MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Alex Márquez zu Marc: «Macht das Leben einfacher»

Von Nora Lantschner
Alex und Marc Márquez sind in der kommenden MotoGP-Saison im Ducati-Kundenteam von Gresini Racing wiedervereint. Was das auf und neben der Rennstrecke bedeutet.

2024 werden die Márquez-Brüder bei Gresini Racing Teamkollegen sein. Das war auch schon 2020 im Repsol-Honda-Werksteam so vorgesehen, allerdings musste Alex nach Marcs folgenschwerem Jerez-Crash beim verspäteten WM-Auftakt letztendlich den Großteil der Saison ohne den sechsfachen MotoGP-Weltmeister in der Box auskommen.

Der 27-jährige Alex Márquez ging den Schritt von Honda zu Ducati bereits ein Jahr vor seinem 30-jährigen Bruder. «Es wird interessant, Marc auf einer Ducati zu sehen. Ich hatte einen schnellen Teamkollegen erwartet – aber nicht so schnell», scherzte der WM-Elfte, der sich bei der italienischen Truppe um Teamchefin Nadia Padovani sehr gut eingelebt hat. «Ich freue mich sehr für das Team, sie verdienen es, einen Fahrer wie ihn zu bekommen. Ich freue mich auch für Marc, weil er es verdient, es auf dem Motorrad wieder zu genießen.»

Alex Márquez selbst erlebte auf der RC213V nach zwei Podestplätzen in seiner Rookie-Saison 2020 und dem bereits zuvor beschlossenen Wechsel ins LCR-Kundenteam für 2021 harte Zeiten. 2022 kam er nicht über WM-17. hinaus, 2023 stand er auf der Desmosedici GP22 beim zweiten Grand Prix schon auf der Pole-Position und dem Podest. Dazu gewann er in Silverstone erstmals einen Sprint.

Man kann sich nur ausmalen, worüber in den vergangenen Wochen und Monaten in der gemeinsamen Wohnung der Márquez-Brüder in Madrid gesprochen wurde. Alex betonte jedoch: «Ich werde nicht behaupten, dass er mich nicht nach meiner Meinung gefragt hat, aber ich habe ihm meine Meinung als Bruder mitgeteilt, nicht als Gresini-Ducati-Pilot. Denn ich weiß, was er seit 2020 durchgemacht hat, und er leidet im Moment ziemlich unter der Situation bei Honda. Es ist für ihn an der Zeit, eine Veränderung vorzunehmen. Es ist seine Entscheidung und für mich ist es positiv, weil ich einen sehr schnellen Teamkollegen bekommen – einen achtfachen Weltmeister – und ich daraus viel lernen kann.»

Wird 2024 bei den Márquez zu Hause mehr über Motorräder gesprochen werden? «Es stimmt, wir reden zu Hause nicht viel über die Rennen und in diesem Jahr – auf unterschiedlichen Motorrädern – noch weniger. Nächstes Jahr können wir mit Sicherheit über das Bike sprechen, was er gemacht hat, was ich gemacht habe… Das macht das Leben für uns einfacher.»

Ob Marc Márquez auf der Gresini-Ducati auf Anhieb um den WM-Titel kämpfe könne, wagt sein künftiger Teamkollege noch nicht hervorzusagen. «Es ist zu früh, um das sagen zu können. Normal sieht man aber, dass alle Fahrer, die zu Ducati gekommen sind, sich ziemlich einfach an das Motorrad angepasst haben – auch in meinem Fall. Er ist aber elf Jahre lang dasselbe Motorrad gefahren und muss mit Sicherheit viele Dinge ändern. Er ist aber unglaublich talentiert und wird vom ersten Moment an schnell sein. Ob er später auch um die Weltmeisterschaft kämpft? Wie gesagt, dafür ist es zu früh, man muss Schritt für Schritt weitersehen. Wir werden in der Vorsaison sehen, wie sich alles entwickelt. Für mich persönlich wird es aber sehr gut, vom besten Fahrer im Feld zu lernen und meinen Level zu verbessern.»

Der Teamkollege ist aber immer auch der erste Rivale. «Jeder wird mein Rivale sein, es ist nicht nur Marc», entgegnete Alex. «Es stimmt, dass der Teamkollege immer der Erste ist, den du auf der Strecke schlagen willst, und so wird es auch sein. Und wenn wir ihn schlagen, können wir sicher sein, dass wir ganz weit vorne sind. Ich glaube aber, dass es ein normales Verhältnis sein wird. Wir haben die Box schon einmal geteilt, wenn auch nicht so lange, weil die Situation 2020 mit seiner Verletzung nicht die Beste war. Das Leben hält manchmal aber schöne Dinge bereit und wir bekommen jetzt diese zweite Möglichkeit, um als Team gemeinsam zu wachsen. Das wir für uns alle eine sehr schöne Erfahrung sein.»

MotoGP-Ergebnisse GP-Rennen, Motegi (1.10.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 24:06,314 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,413 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,013
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,943
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,181
6. Miller, KTM, + 6,837
7. Augusto Fernández, KTM, + 7,587
8. Di Giannantonio, Ducati, + 8,602
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,229
10. Quartararo, Yamaha, + 12,244
11. Nakagami, Honda, + 14,714
12. Mir, Honda, + 14,924
13. Crutchlow, Yamaha, + 16,057
14. Bradl, Honda, + 17,253
15. Pol Espargaró, KTM, + 24,921
16. Pirro, Ducati, + 33,962
17. Morbidelli, Yamaha, + 1:14,934 min
18. Oliveira, Aprilia, 1 Runde zurück
19. Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, nach Sturz nicht klassifiziert
– Binder, KTM, 7 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Motegi (30.9.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 21:00,734 min
2. Binder, KTM, + 1,390 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 5,276
4. Miller, KTM, + 6,194
5. Zarco, Ducati, + 6,315
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,919
7. Marc Márquez, Honda, + 9,298
8. Di Giannantonio, Ducati, + 10,189
9. Viñales, Aprilia, + 12,404
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,366
11. Pol Espargaró, KTM, + 15,473
12. Augusto Fernández, KTM, + 15,592
13. Mir, Honda, + 17,052
14. Oliveira, Aprilia, + 18,092
15. Quartararo, Yamaha, + 19,333
16. Morbidelli, Yamaha, + 19,645
17. Nakagami, Honda, + 21,862
18. Crutchlow, Yamaha, + 26,026
19. Pirro, Ducati, + 27,911
20. Bradl, Honda, + 28,178
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 319 Punkte. 2. Martin 316. 3. Bezzecchi 265. 4. Binder 201. 5. Aleix Espargaró 171. 6. Zarco 162. 6. 7. Viñales 139. 8. Marini 135. 9. Miller 125. 10. Quartararo 111. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 67. 15. Marc Márquez 64. 16. Di Giannantonio 52. 17. Rins 47. 18. Nakagami 45. 19. Raúl Fernández 36. 20. Pedrosa 32. 21. Bastianini 25. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 490 Punkte. 2. KTM 272. 3. Aprilia 240. 4. Honda 142. 5. Yamaha 131.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 478 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 400. 3. Ducati Lenovo Team 354. 4. Red Bull KTM Factory Racing 326. 5. Aprilia Racing 310. 6. Monster Energy Yamaha 188. 7. Gresini Racing 161. 8. CryptoDATA RNF 109. 9. LCR Honda 98. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 11. Repsol Honda 84.

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