Hoffnung bei Joan Mir: Neues Aero-Paket von Honda
Der größte Motorrad-Hersteller Honda macht in der MotoGP-WM 2023 härteste Zeiten durch, Alex Rins liegt als Bester aus dem Quartett nur auf dem 14. Gesamtrang. Es ist auch nicht zu erwarten, dass die RC213V auf dem Red Bull Ring am kommenden Wochenende auf einmal konkurrenzfähig wird.
«Wahrscheinlich wird es härter als in den vergangenen Jahren», hielt Repsol-Werksfahrer Joan Mir am Donnerstag fest. «Wir haben ein paar neue Dinge zu probieren, das ist eine Möglichkeit, einen Schritt nach vorne zu machen. So etwas gibt dir Motivation und Grund für Optimismus. Wir werden versuchen, diese Teile ordentlich zu testen und schauen, ob sie effektiver und wir damit schneller sind. Priorität hat für mich aber, wieder Vertrauen zu gewinnen.»
Der Weltmeister von 2020 wird ein neues Aerodynamik-Paket einsetzen, «dadurch wird sich die Balance des Motorrads ändern», weiß Mir. «Damit werden wir uns sicher in einigen Bereichen verbessern, aber auch in anderen verschlechtern. Unterm Strich sollten wir besser dastehen. Ich weiß aber nicht, ob wir damit am Freitag, Samstag oder Sonntag gleich eine Basis finden werden, oder ob wir mehr Rennen brauchen.»
Jeder Fahrer in der MotoGP-WM muss für den Saisonstart ein Aerodynamik-Paket homologieren lassen, im Lauf der Saison darf er ein zweites einsetzen. Mir hat sich jetzt für die gleiche Konfiguration entschieden, die LCR-Pilot Takaaki Nakagami in Silverstone erstmals nutzte.
«Für mich wäre es kein Drama, wenn wir etwas Grip einbüßen, wenn wir dadurch in anderen Bereichen besser werden», erzählte Mir. «Drum will ich etwas wagen und werde bei der Abstimmung auch Risiken eingehen – ich will das Motorrad verändern.»
Der 25-Jährige hat dieses Jahr erst fünf Punkte eingeheimst, allesamt als Elfter beim Saisonauftakt in Portimao. Angesichts dieser Erfolglosigkeit und seiner Handverletzung von Mugello im Juni hat Mir öffentlich darüber gesprochen, die Brocken hinzuwerfen. Diese depressive Phase scheint er überwunden zu haben.
«Ich mache schwierige Zeiten durch», räumte Joan ein. «Jetzt akzeptiere ich aber die derzeitige Situation, das konnte ich vorher nicht. Das macht es mental sehr schwierig, weil du etwas erreichen willst, was unmöglich ist. Jetzt weiß ich, dass es so ist. Und ich will das Blatt wenden. Aber es stimmt, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, es hinzuschmeißen. Mir wurde aber schnell klar, dass ich es später bereuen würde, wenn ich das tue. Es kann vorkommen, dass du in deinem Beruf keine guten Zeiten und Diskussionen mit vielen Leuten hast. Aber das habe ich überwunden.»