Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Fabio Quartararo hofft, dass Yamaha 2024 anders tickt

Von Ivo Schützbach
Yamaha-Leitwolf Fabio Quartararo

Yamaha-Leitwolf Fabio Quartararo

Yamaha und Honda haben den Wettlauf um technische Innovationen in den vergangenen Jahren gegen die europäischen MotoGP-Hersteller verloren. Fabio Quartararo meint, dass ihnen das jetzt bewusst ist.

«Wir hatten viel Arbeit am neuen Motorrad zu erledigen», erzählte Fabio Quartararo nach dem ersten Wintertest in Valencia, der sich am Dienstag deutlich besser fühlte als in den fiebrigen Tagen zuvor. «Mit der Aerodynamik gelang uns ein Schritt nach vorne, dadurch hat sich aber dir Balance des Motorrads etwas verändert. Um das anzupassen, hatten wir nicht genügend Zeit, weil wir am Vormittag eine Stunde später anfingen. Zuerst muss ein Carbon-Aero-Paket hergestellt werden, das war ein Prototyp. Außerdem müssen wir viele Details ändern. Ich hatte mehr erwartet – wir sind von den Topjungs immer noch weit entfernt. Gleich weit, wie zuvor. Ein Punkt ist die zu starke Wheelie-Neigung, ein anderer ist, dass wir über das Aero-Paket gerne das Turning verbessern würden. Wir haben zudem ein neues Chassis versucht, das nicht eben großartig ist. Der Motor ist eine Winzigkeit besser, aber sehr ähnlich wie der von diesem Jahr. Um aerodynamische Hilfen besser nutzen zu können, braucht man mehr Motorleistung.»

Der Franzose verlor 0,769 sec auf die Bestzeit von Maverick Vinales (Aprilia), mit welcher Konfiguration er den Sepang-Test Anfang Februar bestreiten wird, steht noch nicht fest.

Yamaha bekommt für nächste Saison wegen der neuen Concession-Regeln das Zugeständnis, mehr testen zu dürfen. «Wir werden sechs Tage in Malaysia sein, dort haben wir genügend Zeit, alles auszuprobieren», erzählte Quartararo. «Dann ist es viel wärmer und nicht so windig wie in Valencia.»

Die erfolglosen japanischen Hersteller Yamaha und Honda erhalten für 2024 auch zusätzliche Motoren. Werden mehr Testtage und mehr Motoren reichen, um an die Spitze zurückzukehren? «Das weiß ich nicht», bemerkte der Weltmeister von 2021. «Wichtig ist für mich erst mal, den Abstand zu verringern – er ist zu groß. Hoffentlich sorgen die drei zusätzlichen Testtage in Malaysia dafür, dass wir in Katar näher dran sind. Yamaha hat seine Mentalität geändert, sie arbeiten jetzt eher wie die Europäer. Wir wollen, dass alles schneller geht. Wichtig wird sein, wie wir das Motorrad zwischen Februar und Juli verbessern können, einige Neuerungen müssen extrem schnell kommen – das ist der Schlüssel. Dann wird sich zeigen, wie es um ihre Einstellung wirklich steht.»

Ergebnisse MotoGP-Test Valencia (28. November):

1. Viñales, Aprilia, 1:29,253 min
2. Binder, KTM, + 0,028 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,093
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,171
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,263
6. Alex Márquez, Ducati, + 0,385
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,409
8. Bastianini, Ducati, + 0,543
9. Miller, KTM, + 0,648
10. Marini, Honda, + 0,703
11. Bagnaia, Ducati, + 0,717
12. Quartararo, Yamaha, + 0,769
13. Mir, Honda, + 0,798
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,824
15. Martin, Ducati, + 0,899
16. Morbidelli, Ducati, + 0,953
17. Zarco, Honda, + 1,030
18. Acosta, KTM, + 1,223
19. Rins, Yamaha, + 1,311
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,512
21. Nakagami, Honda, + 1,723
22. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,059
23. Savadori, Aprilia, + 3,431

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