsel während der Saison 2021 ein Fehler war?

Nicht wirklich. Dort zu sein ist das Beste, was mir jemals passiert ist in meiner Karriere als Rennfahrer.

Aber es war nicht deine Wahl.

In einem MotoGP-Werksteam zu fahren, in dem Team mit dem besten Paket, dem damals besten Motorrad und mit dem besten Fahrer, das ist großartig. Fabio erledigt die Arbeit auf dem Bike und macht das Beste daraus. Es bedeutet, dass es möglich ist, dasselbe Potenzial herauszuholen, wie er es mit dem Team und mit dem Paket schafft. Dort zu sein, wo ich bin, war 2021 die bestmögliche Position.

Im Moment stockt es leider ziemlich. Aber Herausforderungen gehören zu diesem Geschäft.

Hast du mit Valentino über diese Situation gesprochen?

Ja, wir haben darüber geredet.

Was sagt er dir dann?

Vale gibt mir immer Kraft.

Ich kann mir vorstellen, dass du mit deinem Team regelmäßig in die Telemetrie-Daten von Fabio schaust. Was macht Fabio anders, was du auf dem gleichen Bike oft nicht schaffst?

Es ist kompliziert, das zu tun, was er tut. Er schafft es immer wieder, die Kurvengeschwindigkeit zu halten, während er extrem spät bremst. Und durch das hohe Tempo in der Kurve macht er sehr viel Zeit gut. Fabio maximiert jedes Detail unseres Bikes, in jedem Bereich holt er das volle Potenzial aus dem Paket.

Was Franco Morbidelli sonst noch denkt:

Es gibt zu viele MotoGP-Rennen?

Nein.

Ist es nicht paradox, dass das langsamste Motorrad in der Weltmeisterschaft 2021 noch um den Titel gekämpft hat?

Ja, ein bisschen paradox ist es.

Soll die Aerodynamik ein Teil der MotoGP bleiben?

Ja.

Und das «Hole shot device»?

Ja, ebenfalls.

Was denkst du über die Michelin-Qualitätskontrolle?

Sie hat die Reifen verbessert.

Würdest du gerne die neue elektrische Ducati testen?

Nein.

Weißt du, wie viel Benzin du im Jahr verbrauchst?

Keine Ahnung.

Verstehst du die Kriterien des «FIM Steward Panels» für kritische Situationen auf der Strecke?

Ich glaube, sie haben zu viel Arbeit. Das führt dazu, dass einige Vorfälle untergehen.

Wie viele Pressetage sind bei dir vertraglich vereinbart?

Mit wem? Team oder Sponsoren? Es sind ziemlich viele.

Welcher der aktuellen Fahrer beeindruckt dich am meisten auf der Strecke?

Fabio Quartararo, weil er mit dem gleichen Paket oft so viel schneller ist als ich.

Nervt dich die Presse?

Nein, ich mag es zu reden. Ja, mich nervt die Presse, wenn sie oberflächliche Dinge behaupten. Meistens sind die Berichte aber in Ordnung.

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