Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Luca Marini (Honda): «Am Scheitel zu langsam»

Von Werner Jessner
Beim Saisonauftakt war Luca Marini noch ganz hinten, aber nun soll es vorwärts gehen: Repsol Honda weiß, wo das größte Problem des aktuellen Motorrads liegt. Nun geht es darum, diese Schwachstelle zu beseitigen.

Vergangene Woche nutzte Honda die concessions und testete mit Stefan Bradl und Luca Marini in Jerez. Luca Marini reiste dementsprechend optimistisch nach Portugal: «Wir haben eine Basisabstimmung gefunden, die in Jerez gut funktioniert hat. Jetzt hoffen wir, dass sie das auch in Portugal tut.» Nach dem verkorksten Katar-GP, den Marini als Letzter beendete, wurde jeder Stein umgedreht: «Wir haben während des Rennens verstanden, was schiefgelaufen ist – nämlich so gut wie alles. Deshalb – und auch weil uns Portimão besser liegt als Doha – sollten wir hier in Portugal deutlich besser aussehen.»

Größtes Problem in Katar war das Turning. «Wir hatten zu viel Druck auf dem Vorderrad. Das liegt allerdings auch an meinem Fahrstil und meiner Körpergröße. Das war schon in der Vergangenheit bei Ducati so: Ich benötige ein fein ausbalanciertes Bike, und diesbezüglich war der Test in Jerez hilfreich. Das gilt auch in den Rennen, weil ich durch mein Gewicht die Reifen mehr beanspruche.» Körperlich sei er jedenfalls am Limit angelangt: «Leichter kann ich nur noch werden, wenn ich mir ein Bein abschneide,» scherzte er. Die Arbeit in Jerez konzentrierte sich bei Marini auf die Feinabstimmung des vorhandenen Materials. Neue Teile kamen nicht ans Bike.

Als zweiter Fahrer ist Johann Zarco in dieser Saison von Ducati zu Honda gewechselt, was interessante Vergleiche zulässt: «Johann ist der Beste, wenn es um Beschleunigung geht. Das war schon bei Ducati so. Normalerweise holst du Zeit im Kurveneingang, er im Ausgang. Keine Ahnung, wie er das macht. Er hat vermutlich mehr Gefühl, um die Power perfekt zu nutzen. Aber das ist nicht jener Punkt, an dem ich am meisten verliere. Im Vergleich zu Ducati lasse ich am Scheitel die meiste Zeit liegen.»

Aus Katar hat er interessante Beobachtungen über die Stärken und Schwächen der Hersteller mitgebracht: «Im ersten Teil der Beschleunigungsphase sind Ducati und KTM überlegen. Sie haben den meisten Grip, aber wir können verteidigen. Im zweiten Teil der Beschleunigungsphase ist Ducati am stärksten. Hier sind wir besser als Aprilia und Yamaha. Aber in der Kurvenmitte sind wir die langsamsten.»

Problem erkannt, Problem gelöst? Luca verneint: «Noch ist das Warum nicht klar: Ist es die Aerodynamik, ist es doch zu wenig mechanischer Grip oder eine Kombination aus beidem? Das gilt es herauszufinden.» Und endet mit dem altbekannten Mantra: «Wir müssen Geduld haben und weiterarbeiten. Die Richtung stimmt.»

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