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Pol Espargaró: Nur bedingte Schuld bei Stefan Bradl

Von Johannes Orasche
Pol Espargaró fand sich in der ersten Kurve neben der LCR-Honda von Stefan Bradl wieder

Pol Espargaró fand sich in der ersten Kurve neben der LCR-Honda von Stefan Bradl wieder

Pol Espargaró schimpfte nach seinem frühen Crash im Sprint auf dem Buddh Circuit über die Vorgangsweise der Gegner in der Startphase, bewertet seine Kollision mit Stefan Bradl und Augusto Fernández jedoch als Rennunfall.

Für GASGAS-Tech3-Werksfahrer Pol Espargaró war das Sprintrennen auf dem 5 km langen Buddh International Circuit (BIC) schon nach wenigen Metern zu Ende. Der leidgeprüfte Katalane wurde von Stefan Bradl (LCR-Honda) abgeräumt, der seinerseits zuvor einen Kontakt mit Espargarós-Teamkollegen Augusto Fernández hatte.

Der erfahrene Pol Espargaró ordnete den Unfall relativ kühl ein: «Es ist die Konsequenz eines sehr nervösen Starts. Man sieht es am Video und kann es prüfen. Augusto ist erst in der Mitte. Wenn ich was zu Stefan sagen kann, dann, dass er etwas mehr Augustos Linie antizipieren hätte können, um den Kontakt zu verhindern. Aber es ist wahr, dass Augusto von der Mitte aus die Linie gewechselt und somit Stefan getroffen hat.»

Pol Espargaró weiter: «Ich bewerte es nicht als Fehler oder Dummheit. Augusto hat die Linie geöffnet, um die erste Kurve zu kriegen. Es ist eine Konsequenz des Rennens und sollte nicht bestraft werden. Ich bin trotzdem sauer. Am Ende bin ich aber in der schlimmsten Situation.» Wie geht es dem Katalanen? «Nur der Finger und das Bein schmerzen ein wenig, aber es ist nichts Ernstes.»

«Wir haben viel darüber in der Safety Commission gesprochen. Ihr könnt in meinen Statistiken nachschauen, wie oft ich einen Fahrer in der ersten Kurve aus dem Rennen gekegelt habe – noch nie! Es ist immer zu vermeiden, man muss etwas Reserve nehmen. Es ist nur die erste Kurve. Vielleicht kann es mir einmal passieren, bisher war es aber nicht der Fall – und ich bin zehn Jahre in der MotoGP. Es ist aber etwas, was wir verhindern sollen, wir haben so viel darüber in der Kommission gesprochen!»

«Wenn es passieren soll, dann passiert es einfach. Die Verhältnisse waren schwierig, der Start auf der feuchten Piste. Auch wenn es nicht wirklich nass war. Ich war überrascht, dass vor Kurve 4 in der ersten Runde niemand gestürzt ist. Der Bremspunkt war dort super nass. Schauen wir, ob wir am Sonntag auch wieder so viel Glück haben und bei guten Verhältnissen fahren können.»

Pol schimpft aber generell – hinsichtlich der Situation zwischen den VR46-Fahrern: «Wenn so etwas passiert, dann muss es passieren. Wir haben das Thema aber auch in der Safety Commission besprochen und waren uns einig: So ein Fehler sollte jetzt härter bestraft werden. Vielleicht bin ich davon auch einmal betroffen, okay. Wenn mir das aber noch nie in meiner Karriere passiert ist, bei so vielen Rennen, dann heißt es auch, dass man es verhindern kann in Kurve 1.»

«Man kommt mit vollem Tank und frischen Reifen und speziell am Samstag hier im Sprint bei feuchtem Asphalt an. Es war im Sprint alles einfach so extrem trickreich, dass man keine Fehler machen durfte. Wir Fahrer werden nicht dafür bezahlt, um festzustellen, was und wer eine Strafe verdient. Wir sagten aber, es sollte härter bestraft werden als zuletzt.»

Die FIM MotoGP Stewards brummten Marini für die Kollision einen Long-Lap-Penalty auf. Diese Strafe muss er in seinem ersten GP-Rennen absitzen, sobald er vom Schlüsselbeinbruch genesen ist.

Zur neuen indischen GP-Strecke sagt Pol Espargaró: «Auf nasser Piste wird es kritisch, man rutscht noch weiter. Es wir dann schwer, es ist am Limit. Die Kurven 1, 5 und 10 sind da kritisch. Es ist aber schade, denn die Piste ist super nett zu fahren, aber es gibt ein paar Änderungen, die gemacht werden sollten. Es gibt aber Raum, um die Dinge zu machen – anders als in Mugello oder Barcelona. Hier wäre der Platz für mehr Sturzraum vorhanden und das ist schon mal gut.»

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Buddh Circuit (23.9.):

1. Martin, Ducati, 11 Rdn in 19:18,836 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,389 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,405
4. Binder, KTM, + 2,904
5. Bezzecchi, Ducati, + 3,266
6. Quartararo, Yamaha, + 4,327
7. Miller, KTM, + 7,172
8. Viñales, Aprilia, + 8,798
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 10,530
10. Di Giannantonio, Ducati, + 10,826
11. Augusto Fernández, KTM, + 11,456
12. Oliveira, Aprilia, + 15,415
13. Nakagami, Honda, + 17,437
14. Pirro, Ducati, + 23,714
15. Morbidelli, Yamaha, + 36,468
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 5 Runden zurück
– Mir, Honda, 8 Runden zurück
– Marini, Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Pol Espargaró, KTM, 1. Runde nicht beendet
– Bradl, Honda, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 25 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 292 Punkte. 2. Martin 259. 3. Bezzecchi 223. 4. Binder 179. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 130. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 107. 11. Quartararo 89. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Marc Márquez 38. 18. Nakagami 35. 19. Pedrosa 32. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 23. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 428 Punkte. 2. KTM 240. 3. Aprilia 220. 4. Honda 112. 5. Yamaha 109.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 406 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 358. 3. Ducati Lenovo Team 327. 4. Aprilia Racing 290. 5. Red Bull KTM Factory Racing 285. 6. Monster Energy Yamaha 157. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 92. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 43.

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