Johann Zarco (Ducati/7.): Wie einst Vale mit Jorge
Wie vor 14 Jahren: Johann Zarco tat mit Marco Bezzecchi, was einst Valentino Rossi mit Jorge Lorenzo hier 2009 im Kampf um den Sieg gemacht hat – er überrumpelte seinen Gegner am Einlenkpunkt auf der Innenlinie zur letzten Rechtskurve vor der Zielgeraden. «Es war die Freude meines Rennens», grinste Zarco nach dem Rennen.
Auf Nachfrage rapportierte er genüsslich die Geschichte seines Déjà-vus: «Ich verpasste den Start, war etwa auf dem zwölften Platz und ziemlich wütend. Als ich zu Bezzecchi aufschloss, konnte ich ihn in der ersten Kurve nach der Zielgeraden beinahe überholen, aber ich wollte ihn nicht berühren. Die letzte Gelegenheit ergab sich in Kurve 13, der letzten Kurve vor der Zielgeraden. Ich kenne natürlich das Manöver von Valentino, mit dem er Jorge überrumpelte, und es war ein Vergnügen, das mit Marco zu machen. Zumal er in dieser Saison einer der schnellsten Fahrer im Feld ist. Ein kleines Vergnügen, das ich in meinem Gedächtnis bewahren werde.»
Auf den missglückten Start angesprochen, konnte Zarco präzise Auskunft geben: «Ich hatte eine Reaktionszeit von 0,5 Sekunden anstelle von meinen üblichen 0,3 Sekunden. Zwei Zehntel machen einen grossen Unterschied, es verändert das Leben.» Zumindest resultierte in diesem Fall der Verlust von sechs Plätzen.
Mit seinem Qualifying war der Fahrer des Teams Prima Pramac Racing einigermassen zufrieden: «Ich wollte in die erste Reihe, und dieses Ziel habe ich um eine Zehntelsekunde verpasst. Auf der schnellen Runde habe ich in Kurve 9 kurz den Grip am Hinterrad und wohl auch diese Zehntelsekunde verloren. Allzusehr enttäuscht kann ich darüber nicht sein.»
Für das Hauptrennen vom Sonntag fand sich Zarco nach dem Sprintrennen bezüglich der Reifenwahl bestätigt: «Das ist das Positive an diesem verbockten Sprint-Rennen: Ich fuhr den Medium-Hinterreifen, denn ich stellte keinen grossen Unterschied zum Soft-Reifen fest, hatte aber in den Medium mehr Vertrauen. Ich hatte zu grosse Bedenken, mit dem weichen Reifen zu stürzen. Meine Rundenzeiten waren so schnell wie jene der führenden Fahrer mit den Soft-Reifen. Eine Schande halt, dass ich den Start verbockt habee, aber so bestätigte sich zumindest meine Einschätzung des Medium-Hinterreifens und damit meine Reifenwahl.»
Die Rennstrecke von Barcelona-Catalunya ist die erste Piste, auf der die Ducati GP22 nicht so gut funktioniert: «Diese Piste hat im Grenzbereich wenig Grip. Vergangenes Jahr kämpfte ich hier zusammen mit Jorge Martin um die vorderen Plätze und wurde Dritter auf der GP22», erinnert sich Zarco. «Welche Version der Ducati hier besser funktioniert, kann nicht einfach so gesagt werden. Der Motor der diesjährigen GP23, die ich nun fahre, verhält sich besser und ermöglicht mit den passenden Reifen eine bessere Beschleunigung, sagt man. Möglich, aber wir haben so viel Motorleistung, dass diese mit umfangreicher Elektronik kontrolliert werden muss. Dann noch eine Aussage zur Motorcharakteristik zu machen, ist schwierig.»
Ergebnisse MotoGP-Sprint, Montmeló (2. September):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Rdn in 20:02,744 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,989 sec
3. Viñales, Aprilia, + 2,040
4. Binder, KTM, + 2,857
5. Martin, Ducati, + 4,341
6. Oliveira, Aprilia, + 4,940
7. Zarco, Ducati, + 6,746
8. Bezzecchi, Ducati, + 6,888
9. Bastianini, Ducati, + 8,068
10. Alex Márquez, Ducati, + 10,380
11. Marc Márquez, Honda, + 11,823
12. Marini, Ducati, + 11,900
13. Di Giannantonio, Ducati, + 12,018
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,284
15. Morbidelli, Yamaha, + 16,207
16. Miller, KTM, + 16,404
17. Augusto Fernández, KTM, + 16,534
18. Quartararo, Yamaha, + 17,147
19. Lecuona, Honda, + 18,658
20. Nakagami, Honda, + 19,080
21. Mir, Honda, + 19,574
– Pol Espargaró, KTM, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 21 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 260 Punkte. 2. Martin 194. 3. Bezzecchi 185. 4. Binder 166. 5. Aleix Espargaró 129. 6. Zarco 128. 7. Marini 120. 8. Miller 96. 9. Viñales 93. 10. Alex Márquez 92. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 44. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 25. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 363 Punkte. 2. KTM 207. 3. Aprilia 178. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 322 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 305. 3. Ducati Lenovo Team 295. 4. Red Bull KTM Factory Racing 262. 5. Aprilia Racing 222. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 62. 11. Repsol Honda 24.