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Alex Rins «fit» für Motegi: «Wir sehen es als Test»

Von Nora Lantschner
110 Tage nach dem doppelten Schien- und Wadenbeinbruch bekam LCR-Honda-Pilot Alex Rins am Donnerstag in Motegi grünes Licht für sein MotoGP-Comeback. Ob er das gesamte Wochenende durchhält, wird sich aber erst zeigen.

Alex Rins entschied sich nach einer Kontrolle am Dienstag in Madrid noch kurzfristig für eine Reise zum Japan-GP. Am Donnerstag traf er um 6 Uhr morgens in Tokio ein und erhielt dann in Motegi tatsächlich die Freigabe der Rennärzte, um sich am Freitag erstmals seit seinem schweren Sturz im Sprint von Mugello am 10. Juni wieder auf sein MotoGP-Bike zu schwingen.

«Ich fühle mich gut und bin froh, hier zu sein», unterstrich der 27-jährige Spanier am Donnerstag im Mobility Resort Motegi. «Vor zwei Tagen war ich in Madrid im Krankenhaus und habe mit den Ärzten gesprochen. Wir haben die Röntgenbilder verglichen und der Unterschied war im Vergleich zu den ein Monat alten Bildern riesig. Der Knochen ist stärker und stabiler, das sind gute Nachrichten. Wir haben daher entschieden, mit dem nächsten Schritt weiterzumachen – und der nächste Schritt ist, wieder auf ein MotoGP-Bike zu steigen. Wir wissen nicht, ob es schmerzhaft sein wird oder nicht. Den medizinischen Fitness-Check habe ich bestanden, dann werden wir morgen weitersehen.»

Zum Ablauf der obligatorischen Kontrolle bei den Rennärzten berichtete der LCR-Honda-Pilot: «Die MotoGP-Ärzte verfolgen es sehr genau, wenn ein Fahrer verletzt ist. Sie haben auch mit meinen Ärzten in Madrid gesprochen. Ich war dann hier bei den Ärzten der Rennstrecke und der Weltmeisterschaft, sie haben das Bein begutachtet und einige Bewegungen und die Kraft getestet.»

Der Austin-Sieger musste also weder springen noch rennen? «Nein, auf dem Motorrad muss ich ja nicht laufen», winkte er lachend ab.

Rins stützt sich auch im Fahrerlager von Motegi noch immer auf eine Krücke. «Ich kann mehr oder weniger normal gehen, mit 300 km/h zu fahren, ist aber eine andere Sache», weiß er. «Das Hauptziel ist zu sehen, ob es schmerzhaft ist oder nicht», räumte er mit Blick auf seine erste MotoGP-Session nach 110 Tagen Zwangspause ein. «Es kann passieren, dass die Schmerzen super-stark sind und wir am Samstag und Sonntag nicht weitermachen können. Das kann passieren. Wir sehen das aber als Test. Wir sind hierher gekommen, um mich selbst zu testen. Das ist ein weiterer Schritt nach vorne in meiner Reha.»

«Es geht mehr um die Schmerzen als um die Kraft», erklärte der Katalane. «Ich hatte die ganze Muskelkraft verloren, bin jetzt aber wieder in einer guten Form – in einer guten Form, um im Fitnessstudio mit Gewichten zu arbeiten, nicht auf dem Bike», schränkte er dann ein. «Ich bin dieses Motorrad schon lange nicht mehr gefahren. Mit Sicherheit ist meine Muskelmasse noch nicht wieder dieselbe, ich habe in den vergangenen zwei bis drei Wochen im Gym aber schon wieder normal trainiert. Ein MotoGP-Bike zu fahren, ist aber eine ganz andere Sache.»

Nach dem Test auf einer Fireblade in MotorLand Aragón zu Beginn des Monats, bei dem die Schmerzen noch zu stark waren, unternimmt Rins auf der RC213V einen neuen Anlauf. «In Aragón war es in den Richtungswechseln und in den Rechtskurven sehr schmerzhaft. Aragón war vielleicht aber auch zu aggressiv – Kurve 1, der Richtungswechsel, zwei schnelle Rechtskurven… Seit diesem Test ist ein Monat vergangen. Wir werden sehen.»

Warum aber die Eile, obwohl Rins in der WM um keinen Spitzenplatz kämpft und Honda noch dazu am Ende der Saison verlassen wird? «Ich will ein Feedback von meinem Bein», erwiderte der sechsfache MotoGP-Sieger. «Die Ärzte haben mir dieselbe Frage gestellt und ich habe ihnen gesagt: Wenn wir jetzt einen Unterschied sehen können, will ich es auch fühlen.»

«Ich trainiere wie gesagt schon seit einigen Wochen normal, ein MotoGP-Bike können wir aber zu Hause nicht testen. Leider ist es jetzt Japan, es ist ein langer Weg – 16 Stunden im Flugzeug – und vielleicht werde ich morgen hart vom Jetlag getroffen», warf Rins schmunzelnd ein. «Es ist aber besser, dieses Feedback hier in Japan zu bekommen als in Indonesien», verwies er auf den nächsten Grand Prix in zwei Wochen.

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