Marc Márquez schaffte am Samstag beim MotoGP-WM-Finale in Valencia den letzten Podestplatz in seiner Honda-Ära, am Sonntag flog er nach der Kollision mit WM-Kandidat Jorge Martin spektakulär vom Motorrad. 24 Stunden später existiert bei Repsol-Honda keinen Hinweis mehr auf die elfjährige Anwesenheit des sechsfachen MotoGP-Weltmeisters und 59-fachen MotoGP-Siegers. Auf der Zugmaschine des Team-Trucks fehlt zwar noch die Aufschrift «Luca Marini», aber der Name Marc Márquez ist bereits verschwunden. Dabei hatte der Superstar am Sonntag noch betont: «Die Türe zu Honda bleibt offen» – und damit eine etwaige Rückkehr in der Zukunft offengelassen.
«Ich wiederhole es gerne, auch wenn es die anderen Hersteller vielleicht nicht gerne hören wollen: Honda wird immer das Team meines Lebens bleiben, das Team meiner Karriere. Ich habe mit HRC sechs Weltmeistertitel und viele Siege errungen. Das wird mir mit keinem anderen Hersteller mehr gelingen. Honda wird immer das speziellste Team in meinem Herz bleiben. Aber wir werden sehen, ob wir in Zukunft noch einmal zusammenarbeiten. Das ist ja keine Entscheidung, die ich alleine treffe.»
Bei Ducati wird sich Marc Márquez 2024 gegen andere Kaliber durchsetzen müssen als zuletzt bei Honda, seine sieben Markenkollegen werden dort Bagnaia, Bastianini, Martin, Morbidelli, Bezzecchi, Di Giannantonio und Bruder Alex sein.
Der italienische Hersteller hält nicht viel von Stallorder, aber zumindest sollen sich die Desmosedici-Fahrer in ihren Zweikämpfen fair und sauber verhalten.
Der WM-Dritte Marco Bezzecchi, der am Sonntag in Valencia nach einer Kollision mit Marc Márquez stürzte, hat den Soanier gestern als «schmutzigsten MotoGP-Fahrer» bezeichnet und gesagt, er erwarte bei Marc Márquez keine Rücksicht auf andere Ducati-Piloten.
Marc Márquez wollte sich zu den Aussagen des Italieners nicht äussern. «Ich möchte mit dieser Person keine Zeit verlieren.» Offensichtlich hat die Zuneigung zwischen Márquez und Bezzecchi ein ähnliches Niveau wie jene zwischen Marc und Bezzecchi-Entdecker Valentino Rossi.
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.