MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Johann Zarco: «Besser vorbereitet als zur KTM-Zeit»

Von Nora Lantschner
Johann Zarco wagt für 2024 den Wechsel von Ducati auf Honda. Der 33-Jährige erklärt, warum ihn weder seine Erfahrung mit KTM noch die Unzufriedenheit seiner Vorgänger bei LCR abschreckt.

LCR bestätigte in dieser Woche schriftlich, was am Wochenende in Spielberg bereits angekündigt worden war: Johann Zarco wird der Nachfolger von Alex Rins im Honda-Kundenteam von Lucio Cecchinello. Ausschlaggebend war für den französischen Routinier dabei, dass ihm HRC im Gegensatz zu Ducati einen Zwei-Jahres-Vertrag für die MotoGP-WM anbot.

«Ich glücklich, die Zukunft etwas abzusichern und mich mit Lucio dieser Herausforderung zu stellen. Wir sind schon vor vier Jahren aufeinandergetroffen und ich hatte zu der Zeit ein gutes Gefühl auf der Honda. Deshalb habe ich keine Angst», betonte Zarco, der 2019 nach seinem frühzeitigen KTM-Abschied bereits drei Rennen auf der LCR-Honda (als Ersatz für den verletzten Takaaki Nakagami) bestritt.

Als der zweifache Moto2-Weltmeister nach zwei MotoGP-Jahren auf der Tech3-Yamaha (zweimal WM-Sechster mit je drei Podestplätzen und je zwei Pole-Positions) auf die KTM RC16 umstieg, hatte die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Hersteller bekanntlich nicht lange Bestand. Davon lässt sich Zarco vier Jahre später nicht verunsichern.

«Ich bin besser vorbereitet als in der Vergangenheit», ist der mittlerweile 33-Jährige aus Cannes überzeugt. «Ich hatte eine schlechte Erfahrung mit KTM und es scheint jetzt fast wieder dasselbe zu sein – die Dinge laufen gut mit Ducati, aber ich gehe zu Honda. Ich bin aber viel reifer und ich glaube, dass ich schwierige Situationen händeln kann, aber dann auch für gute Situationen bereit bin, sobald sie kommen werden.»

Zarco wechselt von einer aktuellen Ducati, dem konkurrenzfähigsten Bike der Klasse, auf die Honda RC213V, mit der Marc Márquez und Co. offensichtlich große Mühe haben. Das scheint den Franzosen aber eher zu motivieren als abzuschrecken.

«Ich konnte meine Nerven nicht in Zaum halten während meiner KTM-Zeit, aber ich hatte zuvor auch nur mit Yamaha Erfahrung gesammelt», blickte Johann zurück. «Mein Fahrstil hat sich in den vergangenen Jahren mit Ducati stark verändert. Mein natürlicher Fahrstil war der auf der Yamaha, aber so kann ich nicht mehr fahren. Ich verändere Dinge und mir ist jetzt viel bewusster, was auf dem Motorrad passiert. Klar würde ich lieber gewinnen, aber es gefällt mir auch, viele Dinge zu sehen und besser zu verstehen, was die anderen Fahrer tun und was wir tun können. Ich bin noch immer sehr konkurrenzfähig, deswegen ist es ein guter Moment, um es zu versuchen. Und ein Zwei-Jahres-Vertrag wird ein bisschen Stress und Last von meinen Schultern nehmen.»

Mit aktuellen Honda-Piloten tauschte sich Zarco vor seiner Entscheidung nicht aus. «Nein, ich glaube, es ist besser, nicht mit ihnen zu sprechen», winkte er lachend ab. Der ehemalige LCR-Fahrer Alex Márquez wünschte ihm jedenfalls viel Glück für den riskanten Wechsel.

Der künftige RC213V-Pilot Zarco aber ist überzeugt: «Es ist kein verrücktes Projekt. Ich glaube, dass Honda die Power hat, wieder zu performen. Sie werden nicht aufgeben. Und ich glaube, die KTM-Erfahrung war gut, weil auch die KTM von 2019 auf 2020 zu einem anderen Bike geworden ist – in dem Moment, in dem ich weggegangen bin. Jetzt will fast jeder Honda verlassen, also ist vielleicht 2024 und 2025 der gute Moment», ergänzte Johann schmunzelnd.

Die Unzufriedenheit von seinem Vorgänger Alex Rins bereitet Zarco auch kein Kopfzerbrechen: «Ich habe im Vergleich zu ihm einen anderen Charakter und auch eine andere Arbeitsweise. Ich glaube, ich habe bei der Fahrweise mehr Optionen. Seit 2017 bis 2022 war er sechs Jahre lang auf der Suzuki, also kann ich mir vorstellen, dass der Wechsel für ihn ein großer Schock war. Ich kenne das schon und ich glaube, dass ich anders reagieren werde. Wir haben nicht denselben Charakter und auch nicht dieselbe Erfahrung», bekräftigte der aktuell Fünfte der WM-Tabelle.

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