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Mike Webb zur Sprint-Absage: Der Wind ließ keine Wahl

Von Nora Lantschner
MotoGP-Renndirektor Mike Webb erklärt, warum es am Sonntag beim Australien-GP auf Phillip Island keine Option mehr war, nach dem Moto2-Abbruch den Sprint der Königsklasse in Angriff zu nehmen.

«Wir hatten keine Wahl», hielt Mike Webb zur Absage des Tissot-Sprints auf Phillip Island fest. «Wir wussten, dass die Vorhersagen schlecht waren. Das ist für hier ungewöhnlich, aber es wurde tatsächlich schon seit einer Woche konstant vorhergesagt, dass es am Sonntag so kommen würde.»

Deshalb wurde auch vorsorglich schon das GP-Rennen der Königsklasse über 27 Runden auf den Samstagnachmittag vorgezogen. Der Sprint hätte am Sonntag um 13 Uhr Ortszeit (4 Uhr in Mitteleuropa) nachgeholt werden sollen, daran war wegen des Unwetters aber nicht zu denken. «Nur zur Klarstellung: Der Regen war nie ein Problem, es geht um den Wind», unterstrich Webb. «Wir wissen aus Erfahrung – vor allem hier und vor allem bei dieser Windrichtung – wird es in den Kurven 1, 7 und 8 sehr schwierig. Das war 2019 der Fall, als wir das MotoGP-Qualifying aus demselben Grund mit roter Flagge abgebrochen haben.»

Die Erfahrung aus dem Jahr 2019 diente auch als Referenz, als das heutige Programm zunächst durchgezogen wurde. «Der Wind war zu Beginn des Tages unter dem Level von 2019 und annehmbar», betonte der Race Director. Allerdings verschlechterten sich die Bedingungen zunehmend, das Moto2-Rennen musste dann wegen Windböen nach zehn Runden abgebrochen werden. «Wir haben den ganzen Tag lang überwacht, wie stark der Wind konstant weht und wann es Böen gibt. Die Anzahl der Böen hat sich im Laufe des Tages gesteigert. Und nachdem wir ein Rennen wegen der Windverhältnisse abgebrochen haben, gibt es keine Chance, noch einmal zu starten, wenn es nicht besser wird – und es wurde nicht besser, sondern schlechter. Das ließ uns keine andere Wahl.»

Inklusive Pedro Acostas Ausrutscher in der Besichtigungsrunde hatte es im Moto2-Rennen vor der roten Flagge bereits elf Stürze gegeben. «Es gab viele Stürze, die aus unserer Sicht auf Situationen wie Grip-Mangel zurückzuführen sind, die in einem Regenrennen normal sind. Der erste Crash, bei dem wir klar feststellen konnten, dass der Wind der Auslöser war, war der Sturz von Vietti. Das war sehr offensichtlich. Es gab ein paar andere Stürze, bei denen die Fahrer danach vielleicht sagen werden, dass sie etwas von der Linie geschoben wurden, aber ja – Viettis Sturz war einer, den wir auf den Wind zurückführen konnten», bestätigte Webb.

Gleichzeitig gab der MotoGP-Renndirektor zu bedenken: «Das soll keine Ausrede sein, aber wir können verstehen, wenn Wasser auf der Strecke liegt und wie es um den Grip-Level steht, wenn wir auch auf die Rundenzeiten schauen. Beim Wind ist es von außen aber so schwierig zu verstehen, was vor sich geht, weil es so wechselhaft ist – es ändert sich im Sekundentakt. Das ist schwierig zu bewerten.»

Wie es in der Natur der Rennfahrer liegt, hätten einige MotoGP-Piloten dennoch zumindest eine Besichtigungsrunde in Angriff genommen, um eventuell doch noch an einen Start zu denken.

Dazu machte Webb deutlich: «Kurz vor der Entscheidung hatten wir ein Meeting mit allen Teamchefs. Loris Capirossi, Carlos Ezpeleta und Tomé Alfonso haben mit den MotoGP-Fahren in den Boxen geredet, um ihre Meinungen aus erster Hand zu erfahren. Wie man sich vorstellen kann, gehen Fahrermeinungen auseinander, abhängig davon, wer sie sind, und von den Umständen… Wir haben mit den Teams gesprochen und gesagt: ‚Das sind unsere Optionen, so stellt sich die Situation im Moment dar.‘ Wenn aber die Wetterverhältnisse merklich schlechter sind als zu dem Zeitpunkt, als wir mit roter Flagge abgebrochen haben, ist es keine Option, eine Besichtigungsrunde zu machen und zu versuchen, das Rennen zu starten. Das können wir nicht tun.»

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