Pol Espargaró (GASGAS): «Das Hirn war am Ende»
Volle Konzentration bei Pol Espargaró
Das Qualifying in Silverstone war aufgrund des starken Regens grenzwertig. Die Bedingungen waren extrem, viele der Top-Asse wie auch Polesitter Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Ducati) stürzten, besonders Alex Márquez äußerte sich im Anschluss deutlich zu den grenzwertigen Verhältnissen.
GASGAS-Tech3-Fahrer Pol Espargaró (32) blieb bei seinem Comeback nach der langen Verletzungspause als Fünfter im Q1 hängen. 1,2 Sekunden fehlten dem Spanier auf seinen Landsmann und Teamkollegen Augusto Fernández, der sich mit P2 noch in die zweite Quali-Session katapultierte.
Den Freitag hatte Pol in Silverstone mit 2,6 Sekunden Rückstand auf P21 beendet. In der ersten Session war er noch dreieinhalb Sekunden zurückgelegen.
«Es war sehr stressig – vielleicht einer der stressigsten Tage meiner ganzen Karriere. Es gibt hier schnelle Richtungswechsel und mein Hirn war einfach nicht so schnell wie all das, was da auf mich zugekommen ist. Ich wollte mehr machen, speziell im ersten Training. Mein Hirn hat aber nicht schnell genug gearbeitet für das, was auf der Piste kommt und vor allem wie schnell die Information kommt“, gestand Espargaró. «Man realisiert auch, wie schnell das Bike ist – es ist einfach nur krank!»
«Mental war ich am Freitag kaputt! Man fordert von sich selbst sehr viel, das man aber nicht erfüllen kann», gab der Moto2-Weltmeister von 2013 zu bedenken. «Es ist nicht nur das Fahren selbst. Man muss auch Dinge und Eventualitäten blockieren, zum Beispiel den Gedanken an einen Highsider. Auf meiner schnellen Runde hatte Bezzecchi dann aber direkt vor mir den Highsider. Da muss man mit den Zweifeln zurechtkommen. Davon abgesehen bin ich körperlich mit meinen Muskeln noch nicht bereit.»
Über seinen Körper sagte Pol mit viel Humor: «Diese Muskeln schauen auf den Fotos für den Sommer vielleicht schon gut aus – es gibt aber Muskeln, die man nur durch das Fahren trainiert. Ich wusste, dass es so sein wird, und es war genauso wie erwartet.» Dann verriet er: «Ich schlafe normalerweise nie zwischen den Sessions, diesmal musste ich aber am Freitag für eine Stunde kurz schlafen. Ich war komplett überladen – das Hirn war am Ende.»
«Ich konnte die schnellen Richtungswechsel nicht sauber zustande bringen, zum Glück ist das Bike eine Rakete, daher war ich auf der Geraden trotzdem schnell. Ich bin aber generell nicht schnell genug, um alle Informationen zu fühlen», ergänzte der Katalane. «Ich habe auch nicht am Set-up gearbeitet. Ich habe nur die Reifen gewechselt, das war‘s.»
«Man muss die Reifen auf Temperatur bringen und zwei Runden Gas geben, das habe ich aber nicht richtig geschafft. Das kommt dann wieder mit der Zeit. Ich würde gern im Trockenen fahren. Ich würde mich auch gerne für Österreich vorbereiten. Ich kann dort nicht glänzen, aber ich würde einfach nur gern gut fahren. Ich war nach dem Freitag aber dennoch erleichtert», betonte Pol Espargaró. Sein Wunsch auf mehr «track time» im Trockenen erfüllte sich am Samstag allerdings nicht.
MotoGP-Ergebnisse Q2, Silverstone (5. August):
1. Bezzecchi, Ducati, 2:15,359 min
2. Miller, KTM, + 0,270 sec
3. Alex Márquez, Ducati, + 0,412
4. Bagnaia, Ducati, + 0,736
5. Augusto Fernández, KTM, + 0,742
6. Marini, Ducati, + 0,793
7. Martin, Ducati, + 0,913
8. Viñales, Aprilia, + 0,953
9. Zarco, Ducati, + 1,302
10. Binder, KTM, + 1,318
11. Morbidelli, Yamaha, + 1,526
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,047
Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati
14. Marc Márquez, Honda
15. Pol Espargaró, KTM
16. Oliveira, Aprilia
17. Lecuona, Honda
18. Di Giannantonio, Ducati
19. Mir, Honda
20. Raúl Fernández, Aprilia
21. Nakagami, Honda
22. Quartararo, Yamaha
MotoGP-Ergebnisse, Zeittraining, Silverstone (4. August):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,183 min
2. Martin, Ducati, + 0,671 sec
3. Binder, KTM, + 0,715
4. Viñales, Aprilia, + 0,721
5. Zarco, Ducati, + 0,760
6. Bagnaia, Ducati, + 0,790
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,835
8. Miller, KTM, + 1,018
9. Marini, Ducati, + 1,063
10. Alex Márquez, Ducati, + 1,115
11. Quartararo, Yamaha, + 1,242
12. Morbidelli, Yamaha, + 1,271
13. Marc Márquez, Honda, + 1,272
14. Oliveira, Aprilia, + 1,482
15. Bastianini, Ducati, + 1,510
16. Di Giannantonio, Ducati, + 1,531
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,543
18. Mir, Honda, + 2,174
19. Augusto Fernández, KTM, + 2,359
20. Nakagami, Honda, + 2,440
21. Pol Espargaró, KTM, + 2,626
22. Lecuona, Honda, + 2,939
Ergebnisse FP1, Silverstone, (4. August):
1. Bezzecchi, Ducati, 2:00,295 min
2. Marini, Ducati, + 0,036 sec
3. Martin, Ducati, + 0,075
4. Zarco, Ducati, + 0,172
5. Miller, KTM, + 0,370
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,382
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,561
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,641
9. Viñales, Aprilia, + 0,803
10. Quartararo, Yamaha, + 0,946
11. Alex Márquez, Ducati, + 0,964
12. Bastianini, Ducati, + 1,122
13. Binder, KTM, + 1,156
14. Bagnaia, Ducati, + 1,225
15. Marc Márquez, Honda, + 1,291
16. Di Giannantonio, Ducati, + 1,619
17. Oliveira, Aprilia, + 1,879
18. Nakagami, Honda, + 2,258
19. Augusto Fernández, KTM, + 2,265
20. Mir, Honda, + 2,453
21. Lecuona, Honda, + 2,581
22. Pol Espargaró, KTM, + 3,502