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Marco Bezzecchi: Crash in der Einfahrt zur Boxengasse

Von Nora Lantschner
Mit seiner klaren Steigerung beim Katar-Test war VR46-Ducati-Ass Marco Bezzecchi grundsätzlich zufrieden, auf eine kuriose Szene hätte er aber gerne verzichtet. Zumindest hatte er danach die Lacher auf seiner Seite.

Marco Bezzecchi hatte mit der Umstellung auf das letztjährige Weltmeister-Bike, die Desmosedici GP23, zunächst mehr Mühe als etwa sein neuer Teamkollege Fabio Di Giannantonio. In Doha machte der letztjährige WM-Dritte in dieser Woche aber Fortschritte – und wirkte dann sehr viel glücklicher als noch in Sepang.

«Ja, das bin ich», versicherte «Bez» erleichtert. Mit 0,726 sec Rückstand landete er in der Gesamtwertung des Katar-Tests auf Platz 10. «Ich kann mich nicht beklagen, ich bin glücklich mit diesem Test. Auf Zeitenjagd hätte ich gerne ein bisschen mehr geschafft, aber im Vergleich zu Malaysia bin ich sehr viel glücklicher. Ich fühlte mich wohler auf dem Motorrad, ich genieße das Fahren viel mehr. Meine Pace war nicht allzu schlecht. Abgesehen von den zwei Werksfahrern [Bagnaia und Bastianini], Aleix [Espargaró] und auch Martin sind alle anderen Fahrer auf einem ziemlich ähnlichen Level – und ich bin froh, dass ich auch dabei bin, weil ich in Malaysia viel weiter weg war.»

Der Grund dafür sind vor allem Verbesserungen in der Bremsphase, in der sich die GP23 – wenn wir uns an die Schilderungen von Bagnaia und Co. aus dem Vorjahr erinnern – oft etwas nervöser verhielt als noch die 2022er-Maschine aus Borgo Panigale, die Bezzecchi im Vorjahr steuerte.

«Ich habe endlich den Weg gefunden, um das Motorrad sehr viel besser abzubremsen. Noch immer fehlt mir in Schräglage noch etwas – in der letzten Bremsphase, aber auch in der ersten Phase, in der man wieder beschleunigt. Dieses Motorrad hat mehr Grip, daher habe ich Mühe mit dem Turning in dem Bereich. Im Vergleich zu Malaysia kann ich das Motorrad aber endlich richtig abbremsen, ich leide auch in der Traktionsphase nicht mehr, in der ich unter den Unterschieden, die dieser Motor mit sich bringt, etwas gelitten habe. Es ist besser», unterstrich der 25-jährige Italiener.

Ganz reibungslos verlief der Katar-Test für den dreifachen MotoGP-Sieger dann aber doch nicht. Er sorgte für eine kuriose Szene, als er auf dem Weg zur Box stürzte. Was war passiert? «Ich wusste, dass diese Frage kommen würde», schlug Bez kurz die Hände vors Gesicht, ehe er den Zwischenfall schilderte.

«Ich war mit der Vorderreifen-Spezifikation unterwegs, die wir testen sollten und die ein bisschen härter ist als die Medium-Mischung, die wir sonst hier hatten. Ich war vom Timing her ein bisschen am Limit. Ich bin den Run gefahren und ich muss sagen, es war fantastisch, wirklich gut. Allerdings war ich auf der Out-Lap sehr langsam. Als ich in die Einfahrt zur Boxengasse gekommen bin und gebremst habe, um den Speed-Limiter zu aktivieren, bin ich über das Vorderrad gestürzt – in der Einfahrt zur Boxengasse. Mein Bike ist in die Boxengasse gefahren, ich aber nicht», konnte der Lockenkopf über das Missgeschick lachen. «Ich hätte fast die Autos und alles getroffen, ein Desaster. Ich glaube, nur ich kann so etwas hinbekommen... Mamma mia!»

«Alle fragen mich, ob es passiert sei, weil ich einen Stoppie zeigen wollte. Nein, zum Glück war es nicht das – wobei es mir lieber wäre, bei einem Stoppie zu stürzen. Wenn ich wenigstens stürze, weil ich etwas Dummes probieren wollte… Aber so, ich hätte nicht erwartet, dass ich mich so auf dem Boden wiederfinden würde, aber ja, es ist okay», schmunzelte Bez.

MotoGP-Test in Katar, Endstand (19. und 20. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:50,952 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,120 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,308
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,383
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,389
6. Viñales, Aprilia, + 0,435
7. Martin, Ducati, + 0,514
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,537
9. Brad Binder, KTM, + 0,631
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,726
11. Miller, KTM, + 0,768
12. Oliveira, Aprilia, + 0,884
13. Alex Márquez, Ducati, + 0,992
14. Quartararo, Yamaha, + 1,013
15. Acosta, KTM, + 1,094
16. Rins, Yamaha, + 1,151
17. Zarco, Honda, + 1,210
18. Nakagami, Honda, + 1,432
19. Mir, Honda, + 1,505
20. Marini, Honda, + 1,725
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,818
22. Crutchlow, Yamaha, + 2,060
23. Pirro, Ducati, + 2,703
24. Savadori, Aprilia, + 10,448

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